Abel Hermant (* 3. Februar 1862 in Paris; † 29. September 1950 in Chantilly) war ein französischer Schriftsteller, Journalist, Sprachpurist und Mitglied der Académie française. Er wurde 1945 als Kollaborateur zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt und aus der Académie française ausgeschlossen.
Hermant bestand 1880 die Aufnahmeprüfung in die École normale supérieure als Jahrgangsbester, verließ aber die Universität und führte eine Existenz als Literat und Journalist. Er schrieb zahlreiche Romane und Theaterstücke.
Hermant wurde 1927 in die Académie française gewählt, 1944 ausgeschlossen und als Kollaborateur zu lebenslanger Haft verurteilt, 1948 jedoch begnadigt. Er rechtfertigte sich in dem Buch Le Treizième cahier. Rêveries et souvenirs d’un philosophe proscrit (Paris 1949).
In der Romanistik ist Abel Hermant bekannt als Autor der von Ferdinand Brunot verrissenen Grammatik der Académie française (1932) und als Verfasser sprachpuristischer Publikationen, namentlich der Sprachchroniken, die er unter dem Pseudonym Lancelot in der Tageszeitung Le Temps (Frankreich) publizierte. Das wissenschaftliche Interesse seiner puristischen Schriften liegt wie bei André Thérive und André Moufflet in der Fülle von Beobachtungen zur (leidenschaftlich bekämpften) Veränderung (Diachronie) der Sprache.
Ab 1940 war er als Autor für die Zeitung Les Nouveaux Temps Jean Luchaires tätig, die einen extremen prodeutschen Propagandakurs verfolgte. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Hermant am 15. Dezember 1945 aus der Académie française ausgeschlossen und zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, jedoch 1948 begnadigt.[1]
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hermant, Abel |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Schriftsteller, Journalist und Sprachpurist, Mitglied der Académie française |
GEBURTSDATUM | 3. Februar 1862 |
GEBURTSORT | Paris |
STERBEDATUM | 29. September 1950 |
STERBEORT | Chantilly |