Seine Eltern waren der Mediziner und Geburtshelfer Gustav Adolf Michaelis (1798–1848) und dessen Ehefrau Julie (Juliane) Jahn (1806–1892). Sein Urgroßvater war der Orientalist Johann David Michaelis, sein Onkel der Archäologe Otto Jahn. Ein Neffe von ihm war der Historiker Eduard Pelissier.
1859/60 erhielt er zusammen mit Alexander Conze das erstmals verliehene Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts, mit dem er nach Griechenland reiste. 1861 habilitierte er sich in Kiel und wurde schon 1862 außerordentlicher Professor für Archäologie und Leiter der Abgusssammlung an der Universität Greifswald. Von 1865 bis 1872 war er ordentlicher Professor für Klassische Philologie und Archäologie und Direktor des Archäologischen Museums der Universität Tübingen. 1872 übernahm er den Lehrstuhl für Archäologie an der neu gegründeten Universität Straßburg. Hier konnte er ein großes archäologisches Institut mit Lehrsammlung, Abgusssammlung und Bibliothek aufbauen. Von 1894 bis 1899 war er außerdem der Interimverwalter der ägyptologischen Sammlung[1].
Michaelis starb 1910 in Straßburg. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Cimetière Saint-Louis in Straßburg-Robertsau (Sektion 3P-6-3).[2]
Adolf Michaelis heiratete 1868 Luise von der Launitz (1841–1869), eine Tochter des Bildhauers Eduard Schmidt von der Launitz (1797–1869) und dessen Ehefrau Therese von Soiron (1803–1861). Das Paar hatte einen Sohn.
Nach dem frühen Tod seiner ersten Frau heiratete Adolf Michaelis im Jahr 1874 in Berlin Minna Trendelenburg (1842–1924), eine Tochter des Philosophen Friedrich Adolf Trendelenburg. Das Paar hatte drei Söhne und eine Tochter.
Hugo Blümner, in: Neue Zürcher Zeitung 1910, Nr. 236
Eugen Petersen, in: Zeitschrift für bildende Kunst N.F. 22 (1911) S. 191–196.
Bruno Sauer: Adolf Michaelis. In: Die Heimat. Bd. 22 (1912), Heft 6, Juni 1912, S. 148–153 (Digitalisat).
Wissenschaftliche Gesellschaft Straßburg (Hrsg.): Adolf Michaelis zum Gedächtnis. Straßburg 1913 [mit einer Selbstbiographie (geschrieben 1903) und Schriftenverzeichnis]
Hartmut Döhl, in: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck Bd. 7, 1985, S. 134–136.
Erika Simon: Adolf Michaelis, Leben und Werk. Steiner, Stuttgart 2006 (Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main 44, 3). ISBN 978-3-515-08976-0; ISBN 3-515-08976-4.
↑Frédéric Colin: Comment la création d’une 'bibliothèque de papyrus' à Strasbourg compensa la perte des manuscrits précieux brûlés dans le siège de 1870. In: La revue de la BNU 2, 2010, S. 24–47 (DOI:10.4000/rbnu.3314).
↑Strasbourg-Robertsau. Cimetière Saint-Louis (= Guide des cimetières n°3 de la Ville de Strasbourg). Strasbourg 2008, S. 24.