Algebraische Funktionen sind eine spezielle Klasse von Funktionen, die insbesondere in dem mathematischen Teilgebiet der Algebra untersucht wird. Sie sind die Lösung einer algebraischen Gleichung. Funktionen, die nicht algebraisch sind, werden transzendente Funktionen genannt.
Die Theorie der algebraischen Funktionen wurde in der Vergangenheit von den drei mathematischen Teilgebieten Funktionentheorie, arithmetische algebraische Geometrie und algebraische Geometrie aus entwickelt.
Eine Funktion
in
Variablen wird algebraische Funktion genannt, falls es ein irreduzibles Polynom
in
Variablen und Koeffizienten in einem Körper gibt, so dass
die algebraische Gleichung

löst.
Eine Funktion
von einer Variablen ist also algebraisch, falls sie die Gleichung

erfüllt, wobei
Polynome in der Variable
sind.[1]
- Da in der Definition gefordert wurde, dass die Polynome irreduzibel sind, kann bewiesen werden, dass es zu jeder algebraischen Funktion
bis auf eine Konstante genau ein irreduzibles Polynom
gibt mit
. Der Grad des Polynoms
in der Variablen
wird dann der Grad der algebraischen Funktion genannt.
- Für den Grad
können alle algebraischen Funktionen als rationale Funktionen und für die Grade
,
und
können sie alle als Quadrat- oder Kubikwurzel einer rationalen Funktion dargestellt werden. Für Grade
ist dies im Allgemeinen nicht möglich.
- Algebraische Funktionen einer Variablen über dem Körper der komplexen Zahlen
sind meromorph.
Eine Funktion wird transzendent genannt, falls sie nicht algebraisch ist. Hierzu zählen zum Beispiel
- ↑ Josef Naas, Hermann Ludwig Schmid: Mathematisches Wörterbuch. Mit Einbeziehung der theoretischen Physik. Band 1: A – K. 3. Auflage, unveränderter Nachdruck. Akademie-Verlag u. a., Berlin u. a. 1979, ISBN 3-519-02400-4.