Sie erhielt eine Gesangsausbildung bei Ludwig Mantler und spielte als Alice Scheel-Hechy 1912 ihre erste Filmrolle. Ihre bedeutendste Darstellung in diesen Jahren war die der mechanischen Puppe Olympia in Richard Oswalds früher Kinoadaption der Oper Hoffmanns Erzählungen im Jahr 1916.[2]
Erst dann begann Hechys Berliner Bühnenkarriere, zunächst am Lustspielhaus, dann am Theater in der Kommandantenstraße, am Neuen Theater am Zoo und am Theater in der Behrenstraße. In den 1920er und beginnenden 1930er Jahren war sie mehrfach Star der Revuen von Herman Haller[3]. Gastspiele führten sie zu Revuen und Operetten nach Wien.
Sie sang im Rahmen von Liederabenden im Rundfunk und trat auf Kleinkunstbühnen auf. Am Theater in der Kaiserallee nahm sie 1945 nach längerer Zeit wieder ein Festengagement an, später agierte sie außer bei Gastspielreisen regelmäßig an der Neuen Deutschen Bühne der Jugend.
Alice Hechy machte Ende der 1920er Jahre Schallplattenaufnahmen, zum Teil mit namhaften Kollegen wie Paul Morgan und Leo Monosson, bei Homocord und Odeon.
Das geht nicht mehr so weiter! (Benatzky, Schanzer & Welisch) Parlophon B.12 130 (mx. 37 844) / Sei nur ein kleines bißchen verrückt nach mir! (Benatzky, Schanzer & Welisch) Parlophon B.12 130 (mx. 37 845), beide aus der Revueoperette „Die drei Musketiere“ („Spiel aus romantischer Zeit mit Musik von gestern und heute“, Uraufführung am 31. August 1929). Duett Alice Hechy und Paul Morgan, mit Klavier.
Schlager-Salat, 2. Teil. Homocord (30cm) 4-9056-II (H-2-53 091). Alice Hechy und Paul Morgan, mit Homocord-Orchester. (Youtube)
Ein Besuch im Haus Vaterland (1. u. 2. Teil) mit Alice Hechy, Paul Morgan, Kurt Fuss u. Kapellen des Haus Vaterland. Electrola E.H.477 (mx. CLR 6151-2 u. 6152-2): Aufgenommen ca. April 1930. Wiederveröffentlicht in: Mel Gordon: Sündiges Berlin – Die zwanziger Jahre: Sex, Rausch, Untergang. Buch mit Audio-CD. 2011, ISBN 978-3-936878-22-6.[8]
Sie hören jetzt… Schlagerpotpourri (Nico Dostal) 1. und 2. Teil. Tanz-Orchester Dajos Béla mit Gesang: Alice Hechy und Leo Frank [d. i. Monosson], “Four Admirals” und Chor. Odeon (30cm) O-6769 a (xxB 8508) und b (xxB 8509, Youtube)
Mein Liebster muß Trompeter sein! Marsch-Foxtrot (Hans May, Text: Alex Flessburg) Tanz-Orchester Dajos Béla mit Gesang: Alice Hechy und Leo Frank [d. i. Monosson]. Odeon O-2924 b (Be 9025, Youtube)
Mein Schatz ist ein Matrose. Marsch-Foxtrot (Herm. Leopoldi, Text: E.W.Spahn) Tanz-Orchester Dajos Béla mit Gesang: Alice Hechy u. Männerchor. Odeon O-2939 b (Be 9027, Youtube)
Eine kleine Sehnsucht. Tango aus “Phaea” (TuM.: Friedrich Hollaender) Tanz-Orchester Dajos Béla mit Gesang: Alice Hechy und Leo Frank [d. i. Monosson]. Odeon O-11 275 a (Be 8994, Youtube)
Wolfgang Jansen (Hrsg.): Glanzrevuen der zwanziger Jahre (= Stätten der Geschichte Berlins. Bd. 25). Edition Hentrich, Berlin 1987, ISBN 3-926175-34-6.
Otto Schneidereit: Berlin, wie es weint und lacht. Spaziergänge durch Berlins Operettengeschichte. VEB Lied der Zeit, Berlin 1968, S. 190 und 194.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 605 f.
↑vgl. Programmhefte, z. B. zur Revue „An und aus“: „Die Haller-Revue war wohl die berühmteste Revue in Berlin der 1920er Jahre … Die abgebildeten Künstlerinnen: La Jana, Alice Hechy, Trude Hesterberg, Dodge Sisters, Ruth Zackey u. a.“ oder zu „Achtung! Welle 505!“: „Jahresmagazin dieser Glanzrevue der Zwanziger Jahre. Fast sämtliche tlw. für die Zeit sehr freizügigen Darstellungen … aus dem berühmten Atelier Ernst Schneider, Unter den Linden, Berlin. Ergänzt durch einige Nacktaufnahmen von Trude Fleischmann … Enthält u. a. Porträt Hermann Haller, Endja Mogoul, Tiller-Girls, Admiral Girls, Alice Hechy, Kurt Lilien u. a.“ und Jansen (Hrsg.): Glanzrevuen der zwanziger Jahre. 1987, zu Herman Hallers Revuen vgl. S. 78 ff., zu Hechy S. 159.