Der Phenom II von AMD ist ein Mehrkernprozessor für Desktop-Computer; er ist ein Vertreter der K10-Generation. AMD wechselte mit dem Phenom II bei der Namensgebung zunächst von einem vier- auf ein dreiziffriges System.
Die ersten Modelle des Phenom II stellte AMD am 8. Januar 2009 vor.[1] Phenom II X4 920 und 940 waren für den Sockel AM2+ vorgesehen, so dass auch der DDR3-Speicherkontroller deaktiviert wurde. Erst der Phenom II X4 810 war das erste Modell, welches am 9. Februar 2009 für den Sockel AM3 auf den Markt kam.[2]
Am 27. April 2010 stellte AMD die beiden neuen Prozessoren der Thuban-Reihe vor. Diese haben sechs Prozessorkerne und ein Feature namens Turbo Core, welches den Takt von bis zu drei Kernen von 2,8 auf 3,3 GHz bzw. von 3,2 auf 3,6 GHz erhöht. Damit die Kerne ihren Takt erhöhen können, müssen sich mindestens drei Kerne im C1-Schlafmodus (Halt) befinden.
Bei CPUs im C2-Stepping wird empfohlen, bei Nutzung von DDR3-1333 nur einen DIMM pro Speicherkanal (Dual-Channel) zu verbauen, oder bei voller Bestückung, also zwei DIMMs pro Kanal, nur DDR3-1066 zu verbauen bzw. den DDR3-1333-Takt auf DDR3-1066-Takt herabzusetzen, da es im C2-Stepping bei Vollbestückung mit DDR3-1333 zu unzuverlässigen Operationen kommen kann. Im C3-Stepping wird auch ein zuverlässiger Betrieb bei Vollbestückung mit DDR3-1333 gewährleistet.[3]
Bei den Zwei- und Dreikernprozessoren der Phenom II Serie (Callisto und Heka) handelt es sich tatsächlich um 4-Kern-Prozessoren, bei denen ein bzw. zwei Kerne sowie deren L1- und L2-Cache deaktiviert wurden. Ursprünglich sollten so Prozessoren mit defekten Kernen verkäuflich gemacht werden, um die Menge an Ausschussware zu reduzieren. Anscheinend werden jedoch recht häufig auch funktionsfähige Kerne deaktiviert. Mit einigen Mainboard/Bios-Konfigurationen lassen sich diese Kerne wieder aktivieren. Wenn sie nicht aufgrund von Fehlern deaktiviert worden sind, können sie im regulären Betrieb genutzt werden.[4]
Die Fertigung der Prozessorreihe wurde mit der Umstellung der Fabriken bei Globalfoundries auf die 32-nm-Fertigung im Jahre 2011 eingestellt. Die Produkte sind nur noch bis zur Leerung der Lager verfügbar.[5] Die AMD-FX-Prozessoren ersetzen in Zukunft die Phenom-II-Prozessoren, sind aus technischer Sicht aber keine direkten Nachfolger, da sich die Prozessormikroarchitektur gravierend unterscheidet.
↑Advanced Micro Devices, Inc. (Hrsg.): Revision Guide for AMD Family 10h Processors. Rev. 3.92, 2012, S.32 (PDF [abgerufen am 9. Mai 2014] siehe Erratum 379).