Flamm studierte von 1836 bis 1838 das Baufach (Architektur) an der Kunstakademie Düsseldorf und in Antwerpen. 1841 wandte er sich der Malerei zu und wurde in Düsseldorf Schüler von Andreas Achenbach, mit dessen Bruder Oswald er innige Freundschaft schloss und mehrere Studienreisen unternahm, anfangs an Rhein, Ahr und Mosel, 1845 eine erste,[1] 1850 bis 1853 eine weitere, längere Reise nach Italien, wo sie, zusammen mit Arnold Böcklin,[2] in Rom einen Wohnsitz nahmen und von dort aus Abstecher in die römische Campagna, in die Pontinischen Sümpfe und in den Süden der Italienischen Halbinsel starteten, etwa nach Neapel. In späterer Zeit wiederholten sich die Reisen nach Italien. Oswald Achenbach und Albert Flamm wurden so zu „Italienmalern“. Der amerikanische Maler Sanford Robinson Gifford schrieb 1868 aus Rom, dass Achenbach der einzige Maler sei, der die italienische Landschaft auf eine Leinwand bannen könne. Hierbei machte er eine ausdrückliche Ausnahme bei Flamm, dessen Campagna-Landschaft beispielhaft und „wahr“ sei.[3]
Flamm heiratete am 19. Oktober 1860 Anna Arnz, eine Tochter des Verlegers Heinrich Arnz (Arnz & Comp.). Sie war die Schwester des Malers Albert Arnz und der Julie Arnz (1827–1896), die den Maler Oswald Achenbach geheiratet hatte. Flamm und Achenbach waren somit Schwager. Flamm hatte eine Schwester Charlotte, die sich als Stilllebenmalerin betätigte, und einen Sohn Carl, der Porträtmaler war. Ein weiterer Sohn, Oswald Flamm, studierte Schiffs- und Schiffsmaschinenbau in Charlottenburg und wurde ein führender Forscher und Konstrukteur im Schiffs- und U-Bootbau des deutschen Kaiserreichs.[12]
Flamm malte überwiegend italienische Landschaften, die sich durch Naturwahrheit, leuchtendes Kolorit und virtuose Behandlung Anerkennung erworben haben. In Italien bevorzugte er die Landschaften bei Rom und Neapel, die er in warmem, hellem Sonnenlicht und mit fein gemalten Details zeigte, oft Szenen vom Leben der Landbevölkerung, was den Erwartungen der Italien-Touristen entsprach. Häufig wählte er einen erhöhten Betrachterstandpunkt, um weite, panoramahafte Blickwinkel erzeugen zu können. Innerhalb der Düsseldorfer Landschaftsmalerei zählte Flamm neben Oswald Achenbach und Eugen Dücker ab den 1860er Jahren zu den „Schul- und Publikumsgrößen ersten Ranges“.[13]
Flamm, Albert. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 310–311 (Textarchiv – Internet Archive).
Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 1: Abbema–Gurlitt. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1997, ISBN 3-7654-3009-9.
↑Bettina Baumgärtel: Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819-1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 361
↑Bettina Baumgärtel: Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819-1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 363
↑David B. Dearinger: Paintings and Sculpture in the Collection of the National Academy of Design. Hudson Hills Press, Manchester/Vermont 2004, ISBN 1-55595-029-9, S. 195 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, abgerufen am 28. Juni 2017).
↑Sabine Herder: Anz & Comp. Eine lithographische Anstalt zwischen Theater und Künstlerschaft. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819-1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 286
↑Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819-1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 366, 432
↑Bettina Baumgärtel: Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819-1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 367
↑Jochen Schmidt-Liebich: Lexikon der Künstlerinnen 1700–1900. K. G. Saur Verlag, München 2005, ISBN 3-598-11694-2. S. 38 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, abgerufen am 28. Juni 2017).
↑Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819-1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 433
↑Bettina Baumgärtel: Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819-1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 368
↑Julia Hümme: Gregor von Bochmann (1850–1930). Leben und Werk eines deutschbaltischen Malers in Düsseldorf. Verlag Ludwig, Kiel 2007, ISBN 978-3-937719-31-3, S. 101, Anmerkungen: S. 208 ff.
↑Personalnachrichten. In: Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, N.F. 9, 1898, Heft 32, S. 521 (Digitalisat).
↑Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Ausgabe, K. G. Saur Verlag, München 2006, ISBN 978-3-598-25030-9, S. 370 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, abgerufen am 28. Juni 2017).
↑Ekkehard Mai: Die Düsseldorfer Malerschule und die Malerei des 19. Jahrhunderts. In: Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 29