Austriazismus (Plural: Austriazismen) sogt ma auf hochdeitsch in da geamanisdidschn Schbroch- und Literatuawissnschoft zu Weata, Redewendungan und gramatische Foaman, de eigentli nua in Estareich so vawent wean. Austriazismen kinan Bsondahaitn vu da estareichischn Variantn vum Schdandard-Deitsch sei, oda oafoch Sochan ausn Dialekt, des hoast Weata aus da boarischn Schbroch so wia s in Estareich gret wiad.
Duach des das Estareich a aigena Schdod is, hod si a a aigane Beaumtn-Schbroch entwükit. Desweng gibt s an Haufn Weata de ma im estareichischn Hochdeitsch aundas sogt ois wia in Deitschlaund oda da Schwaiz, de owa drozdem koarekt und Schdandard-Deitsch san - hoid in seina estareichischn Variant. Baischbü san:
A in da Gramatik gibt s Untaschiad zwischn am estareichischn Hochdeitsch und am deitschn.
Offiziell ois korrekt guit:
Vü Weata haum a aundas Geschlecht, des maistns des söbe is wia im Boarischn. Baischbü san: da Butta, es Tölla, da Meta, es Keks, es Cola, es SMS, es Joghurt, ...
Waun ma vu da Vagaungenheit ret, vawent ma in da gschbrochanan Schbroch in Estareich so wia a de maisdn siddeitschn Dialekt oiwai nua s Peafekt, oiso de zaumgsezde Vagaungenheit (sie is gongan, ned: sie ging). Des is in Estareich a schriftlich ealaubt und koarekt, wogengs in Deitschlaund ois gramatikalischa Föhla augseng wiad. De oanzingn zwoa Veam mid Impeafekt san übrigens 'sei und woin (hochdeitsch: sein (impeafekt: i woa, du woasd, ea/se/es woa, mia woan, iah woads, se woan), wollen (impeafekt.: i woit, du woitast, er/se/es woit, mia woitn, iah woitats, se woitn)).
Offiziell ned korrekt, oba trotzdem oft zum findn:
Des Fugn-S bai zaum gsezde Substantif, wos in da neichn deitschn Rechtschreibung ogschoft woan is, wiad in Estareich nu fu fü Leit fawent (obwoi s doat jez a foisch is, wa a de söwe Rechtschreibung güt). Baischbü san: Schadensersatz, Schmerzensgeld, Unternehmensprüfung, Adventskalender, ...
De Konjugation fu da zwaitn Beason Plural (ihr habt, ihr geht), wiad in Estareich a oft in da boarischn Variantn gschrim (es hobts, es gehts), wos owa noch da estareichischn Rechtschreibung foisch is.
Im Estareichischn Schdandard-Deitsch san a boa Sochan untaschidlich wia im deitschn Hochdeitsch. De maisdn Bsondaheitn keman entweda fu da untaschiadlichn Beamtnschbroch, de dailwais a nu in da Dradizion fu da habsbuaga Monachi is, oda se keman aus de boarischn Dialekt so wia s in Estareich gret wean.
Daduach san fü Austriazismen a fia Leit aus Bayern oda Iwahaupt Siddeitschlaund greßtnteils faschdendlich, jo dailwais ren s sogoa söwa aso. Da Untaschiad is blos, das ma a boa fu de dialektaln Sochan in Estareich a schreim deaf und ois koarekt gödn, wogengs in Deitschlaund gschrim eigentli foisch san.
Im Boarischn kau ma schbrochliche Fenomen ois Austriazismen bezaichnen, de neta in de boarischn Dialekt in Estareich aso gsogt wean und in Bayern aundas. Do gibt s oladings koa genaue Schbrochgrenz, wai de oidn Dialekt auf da boarischn und auf da estareichischn Seitn fum In fost koan Untaschiad ghobt haum. An da Grenz zwischn Soizbuag und Owabayern iss genau so.
In da modeanan Umgaungsschbroch is owa so, das ma laicht an Untaschiad zwischn Estareicha und Boan aussa head. Auf deara Ebene gibt s a eakenboare Schbrochgrenz und daun gibt s natiali a linguisdische Fenomen, de neta auf da estareichischn Seitn gsogt wean und de kintad ma daun a ois Austriazismen im Boarischn bezaichnan.
Heinrich Löffler, Austriazismen, Helvetismen, Teutonismen : Zu einem tri-nationalen deutschen Wörterbuch, In: Neuphilologische Mitteilungen, Jg. 103/2002, H. 2, S. 147-159.Artikel
Ulrich Ammon, Hans Bickel, Jakob Ebner u. a.: [Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. Berlin/New York 2004. ISBN 3-11-016574-0.
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Cillia, Rudolf de: Ist Österreich ein "deutsches" Land? : Sprachenpolitik und Identität in der Zweiten Republik / Rudolf de Cillia; Ruth Wodak - Innsbruck; Wean [u. a.]: Studien-Verl., 2006 - 94 S. ISBN 978-3-7065-4180-0
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