Glas (vo germanischglasa „s Glänzige, Schimmrige“, au für „Bernstäi“) isch e Sammelbegriff für e Grubbe vo amorfer Feststoff, wo die wirtschaftli wichdigste von ene us Siliciumdioxid bestöön.
Die mäiste Gleeser bestöön hauptsächlig us Siliciumdioxid, wie Drinkgleeser oder Fänsterglas; die Silikat-Gleeser si mäistens dransbaränt und häi vo alle Gleeser die wirtschaftlig grössti Bedütig. Au Metall, wo amorph fest worde sin, si Gleeser. Gleeser us organische Materialie si zum Bischbil dr natürligi Bärnstäi oder vil Kunststoff wie Acrylglas. Mä cha fast us jedem Stoff, wemm män en schnäll us em flüssige oder gasförmige Zuestand abchüelt, e (metastabils) Glas mache.[1] Es git e seer groossi Zaal vo Gleeser mit verschidnige Zämmesetzige, wo wäge iire Äignschafte vo wirtschaftligem oder wüsseschaftligem Inträssi si. Glas wird für vili Aawändige iigsetzt und es git entsprächend verschidnigi Technike zum Glas mache und em si Form z gee. E Hufe vo dene Technike si scho seer alt und wärde au hüte no industriell umgsetzt, ooni dass am Grundbrinzip öbbis gänderet worde weer.
Glas isch en amorfi Substanz. Gwöönlig wird Glas dur Schmelze erzügt, es cha aber au gmacht wärde, wemm mä Sol-Gel ufwermt und dur Stoosswälle. Thermodünamisch wird Glas as gfroreni, underchüelti Flüssikäit bezäichnet. Die Definizion gältet für alli Substanze, wo gschmulze und denn entsprächend schnäll abküelt wärde. Das bedütet, ass wenn d Schmelzi zum Glas wird, sich zwar Kristallkäim bilde, aber dass nit gnueg Zit blibt für e Kristallisazioonsbrozäss. S Glas wird z schnäll fest, wenn es sich abchüelt und dorum chönne d Baustäi nid zum ene Kristall umgordnet wärde. Wemm mä s veräifacht, cha mä sääge, ass dr atomari Ufbau vom ene Glas «öbbe» däm von ere Flüssigkäit entspricht.[2] Dr Dransformazioonsberiich, das isch dr Übergangsberiich zwüsche dr Schmelzi und em Feststoff, lit bi vile Glasarte bi öbbe 600 °C.
Glas cha in seer begränztem Umfang fliesse, aber das cha mä erst bi hööchere Tämpratuure merke. D Behauptig, ass alti Chillefänster unde dicker sige, wil s Glas im Lauf vo de Joorhundert wäge dr Schweerchraft abwärts gflosse sig, isch falsch. Bi Ruumtämpratuur wurd son e Brozäss Millione vo Joor bruche. Wenn s Glas Stelle het, wo s dicker isch, chunnt das vom domoolige Brodukzioonsverfaare, wo mä Glaas zu Zylinder ufbloost, die dr Lengi nooch ufgschnitte und uf ere graade Oberflechi usbräitet het, bis s Glas chalt gsi isch.[3]
Durchsichdigs Glas wird für Fänster brucht, in dr modärne Archidektuur bestöön d Hüüserfassade vilmol nume no us Glass und e chli Metall. Im dääglige Lääbe drifft mä Glass under anderem au in Spiegel aa, in Drinkgleeser, Fläsche und andere Bhälter, Brülle, Lüüchtkörper usw. In dr Chemii isch s äins vo de bevorzugte Material, wil s gege vili Substanze resistänt isch, in dr Füsik und dr Technik nützt mä sini füsikalische Äigeschafte us, zum Liecht z manipuliere und z läite.
Birgit Nolte: Die Glasgefässe im alten Ägypten. Hessling, Berlin 1968.
Daniele Foy, Marie-Dominique Nenna: Tout feu tout sable. Aix-en-Provence 2001, ISBN 2-7449-0264-0.
Rita Hannig: Glaschronologie Nordostbayerns vom 14. bis zum frühen 17. Jahrhundert. Greiner, Remshalden 2009, ISBN 978-3-86705-027-2.
Anton Kisa: Das Glas im Altertum, 3 Bde. Hiersemann, Leipzig 1908.
Frank Schweizer: Glas des 2. Jahrtausends v. Chr. im Ostmittelmeerraum. Greiner, Remshalden 2003, ISBN 3-935383-08-8.
Heike Wilde: Technologische Innovationen im zweiten Jahrtausend vor Christus. Zur Verwendung und Verbreitung neuer Werkstoffe im ostmediterranen Raum. Harrassowitz, Wiesbaden 2003, ISBN 3-447-04781-X.
Lukas Clemens, Peter Steppuhn (Hrsg.): Glasproduktion. Archäologie und Geschichte. Beiträge zum 4. Internationalen Symposium zur Erforschung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Glashütten in Europa. Kliomedia, Trier 2012, ISBN 978-3-89890-162-8.Fehler in Vorlage:Literatur – *** Werte ungültig; Autor= mit Klammer (Hrsg.); dafür Hrsg= verwenden
Heidi Amrein: L’atelier de verriers d’Avenches. L’artisanat du verre au milieu du Ier siècle après J.-C. In: Cahiers d’archéologie romande. Band87. Lausanne 2001, ISBN 2-88028-087-7.
Rudolf Bergmann: Historische Glaserzeugung in Westfalen. In: Geographische Kommission für Westfalen (Hrsg.): Westfalen regional - die landeskundliche Online-Dokumentation über Westfalen. Münster 2009