Alan Robert Murray (* 23. Juli 1954 oder 1955; † 24. Februar 2021 in Los Angeles, Kalifornien[1]) war ein Tontechniker, der zweimal den Oscar für den besten Tonschnitt erhielt.
Murray begann seine Arbeit beim Film Ende der 1970er Jahre, als er 1978 für die Filme American Hot Wax, The Clone Master und Oliver’s Story im Ton- und Toneffektschnitt mitarbeitete. Ein Jahr später übernahm er beim ersten Teil der Star-Trek-Filmreihe die Tonschnittleitung. Im Jahr 1986 wurde er nach zahlreichen weiteren Filmen für seine Arbeit an dem Fantasyfilm Der Tag des Falken erstmals für den Oscar in der Kategorie „Bester Tonschnitt“ nominiert. 1989 folgte die Filmbiografie Bird mit Forest Whitaker in der Hauptrolle, für den er eine Nominierung für den BAFTA-Award erhielt, ebenso wie 1993 für seine Mitarbeit an dem Film Erbarmungslos. Zwischenzeitlich arbeitete er unter anderem an dem Actionfilm Lethal Weapon mit, für dessen Fortsetzung Brennpunkt L.A. er im Jahr 1990 seine zweite Oscarnominierung für den besten Tonschnitt erhielt. Es folgten zwei weitere Nominierungen 1997 für Eraser und 2001 für Space Cowboys, bevor er im Jahr 2007 mit seiner Arbeit an Flags of Our Fathers und Letters from Iwo Jima gleich zweifach für den Oscar nominiert wurde und ihn gemeinsam mit Bub Asman für Letters from Iwo Jima gewann. Zugleich erhielt er für den Tonschnitt in diesem Film auch den Golden Reel Award der Motion Picture Sound Editors in zwei Kategorien.
2001 war er an dem Actionfilm Lara Croft: Tomb Raider beteiligt, 2002 erhielt er die Möglichkeit, erneut an einem Star-Trek-Film mitzuarbeiten und übernahm für Star Trek: Nemesis ein weiteres Mal die Tonschnittleitung. Neben diesen Engagements arbeitete Murray seit Beginn des 21. Jahrhunderts regelmäßig an Filmen von Clint Eastwood, darunter neben seinem Oscarerfolg auch Space Cowboys, Mystic River, Million Dollar Baby, Gran Torino, Der fremde Sohn, Invictus – Unbezwungen, J. Edgar, Back in the Game und Jersey Boys. Für seine Arbeit an dem ebenfalls von Eastwood gedrehten Kriegsfilm American Sniper erhielt Murray 2015 seinen zweiten Oscar, im Folgejahr blieb es für den Thriller Sicario von Denis Villeneuve bei einer Oscarnominierung, da die Trophäe an Mad Max: Fury Road ging. Auch in den Folgejahren arbeitete Murray weiter mit ihm bereits bekannten Regisseuren zusammen, so 2016 mit Villeneuve an Arrival und 2017 mit Eastwood an Sully, für den er ein weiteres Mal eine Oscarnominierung erhielt. 2020 erhielt er für seine Arbeit an Todd Phillips’ Comicverfilmung Joker seine zehnte Oscarnominierung, damit ist Murray der am meisten nominierte Tontechniker in der Kategorie Bester Tonschnitt.
Those Who Wish Me Dead, die letzte Produktion, an der Murray mitarbeitete, ist für 2021 angekündigt.
Murray war der Vater von Blu Murray und den Zwillingen Kevin und Hailey Murray.[2] Letztere arbeitete bereits in den Fernsehserien Date My Mom und Starting Over mit und war an verschiedenen Filmproduktionen als Produktionsassistentin tätig.[3]
Tabellarische Übersicht der Auszeichnungen und Nominierungen | ||||
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Jahr | Auszeichnung | Für | Kategorie | Resultat |
1986 | Oscar | Der Tag des Falken | Bester Tonschnitt | Nominiert |
1989 | BAFTA-Award | Bird | Bester Ton | Nominiert |
1990 | Oscar | Brennpunkt L.A. | Bester Tonschnitt | Nominiert |
1993 | BAFTA-Award | Erbarmungslos | Bester Ton | Nominiert |
1997 | Oscar | Eraser | Bester Tonschnitt | Nominiert |
2001 | Golden Reel Award | Space Cowboys | Best Sound Editing – Sound Effects & Foley, Domestic Feature Film | Nominiert |
2001 | Oscar | Bester Tonschnitt | Nominiert | |
2002 | Golden Reel Award | Lara Croft: Tomb Raider | Best Sound Editing – Effects & Foley, Domestic Feature Film | Nominiert |
2004 | Golden Satellite Award | Mystic River | Best Sound | Nominiert |
2004 | Golden Reel Award | Best Sound Editing in Domestic Features – Dialogue & ADR | Nominiert | |
2005 | Golden Reel Award | Million Dollar Baby | Best Sound Editing in Domestic Features – Sound Effects & Foley | Nominiert |
2006 | Golden Reel Award | Die Legende des Zorro | Best Sound Editing in Feature Film – Sound Effects & Foley | Nominiert |
2006 | Satellite Award | Flags of Our Fathers | Best Sound (Editing & Mixing) | Nominiert |
2007 | Oscar | Bester Tonschnitt | Nominiert | |
2007 | Golden Reel Award | Best Sound Editing in Sound Effects and Foley for a Feature Film | Nominiert | |
2007 | Golden Reel Award | Best Sound Editing in a Feature Film: Dialogue and Automated Dialogue Replacement | Nominiert | |
2007 | Oscar | Letters from Iwo Jima | Bester Tonschnitt | Gewonnen |
2007 | Golden Reel Award | Best Sound Editing in Sound Effects and Foley for a Feature Film | Gewonnen | |
2007 | Golden Reel Award | Best Sound Editing in a Feature Film: Dialogue and Automated Dialogue Replacement | Gewonnen | |
2009 | BAFTA-Award | Der fremde Sohn | Bester Ton | Nominiert |
2015 | Oscar | American Sniper | Bester Tonschnitt | Gewonnen |
2015 | BAFTA-Award | American Sniper | Bester Ton | Nominiert |
2016 | Oscar | Sicario | Bester Tonschnitt | Nominiert |
2017 | Oscar | Sully | Bester Tonschnitt | Nominiert |
2020 | BAFTA | Joker | Bester Ton | Nominiert |
2020 | Oscar | Bester Tonschnitt | Nominiert |
Personendaten | |
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NAME | Murray, Alan Robert |
ALTERNATIVNAMEN | Murray, Allan |
KURZBESCHREIBUNG | Tontechniker |
GEBURTSDATUM | 1954 oder 1955 |
STERBEDATUM | 24. Februar 2021 |
STERBEORT | Los Angeles, Kalifornien, USA |