Alessandro Grandi (* um 1586 auf Sizilien (Geburtsort auf Sizilien unsicher); † Juni 1630 in Bergamo) war ein italienischer Komponist, Sänger und Kapellmeister.
Über Grandis Familie, Jugend und Ausbildung ist nichts bekannt. Vermutungen, er sei ein Schüler Giovanni Gabrielis gewesen, sind nicht zu belegen. Bereits vor 1604, also in sehr jungen Jahren, soll er Kapellmeister der Accademia della morte in Ferrara gewesen sein, eine gemeinnützige Bruderschaft von Laien, die sich Musik in begrenztem Umfang leisten konnten. Nach einigen weiteren Stationen wirkte er ab 1617 in Venedig an San Marco als Kapellsänger und seit 1620 auch als Vizekapellmeister. 1627 schließlich wurde er auf die Kapellmeisterstelle an Santa Maria Maggiore in Bergamo berufen. Nur wenige Jahre darauf wurde er hier mit seiner Frau und den 10 Kindern ein Opfer einer Pestepidemie.
Grandi war einer der wichtigsten italienischen Komponisten des frühen 17. Jahrhunderts. Seine zahlreichen sakralen und profanen Kompositionen übten auf seine Nachfolger großen Einfluss aus. Durch ihn ist der Terminus Kantate (bzw. „Cantade“) 1620 zum ersten Male nachweisbar. Es handelt sich dabei um weltliche, nahezu dramatisch zu nennende Werke, die eine Verbindung des konzertierenden Madrigals und der Aria darstellen. Neben anderen auch instrumentalen weltlichen Werken schuf er bedeutende geistliche Kompositionen, darunter mehrere Bücher mit Motetten sowie Psalmen und Messen.
Gegen die Vermutung, er sei Schüler Gabrielis gewesen, spricht auch, dass in seinen Werken kein Einfluss dieses Komponisten festzustellen ist. In Grandis frühen Werken ist dagegen deutlich eine Anlehnung an Giovanni Croce (um 1557–1609) zu hören, während sein Spätwerk auch unter dem Einfluss von Monteverdi steht.[1]
Personendaten | |
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NAME | Grandi, Alessandro |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Sänger, Kapellmeister und Komponist |
GEBURTSDATUM | um 1586 |
GEBURTSORT | Sizilien |
STERBEDATUM | Juni 1630 |
STERBEORT | Bergamo |