Alfred Kirchner (Regisseur)

Alfred Kirchner (* 22. Mai 1937 in Göppingen) ist ein deutscher freiberuflicher Opernregisseur und Theaterleiter in Berlin.

Alfred Kirchner wurde als Sohn eines Schriftleiters geboren.[1]

Kirchner erhielt seine Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin. Er begann als Schauspieler und Regieassistent in Kiel. Von 1964 bis 1971 war er an Kurt Hübners Theater in Bremen tätig, anfangs als Regieassistent Peter Zadeks und Peter Palitzschs.

Alfred Kirchner ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er lebt in Berlin und Stuttgart.

Ab 1965 trat Kirchner mit eigenen Inszenierungen auf, so am Schauspielhaus Bochum bei Hans Schalla. Von 1972 bis 1979 war er Oberspielleiter am Staatstheater Stuttgart und ab 1974 Mitglied des Direktoriums unter Claus Peymann. Dazu gab er Gastinszenierungen an anderen Theatern und Festspielen, so in New York, beim Theater der Nationen, bei den Wiener Festwochen, am Holland Festival Amsterdam und an den Mülheimer Theatertagen. 1979 folgte er mit einem Teil des Stuttgarter Ensembles Peymann an das Schauspielhaus Bochum, wo er bis 1986 Mitdirektor war. 1986 folgte er Peymann an das Wiener Burgtheater, wo nach kurzer Zeit die langjährige Zusammenarbeit endete. 1989/90-1993 übernahm er mit drei anderen Intendanten („Viererbande“)[2] erfolglos bis zur Schließung die Leitung der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin.

Danach arbeitete Kirchner als freier Opernregisseur u. a. an der Frankfurter Oper, der Leipziger Oper, der Wiener Staatsoper und an der Hamburger Staatsoper. Mehrmals nahm er am Berliner Theatertreffen teil. Er legte den Schwerpunkt auf das Musiktheater an nationalen und internationalen Opernhäusern, so in Zürich, Barcelona, Oslo, Moskau, Straßburg, Montpellier, Toulouse, Oviedo, Dallas, Santiago de Chile und häufig in Santa Fe. Bei den Bayreuther Festspielen war er von 1994 bis 1998 mit der Neuinszenierung von Der Ring des Nibelungen vertreten.

Zusammenarbeit pflegt(e) er mit den Dirigenten Michael Gielen, Claudio Abbado, Nikolaus Harnoncourt, James Levine, Gerd Albrecht, Paulo Carignani, Graeme Jenkins, Dennis Russell Davis und De Billy. Neben den Klassikern des Schauspiels und des Musiktheaters engagiert sich Alfred Kirchner besonders für Ur- und Erstaufführungen von Martin Walser, Peter Turrini, Heiner Müller, Herbert Achternbusch, Dario Fo und Maxim Gorki, Gerlind Reinshagen, Hans Zender oder Udo Zimmermann.[3] Kirchner unterrichtete an der University of Athens, Georgia, an der Musikhochschule und Universität Hamburg sowie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.

Veröffentlichungen

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  • Wolfgang Beck: Kirchner, Alfred. In: Manfred Brauneck, Wolfgang Beck (Hg.): Theaterlexikon 2. Schauspieler und Regisseure, Bühnenleiter, Dramaturgen und Bühnenbildner. Rowohlts Enzyklopädie im Rowohlt Taschenbuch Verlag. Reinbek bei Hamburg, August 2007, ISBN 978 3 499 55650 0, S. 378 ff.

Einzelnachweise

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  1. Alfred Kirchner im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Welt Online über Kirchner
  3. Theaterzeit: Kirchner-Biographie
  4. Oper Frankfurt über Kirchner (Memento des Originals vom 2. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oper-frankfurt.de
  5. Neues Deutschland über Kirchners Faust
  6. Kirchner enttäuscht in Barcelona, keine Vision (Wagneropera.net)