Die schmale Flugschrift war noch kein planmäßig zusammengestelltes Gesangbuch für den Gemeindegebrauch. Es handelte sich eher um „eine lose buchhändlerische Zusammenfassung“[3] von bereits als Einblattdrucken kursierenden verschiedenartigen Liedern.
Sie wurde zur Jahreswende 1523/1524 in Nürnberg von Jobst Gutknecht gedruckt. Aus Tarnungsgründen, vielleicht auch aus Marketinggründen, hat das Titelblatt nicht Nürnberg, sondern Wittenberg als Erscheinungsort. In den ersten Drucken ist die Jahreszahl MDXXiiii (1524) als MDXiiii (1514) verdruckt.
Die Broschüre enthält auf zwölf Seiten acht Lieder (auf fünf Melodien), davon vier von Martin Luther. Drei stammen von Paul Speratus, und eines ist anonym und verschiedentlich Justus Jonas dem Älteren zugeschrieben worden.[4] Es enthält folgende Lieder:
Konrad Ameln: Das Achtliederbuch vom Jahre 1523/24: Zu unserer Faksimile-Beilage. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie. Jg. 2, 1956, S. 89–91, JSTOR:24189313.
Alexander Völker: Gesangbuch. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 3, Mohr-Siebeck, Tübingen 2000, Sp. 764–772, bes. Sp. 765.
↑Gerald Felber: Die singende Revolution des Christentums. Das Eisenacher Bachhaus würdigt ein Doppeljubiläum: 500 Jahre Gesangbuch – 300 Jahre Bachs Choralkantaten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. August 2024, S. 14.
↑Gerhard Hahn: Evangelium als literarische Anweisung. Zu Luthers Stellung in der Geschichte des deutschen kirchlichen Liedes. Artemis, München, Zürich 1981, ISBN 3-7608-3373-X, S. 12.