(1130) Skuld

Asteroid
(1130) Skuld
Berechnetes 3D-Modell von (1130) Skuld
Berechnetes 3D-Modell von (1130) Skuld
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Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 31. März 2024 (JD 2.460.400,5)
Orbittyp Innerer Hauptgürtel
Asteroidenfamilie
Große Halbachse 2,228 AE
Exzentrizität 0,198
Perihel – Aphel 1,787 AE – 2,670 AE
Perihel – Aphel  AE –  AE
Neigung der Bahnebene 2,2°
Länge des aufsteigenden Knotens 216,1°
Argument der Periapsis 113,8°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 18. Februar 2023
Siderische Umlaufperiode 3 a 119 d
Siderische Umlaufzeit {{{Umlaufdauer}}}
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit km/s
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 19,76 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 10,1 ± 0,1 km
Abmessungen {{{Abmessungen}}}
Masse Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Masse kg
Albedo 0,30
Mittlere Dichte g/cm³
Rotationsperiode 4 h 49 min
Absolute Helligkeit 12,1 mag
Spektralklasse {{{Spektralklasse}}}
Spektralklasse
(nach Tholen)
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Spektralklasse
(nach SMASSII)
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Geschichte
Entdecker Karl Wilhelm Reinmuth
Datum der Entdeckung 2. September 1929
Andere Bezeichnung 1906 VC, 1928 FJ, 1929 RC, 1949 UD, 1962 LA
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

(1130) Skuld ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der am 2. September 1929 vom deutschen Astronomen Karl Wilhelm Reinmuth an der Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl bei einer Helligkeit von 12,6 mag entdeckt wurde. Nachträglich konnte der Asteroid bereits auf Aufnahmen nachgewiesen werden, die am 11. November 1906 am selben Ort, nur fünf Tage danach an der Universitätssternwarte Wien sowie im Dezember 1906 und im März 1928 ebenfalls in Heidelberg gemacht worden waren. Am 12. September 1929 erfolgte noch eine unabhängige Entdeckung durch Arnold Schwassmann und Arthur Arno Wachmann an der Hamburger Sternwarte in Bergedorf.

Der Asteroid wurde benannt nach einer der drei Nornen in der nordischen Mythologie. Skuld steht für die Zukunft. Die beiden anderen Nornen waren bereits bei der Benennung von (167) Urda und (621) Werdandi berücksichtigt worden.

Aufgrund seiner Eigenschaften wird (1130) Skuld als Mitglied der Flora-Familie angesehen.

Eine Auswertung von Beobachtungen durch das Projekt NEOWISE im nahen Infrarot führte 2011 zu vorläufigen Werten für den Durchmesser und die Albedo im sichtbaren Bereich von 11,0 km bzw. 0,20.[1] Neue Beobachtungen vom August 2010 bis Februar 2011 führten dann 2012 für den Asteroiden zu geänderten Werten von 9,6 km bzw. 0,30.[2] Diese Angaben wurden 2014 korrigiert zu 10,1 km bzw. 0,24.[3]

Eine spektroskopische Untersuchung von 820 Asteroiden zwischen November 1996 und September 2001 am La-Silla-Observatorium in Chile ergab für (1130) Skuld eine taxonomische Klassifizierung als S- bzw. Sl-Typ.[4]

Nach früheren Messungen war 2010 für (1130) Skuld aus einer gemessenen Lichtkurve am Altimira Observatory in Kalifornien eine Rotationsperiode von etwa 4,807 h bestimmt worden.[5] Eine Auswertung weiterer Beobachtungen von 2004, 2006/2007, 2008, 2009 und 2011 an Observatorien in Borówiec in Polen, Pic du Midi in Frankreich und Roschen in Bulgarien bestätigte die früheren Messungen mit einer Rotationsperiode von 4,808 h.[6] In einer Untersuchung von 2024 konnten aus archivierten Daten zwei alternative Rotationsachsen für prograde Rotation sowie eine Rotationsperiode von 4,8076 h bestimmt werden.[7]

