E Relativsatz isch e Näbesatz, wu zum e Wort (Bezugswort) im e iibergordnete Satz e Bezug (Relation) här stellt. Dr Bezug wird dur e Relativpronome (Bezugsfürwort) härgstellt.
Im Alemannische fange diä allermeischte Relativsätz mit wo a, aber s git aü mit was, wurum un wänn:
In däne Fäll sin Einzig, Grund un alliwiil d Bezugswerter; was, wurum un wänn sin d Relativpronome.
E alemannisch Satzgfiäg, wus do drum goht (e ibergordnete Satz un e Relativsatz), siiht zum Biispiil eso üs:
Do isch:
In däre Art wäre iberal im Alemannische (iischliäßlig im Schwebische) d Relativsätz bildet. Dr obig zugerisch Satz heißt uf Oberrhiinalemannische Kaiserstiähler Dialäkt:
Im Alemannische fangt s Relativpronome grundsätzlig mit w (wo) a – des isch au in allene andere oberditsche Dialäkt eso. Drotz ass mer em-s nit asiiht, verdrittet wo in dr Biispiil, wu folge, e Nominativ oder e Akkusativ:
Zugerisch (Z) un Kaiserstiähler (K) Alemannisch | ||
Nominativ-wo | Z | En aarme Bueb, wo käni Eltere mëé hed, isch ... |
... | K | E arme Bue, wu kenni Eltere meh het, isch... |
... | Z | De säb, wo gloge hed, hed bschisse. |
... | K | Sälle, wu gloge hed, hed bschisse. |
Akkusativ-wo | Z | De Wy, wo ner trunke hend, isch süeß gsy. |
... | K | Dr Wii, wu ner drunke hän, isch siäß gsii. |
... | Z | S Bescht, wo s uftischet hend, isch nüüd gsy, won äim gschmöckt het. |
... | K | S Bescht, wu si ufdischt hän, isch nyt gsii, wu eim gschmeckt het. |
Bim e Dativ-Bezug mueß dur e zuesätzlig Pronome im Dativ (zum Biispiil em, eren) dittlig gmacht wäre, was gmeint isch:
Ort | Alemannisch | Standard | nogmacht |
Z | De Paziänt, won em de Tokter en Ysprützig macht, isch ... | dem | wo ihm der Doktor |
K | Dr Paziänt, wun em dr Dokter e Spritzi git, isch ... | ||
Z | D Schnyderi, won ere d Näämaschine gflickt ha, het ghüròòtet.-* | der | wo (ich) ihr |
K | D Schniideri, wun ere d Nähjmaschin gflickt han, het ghirate.-* | ||
Z | D Puure, wo me ne iri Häimen uufkaufft hed, sind veraarmet. | denen | wo man ihnen |
K | D Büüre, wu mer ne ihri Hef ufkaüft het, sin verarmt. | ||
Z | Die säbe Hüener, won ene d Buebe Fädere uuszëért hend, sind ... | denen | wo ihnen die Buben |
K | Sälli Hiähner, wun ene d Buebe Fädere rüszupft hän, sin ... |
-*Do isch i (ich) üsgfalle; meglig, aber wenniger elegant, wär aü wun i n ere ...
Mit Dativ-Bezug kenne aü diä Relativsätz üsgfiährt wäre, wu im Standardditsche e Relativpronome im Genitiv (dessen, deren) hän:
Ort | Standard | nogmacht | |
Standartditsch | Der Krämer, dessen Ware gepfändet wurde, ist ... | ||
Züridütsch | Dr Chräämer, won em si War pfändt woorden escht ... | dessen | wo ihm seine |
Dr Chräämer, wo si War pfändt woorden escht ... | dessen | wo seine | |
Kaiserstuehl | Dr Grämer, wun em si War pfändet wore isch ... | dessen | wo ihm seine |
Dr Grämer, wu si War pfändet wore isch ... | dessen | wo seine | |
Dr Grämer, wu d War vun em pfändet wore isch ... | dessen | wo ... von ihm |
Dr Bezug ka au dur e Präposition mit Dativ härgstellt wäre:
Ort | Standard | nogmacht | |
Zug | Dëë Ofizier, wo d Soldate dur s Füür dure wäärid für ene, dëë ... | für den | wo ... für ihn |
Kaiserstuehl | Dä Offiziär, wu d Soldate dur s Fiir duri wäre fir-e, dä ... | ||
Zug | Die Auto, wo s mit ene verunglückt sind, ... | mit denen | wo ... mit ihnen |
Kaiserstuehl | Diä Aüto, wu si mit ene verunglickt sin, ... |
Gmischti Biispiil, in Glammere s standarddisch Relativpronome:
Mit wo ka aü e zittlige (temporale) Bezug härgstellt wäre:
S Bezugswort (zum Biispiil dertemol) fählt bi dr temporale Relatisätz viilmol:
Im dr ditsche Standartsproch isch, anderscht wiä bim alemannische wo, dr Kasus (Fall) zum Deil glii am Relativpronome sichtbar:
standartditsch | Nom. | Gen. | Dat. | Akk. | Nom. Pl. | Gen. Pl. | Dat. Pl. | Akk. Pl. |
männlig | der | dessen | dem | den | die | deren | denen | die |
wiiblig | die | deren | der | die | die | deren | denen | die |
sächlig | das | dessen | dem | das | die | deren | denen | die |
In dr ditsche Standartsproch ka s Relativpronome - üsser im Genitiv - au mit welch- bildet wäre:
standartditsch | Nom. | Gen. | Dat. | Akk. | Nom. Pl. | Gen. Pl. | Dat. Pl. | Akk. Pl. |
männlig | welcher | (dessen) | welchem | welchen | welche | (deren) | welchen | welche |
wiiblig | welche | (deren) | welcher | welche | welche | (deren) | welchen | welche |
sächlig | welches | (dessen) | welchem | welches | welche | (deren) | welchen | welche |
Diä Werter, wu in däne zwee Käschte do obe sin, derfe im e alemannische Relativsatz nit vorkumme, suscht isch er falsch. Meine wennigschtens d Grammatike, wu unter Literatür ufgfiährt sin. Im Honoratiore-Schwäbisch un im Alemannisch vu dr Oberlehrer, vu andere Bildete un vu dr jingere Generation z Ditschland fangt dr hochdisch Relativsatz allewäg a, sich iizbirgere.
Im Änglische fange d Relativpronome wiä im Alemannische mit w a:
änglisch | Nom. | Gen. | Dat. | Akk. |
Persone | who | whose | whom | who |
Sache | which | of which/whose | which | which |
Allewäg kenne un wäre in Nominativ, Dativ un Akkusativ viilmol who, whom un which dur that ersetzt, des that funktioniärt ähnlig eifach wiä s alemannisch wo.
Friili wäre bstimmti Relativsätz in viile Sproche gärn dur Partizipialkonschtruktione üsgfiährt. So im Hochditsche:
Partizip Präsens:
Des wirkt allerdings in dr gsprochene Sproch gstelzt un wird wennig eso gsait. Im Alemannische gohts eigentlig nit.
D Bildung vum Relativsatz im Nejgriächische isch fascht identisch mit em Alemannische (lueg dert unter „Eigeschafte vu gsprochener Sproch“).
Zum Relativsatz im Alemannische: