Marx erwarb sich vor allem als musikwissenschaftlicher Autor, als Verfasser einer Beethoven-Biografie, des Buches Gluck und die Oper und als Herausgeber der Werke Händels und Bachs Ansehen.
Ein fundamentaler Beitrag zur Musiktheorie sind seine Definitionen der Sonaten(haupt)satzform und ihrer Bestandteile (Die Lehre von der musikalischen Komposition).
1824 begründete er die Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung, die er bis 1830 herausgab. Bereits 1829 unterstützte er hier die Aufführung der Matthäuspassion durch Felix Mendelssohn Bartholdy mit der Sing-Akademie zu Berlin und setzte sich vehement für das Spätwerk Beethovens ein, das zu seiner Zeit als verworren und unspielbar galt.
Adolph Bernhard Marx starb 1866 nur zwei Tage nach seinem 71. Geburtstag in Berlin und wurde auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg beigesetzt. Im Zuge der von den Nationalsozialisten 1938/1939 durchgeführten Einebnungen auf dem Friedhof wurden seine sterblichen Überreste in ein Sammelgrab auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin umgebettet.[1]
Marx heiratete 1838 in Dessau Marie Therese Cohn (* 1820 in Dessau – ca. 1877 in Berlin[2]), eine Tochter des dortigen Kaufmanns Salomon Cohn aus seiner Ehe mit Fanny Cohn geb. Schönig. Sie war eine Schülerin von Friedrich Schneider und trat später auch schriftstellerisch hervor. Adolph Bernhard und Therese Marx hatten einen Sohn und drei Töchter.
Therese Marx veröffentlichte 1869 die Schrift: Adolf Bernhard Marx’ Verhältniß zu Felix Mendelssohn Bartholdy, in Bezug auf Eduard Devrient’s Darstellung (Dürr’sche Buchhandlung, Leipzig 1869[3]).
Die alte Musiklehre im Streit mit unserer Zeit. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1841 ((Digitalisat)).
Lehre von der musikalischen Komposition. 4 Bände. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1837–1847.
Allgemeine Musiklehre. Ein Hülfsbuch für Lehrer und Lernende in jedem Zweige musikalischer Unterweisung. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1839; books.google.at
Die Musik des neunzehnten Jahrhunderts und ihre Pflege. Methode der Musik. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1855 (Digitalisat).
Leopold Hirschberg: Der Tondichter Adolph Bernhard Marx. In: Sammelbände der internationalen Musikgesellschaft. Jg. 10, Nr. 1, 1908, ISSN1612-0124, S. 1–72, JSTOR:929256.
Theo Stenge: Lexikon der Juden in der Musik. Mit einem Titelverzeichnis jüdischer Werke (= Veröffentlichungen des Instituts der NSDAP zur Erforschung der Judenfrage, 2, ZDB-ID 279909-1). Hahnefeld, Berlin 1940.
Christina Siegfried: Das Wirken Adolf Bernhard Marx’. Aspekte zur musikkulturellen Entwicklung Berlins in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dissertation. Potsdam 1992.
Elisabeth Eleonore Bauer: Wie Beethoven auf den Sockel kam. Die Entstehung eines musikalischen Mythos. Metzler, Stuttgart u. a. 1992, ISBN 3-476-00849-5 (zugleich: Berlin, Freie Universität, Dissertation, 1989, unter dem Titel: A. B. Marx und Beethoven in der Berliner Allgemeinen Musikalischen Zeitung (1824–1830).).
Christina Siegfried: „Der interessanteste und problematischste seiner Freunde“ – Adolf Bernhard Marx (1795–1866). In: Bernd Heyder, Christoph Spering (Hrsg.): Blickpunkt Felix Mendelssohn Bartholdy. Dohr, Köln 1994, ISBN 3-925366-36-9, S. 35–44.
Michael Zywietz: Adolf Bernhard Marx und das Oratorium in Berlin (= Schriften zur Musikwissenschaft aus Münster. 9). Verlag der Musikalienhandlung Wagner, Eisenach 1996, ISBN 3-88979-074-7.
Eva Weissweiler: Ausgemerzt! Das Lexikon der Juden in der Musik und seine mörderischen Folgen. Dittrich, Köln 1999, ISBN 3-920862-25-2.
Peter Sühring: Kontrapunktische Kindheit der Musikgeschichte. Adolf Bernhard Marx’ geschichtsphilosophische These vom notwendigen Ende des Kontrapunkts nach Bach. In: Ulrich Tadday (Hrsg.): Philosophie des Kontrapunkts (= Musik-Konzepte. Neue Folge, Sonderband 2010). Edition Text + Kritik, München 2010, ISBN 978-3-86916-088-7, S. 48–59.
↑Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. Haude & Spener, Berlin 2006. S. 305, 473.
↑Therese Marx ist bis 1877 im Berliner Adressbuch verzeichnet, nach dem Tod ihres Mannes in der Möckernstraße 132, später in der Dessauer Straße 5 und zuletzt in der Friedrichstraße 103; ihr Geburtsname wird in einigen Jahrgängen fälschlicherweise mit „Kuhn“ angegeben. Marx, T. In: Berliner Adreßbuch, 1877, Teil 1, S. 503. „geb. Kuhn“. Marx, T. In: Berliner Adreßbuch, 1876, Teil 1, S. 593. „geb. Kuhn“.