(1130) Skuld bildet mit dem Asteroiden (703) Noëmi ein quasi-complanares Asteroidenpaar.[8] Sie besitzen sehr ähnliche Bahnelemente und bewegen sich nahezu in der gleichen Bahnebene, allerdings sind ihre Apsidenlinien deutlich gegeneinander verdreht. (763) Noëmi besitzt eine etwas kürzere Umlaufzeit um die Sonne als (1130) Skuld, so dass sie diese etwa alle 89 Jahre überholt. Für einen Zeitraum von etwa neun Jahren führen die beiden Asteroiden dann als Quasisatelliten eine Pendelbewegung umeinander aus, allerdings ohne gravitativ aneinander gebunden zu sein, bevor sie sich wieder voneinander entfernen. In den 1000 Jahren um die derzeitige Epoche herum kommen sich die beiden Körper zweimal näher als 1 Mio. km. Einmal geschah dies im März 1925 bis auf etwa 340.000 km und das andere Mal erfolgt im November 2112 bis auf etwa 690.000 km Abstand, jeweils bei einer Relativgeschwindigkeit von etwa 3,5 km/s.[9]

Einzelnachweise

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  1. J. R. Masiero, A. K. Mainzer, T. Grav, J. M. Bauer, R. M. Cutri, J. Dailey, P. R. M. Eisenhardt, R. S. McMillan, T. B. Spahr, M. F. Skrutskie, D. Tholen, R. G. Walker, E. L. Wright, E. DeBaun, D. Elsbury, T. Gautier IV, S. Gomillion, A. Wilkins: Main Belt Asteroids with WISE/NEOWISE. I. Preliminary Albedos and Diameters. In: The Astrophysical Journal. Band 741, Nr. 2, 2011, S. 1–20, doi:10.1088/0004-637X/741/2/68 (PDF; 73,0 MB).
  2. J. R. Masiero, A. K. Mainzer, T. Grav, J. M. Bauer, R. M. Cutri, C. Nugent, M. S. Cabrera: Preliminary Analysis of WISE/NEOWISE 3-Band Cryogenic and Post-cryogenic Observations of Main Belt Asteroids. In: The Astrophysical Journal Letters. Band 759, Nr. 1, L8, 2012, S. 1–8, doi:10.1088/2041-8205/759/1/L8 (PDF; 3,27 MB).
  3. J. R. Masiero, T. Grav, A. K. Mainzer, C. R. Nugent, J. M. Bauer, R. Stevenson, S. Sonnett: Main-belt Asteroids with WISE/NEOWISE: Near-Infrared Albedos. In: The Astrophysical Journal. Band 791, Nr. 2, 2014, S. 1–11, doi:10.1088/0004-637X/791/2/121 (PDF; 1,10 MB).
  4. D. Lazzaro, C. A. Angeli, J. M. Carvano, T. Mothé-Diniz, R. Duffard, M. Florczak: S3OS2: the visible spectroscopic survey of 820 asteroids. In: Icarus. Band 172, Nr. 1, 2004, S. 179–220, doi:10.1016/j.icarus.2004.06.006 (arXiv-Preprint: PDF; 3,49 MB).
  5. R. K. Buchheim: Lightcurve and Phase Curve of 1130 Skuld. In: The Minor Planet Bulletin. Bulletin of the Minor Planets Section of the Association of Lunar and Planetary Observers, Band. 37, Nr. 2, 2010, S. 41–42, bibcode:2010MPBu...37...41B (PDF; 151 kB).
  6. A. Kryszczyńska, F. Colas, M. Polińska, R. Hirsch, V. Ivanova, G. Apostolovska, B. Bilkina, F. P. Velichko, T. Kwiatkowski, P. Kankiewicz, F. Vachier, V. Umlenski, T. Michałowski, A. Marciniak, A. Maury, K. Kamiński, M. Fagas, W. Dimitrov, W. Borczyk, K. Sobkowiak, J. Lecacheux, R. Behrend, A. Klotz, L. Bernasconi, R. Crippa, F. Manzini, R. Poncy, P. Antonini, D. Oszkiewicz, T. Santana-Ros: Do Slivan states exist in the Flora family? I. Photometric survey of the Flora region. In: Astronomy & Astrophysics. Band. 546, A72, 2012, S. 1–51, doi:10.1051/0004-6361/201219199 (PDF; 2,36 MB).
  7. E. Wilawer, K. Muinonen, D. Oszkiewicz, A. Kryszczyńska, M. Colazo: Phase curve wavelength dependency as revealed by shape- and geometry-corrected asteroid phase curves. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. Band 531, Nr. 2, 2024, S. 2802–2816, doi:10.1093/mnras/stae1282 (PDF; 4,56 MB).
  8. J. L. Simovljević: Duration of Quasi-complanar Asteroids Regular Proximities In: Bulletin de l’Académie serbe des Sciences et des Arts. Band 76, 1981, S. 33–37 (PDF; 1,99 MB).
  9. A. Vitagliano: SOLEX 12.1. Abgerufen am 9. Juli 2020 (englisch).