Alexandra Amalie Prinzessin von Bayern (* 26. August 1826 auf Schloss Johannisburg in Aschaffenburg; † 8. Mai 1875 auf Schloss Nymphenburg in München) war ein Mitglied der bayerischen Königsfamilie aus dem Hause Wittelsbach und wirkte als Schriftstellerin und Übersetzerin.
Alexandra Amalie war die fünfte und jüngste Tochter von König Ludwig I. von Bayern und dessen Ehefrau, der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Ihr ältester Bruder war Maximilian II., ein weiterer der spätere Prinzregent Luitpold. Sie hing besonders an ihrer Mutter und versuchte nach deren Tod „dem Vater angenehm und nützlich zu sein“.
Nach seiner Scheidung 1850 hatte Louis Lucien Bonaparte, ein Neffe Napoleons, die Absicht, die Prinzessin zu heiraten. König Ludwig I. lehnte ab. Als Begründung wurde angeführt, dass es ihm "unmöglich sei, seine Tochter mit einem Napoleon zu verheiraten". Auch wies er auf dessen nicht allzu guten Gesundheitszustand hin.
Zeitlebens unverheiratet lebte sie abwechselnd in der Münchner Residenz, in Berchtesgaden, auf Schloss Leopoldskron, in der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben und in Aschaffenburg. In späteren Jahren wurde sie auf Wunsch ihres Vaters Oberste Vorsteherin und Äbtissin der Königlichen Damenstifte Zur Heiligen Anna in München und Würzburg. Sie war eine Wohltäterin der Stadt Aschaffenburg und erwarb sich bleibende Verdienste um die Armenfürsorge, indem sie zum Beispiel 1860 eine Armen- und Krankenküche in Aschaffenburg gründete. Nach dem Tod ihres Vaters König Ludwig I. erbte sie dessen naturhistorische Sammlung.
Alexandra Amalie war eine geübte Reiterin und besaß vier Pferde.
Alexandra werden mehrere psychische Störungen zugeschrieben, unter anderem übertriebener Drang zur Reinlichkeit. Täglich mussten nach dieser Quelle ihre Kleider gebürstet werden. Häufig nahmen die abendlichen Reinigungsrituale Stunden in Anspruch, so dass ihr Vater anwies, die Prinzessin möge sich spätestens um 23.00 Uhr zu Ruhe begeben. Mit zunehmendem Alter litt sie außerdem an der Wahnvorstellung, ein gläsernes Klavier verschluckt zu haben. Als sie sich einmal übergeben musste, warfen Bedienstete ein kleines Klaviermodell in den Auswurf und erzählten ihr, dass sie nun das Möbel los wäre. Solche und ähnliche Verhaltensstörungen – andere Quellen[1] nennen eine krankhafte Furcht vor Berührungen – waren vielleicht der eigentliche Grund, warum die Prinzessin nicht verheiratet werden konnte. Auch ein dreijähriger Aufenthalt in der Anstalt Illenau konnte an ihren Leiden nichts ändern.
Alexandra starb am 8. Mai 1875 an einem Gehirnschlag und wurde in der Theatinerkirche in München beerdigt.
Auch ihr literarisches Wirken verband Alexandra Amalie mit Wohltätigkeit; so tragen die Titelseiten ihrer 1856 bis 1858 erschienenen Werke den Hinweis „Der Ertrag ist zum Besten des Maximilian-Waisen-Stiftes bestimmt“ und Das Kinder-Theater (1870) wiederum den Vermerk „Der Ertrag ist für die, von Gott sichtbar gesegnete, Marien-Krankenkost zu München bestimmt“.
Personendaten | |
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NAME | Alexandra Amalie von Bayern |
ALTERNATIVNAMEN | Alexandra Amalie Prinzessin von Bayern (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Prinzessin von Bayern und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 26. August 1826 |
GEBURTSORT | Aschaffenburg |
STERBEDATUM | 8. Mai 1875 |
STERBEORT | München |