(2060) Chiron

Asteroid
(2060) Chiron
Schema von Chirons Umlaufbahn
Schema von Chirons Umlaufbahn
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Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 4. September 2017 (JD 2.458.000,5)
Orbittyp Zentaur
Asteroidenfamilie
Große Halbachse 13,706 AE
Exzentrizität 0,377
Perihel – Aphel 8,533 AE – 18,879 AE
Perihel – Aphel  AE –  AE
Neigung der Bahnebene 6,9°
Länge des aufsteigenden Knotens 209,3°
Argument der Periapsis 339,3°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 24. August 2046
Siderische Umlaufperiode 50 a 271 d
Siderische Umlaufzeit {{{Umlaufdauer}}}
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit {{{Umlaufgeschwindigkeit}}} km/s
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 7,75 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 218 ± 20[1] km
Abmessungen {{{Abmessungen}}}
Masse 2,4–3,0·1018Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Masse kg
Albedo 0,15
Mittlere Dichte ≈ 2,0 g/cm³
Rotationsperiode 5 h 55 min
Absolute Helligkeit 6,0 mag
Spektralklasse {{{Spektralklasse}}}
Spektralklasse
(nach Tholen)
B
Spektralklasse
(nach SMASSII)
Cb
Geschichte
Entdecker Charles Kowal
Datum der Entdeckung 18. Oktober 1977
Andere Bezeichnung 1977 UB
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

(2060) Chiron ist ein großer Asteroid aus der Gruppe der Zentauren.

Entdeckung und Benennung

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Chiron wurde am 18. Oktober 1977 von Charles Kowal auf dem Mount Palomar entdeckt und erhielt die vorläufige Bezeichnung 1977 UB. Benannt wurde er nach dem Zentauren Cheiron. Er war das erste beobachtete Objekt der später neu aufgestellten Asteroidenklasse der Zentauren, die sich zwischen den äußeren Planeten auf instabilen Umlaufbahnen befinden. Vermutlich stammt er aus dem Kuipergürtel.

Nach seiner Entdeckung ließ sich Chiron auf alten Aufnahmen bis zurück zum 24. April 1895 identifizieren. Seitdem ermöglichten 1959 Beobachtungen eine exakte Bestimmung der Umlaufbahn (Stand Oktober 2017).[2]

Chiron wurde nach seiner Entdeckung in einigen Publikationen als zehnter Planet gefeiert[3] und erregte deshalb die Aufmerksamkeit der Astrologen, sodass 1978 von Al H. Morrison ein astronomisches Symbol vorgeschlagen wurde.[4] Dieses einem Schlüssel gleichende Symbol[5] wurde 2006 zur Aufnahme in Unicode beantragt[4] und ist dort ab Version 5.1 als ⚷ (U+26B7) chiron im Block Verschiedene Symbole enthalten, obwohl eine formelle Anerkennung des Symbols durch eine fachspezifische Organisation, beispielsweise durch die IAU, nicht vorlag. Es ist somit das einzige Symbol für einen Asteroiden, das nach der 1855 erfolgten Veröffentlichung eines Symbols für (37) Fides international (wenn auch nicht von einer astronomischen Organisation) anerkannt wurde.

Chiron bewegt sich auf einer elliptischen Umlaufbahn (Exzentrizität = 0,382), deren Umlaufdauer 50 Jahre und 5 Monate beträgt. Die mittlere Entfernung von der Sonne ist 13,65 AE. Sein Perihel durchlief er zuletzt Anfang 1996. Zurzeit ist er etwa 18,5 AU von der Sonne entfernt.[6]

Größe und Rotation

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Untersuchungen 2013 mit dem Herschel-Weltraumteleskop (Instrumente SPIRE und PACS) kombiniert mit den überarbeiteten Daten des Spitzer-Weltraumteleskops (Instrument MIPS) kommen zu dem Schluss, dass der Durchmesser von Chiron rund 218 km beträgt.[1] In knapp 6 Stunden rotiert er um die eigene Achse.

1991 wurde um Chiron eine gasförmige Hülle (Koma) entdeckt, wodurch er heute nicht nur als Planetoid, sondern auch als (der größte bekannte) Komet eingeordnet wird. Neben seiner Bezeichnung als Asteroid trägt das Objekt daher auch eine Bezeichnung als periodischer Komet (95P/Chiron). Chiron scheint zudem ein Ringsystem zu besitzen.[7][8]

Commons: (2060) Chiron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b S. Fornasier, E. Lellouch, T. Müller, P. Santos-Sanz, P. Panuzzo, C. Kiss, T. Lim, M. Mommert, D. Bockelée-Morvan, E. Vilenius, J. Stansberry, G. P. Tozzi, S. Mottola, A. Delsanti, J. Crovisier, R. Duffard, F. Henry, P. Lacerda, A. Barucci, A. Gicquel: TNOs are Cool: A survey of the trans-Neptunian region. VIII. Combined Herschel PACS and SPIRE observations of nine bright targets at 70-500 µm. In: Astronomy and Astrophysics. Band 555, A15, 2013, S. 22, doi:10.1051/0004-6361/201321329, arxiv:1305.0449v2, bibcode:2013A&A...555A..15F.
  2. 2060 Chiron (1977 UB). In: JPL Small-Body Database. 30. September 2017, abgerufen am 25. Oktober 2017 (englisch).
  3. Michael E. Bakich: The Cambridge Planetary Handbook. Cambridge University Press, 2000, ISBN 978-0-521-63280-5, S. 305 (englisch).
  4. a b David Faulks: Proposal to add some Western Astrology Symbols to the UCS. (PDF) In: Unicode Technical Committee Document No. L2/06-171. ISO/IEC JTC1/SC2/WG2, 9. Mai 2006, abgerufen am 8. März 2015 (englisch).
  5. Demetra George, Douglas Bloch: Astrology for Yourself. Ibis, 2006, ISBN 978-0-89254-122-5.
  6. AstDyS-2. Universita di Pisa, abgerufen am 1. Juli 2017.
  7. Emily Lakdawalla: A second ringed centaur? Centaurs with rings could be common. Planetary Society, 27. Januar 2015, abgerufen am 31. Januar 2015 (englisch).
  8. J.L. Ortiz, R. Duffard, N. Pinilla-Alonso, A. Alvarez-Candal, P. Santos-Sanz, N. Morales, E. Fernández-Valenzuela, J. Licandro, A. Campo Bagatin, A. Thirouin: Possible ring material around centaur (2060) Chiron. In: Astronomy & Astrophysics. arxiv:1501.05911 [astro-ph].