Aldona Gustas verbrachte ihre frühe Kindheit in Litauen, das 1940 von der Sowjetunion besetzt wurde. Nach der Deportation des Vaters übersiedelte ihre Mutter mit ihr 1941 ins verbündete Deutschland, wo sie zunächst in Rostock und ab 1945 im damaligen West-Berlin lebte. Ab 1957 war sie dort als Autorin, ab 1970 auch als bildende Künstlerin tätig, die in Graphik und Malerei von Horst Strempel und Matthias Koeppel unterrichtet wurde. 1972 gründete sie gemeinsam mit Wolfdietrich Schnurre, Günter Grass, Kurt Mühlenhaupt und Günter Bruno Fuchs die Berliner Malerpoeten. Für diese Künstlervereinigung organisierte sie Ausstellungen im In- und Ausland und gab Kataloge heraus. Sie lebte und arbeitete auch nach der Wende weiterhin in Berlin.
Sie war mit dem Schriftsteller Georg Holmsten verheiratet. Aldona Gustas starb im Dezember 2022 im Alter von 90 Jahren.
Ihr Leben fasste sie einmal in einem kurzen Gedicht zusammen: „Ich war lange 1932 / ich war lange 1945 / ich war lange 1952 / ich war lange 1962 / ich war lange 1972 / in den Jahren dazwischen / lebte ich kurz“.[3]
Zu zweit über die Liebe. Zweisprachige Ausgabe: deutsch/litauisch. Übersetzt von Giedré Bartelt, Gestaltung: Edita Namajūniené, hrsg. v. Julius Keleras, Naujoli Romiva, Vilnius 2014, ISBN 978-609-8035-31-5.
Nikolaus Gatter: Begegnungen und Bildpoesie von Aldona Gustas. In: Der Sopha schön, und doch zum Lottern. Freundesgabe für Professor Dr. Konrad Feilchenfeldt zum 70. Geburtstag, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2015 (Almanach der Varnhagen Gesellschaft 3), S. 23 ff., ISBN 978-3-8305-0579-2.
Jutta Rosenkranz: Gefühle in der Wortkontrolle. Porträt über Aldona Gustas. In: Sprachrohr, 1/2012
Jutta Rosenkranz: Zum 85. Geburtstag der Berliner Dichterin und Malerin Aldona Gustas, Radio-Feature, RBB 2017
Jutta Rosenkranz: Ich bin für ein Leben auf Papier geschaffen. Zum Tod der Dichterin und Malerin Aldona Gustas. In: Sprachrohr online, 1/2023