Aloha from Hawaii ist ein Konzert von Elvis Presley aus dem Jahr 1973. Es war das erste via Satellit in über 40 Länder der Erde übertragene Konzert eines Solokünstlers. Die Erlöse des Konzertes in Höhe von 75.000 US-Dollar wurden der Kui-Lee-Krebsstiftung gespendet.
Das einstündige Konzert fand am 14. Januar 1973 in der Honolulu International Center Arena (heutiges Neal S. Blaisdell Center[1]) in Honolulu statt. Mit über 2,5 Millionen US-Dollar war es die bis dahin teuerste TV-Produktion. Erstmals wurde das Konzert eines Solokünstlers gleichzeitig in mehreren Ländern live ausgestrahlt – auf den Philippinen erreichte die Ausstrahlung eine Einschaltquote von über 90 %, in Hongkong 70 % sowie zwischen 70 und 80 % in Südkorea. Des Weiteren wurde das Konzert auch nach Europa, Afrika und Südamerika übertragen.
Am 4. April 1973 wurde in den USA eine um fünf Songs längere Fernsehversion ausgestrahlt, die 51 % aller Amerikaner einschalteten, womit in den USA mehr Menschen dieses Konzert sahen als zuvor die erste Mondlandung. Zusammengenommen sollen zwischen 1 und 1,5 Milliarden Zuschauer das Konzert – live, als zeitversetzte Übertragung oder als NBC-Zusammenschnitt gesehen haben.[2] Die Zahlen werden tlw. bestritten, da die Gesamtzahl aller Einwohner in den Ländern, in denen das Konzert übertragen wurde, lediglich 831 Mio. betrug, von welchen ein beträchtlicher Teil keinen Zugang zu einem TV-Gerät besaß.[3]
Presley gab eine Auswahl seiner bekannten Hits zum Besten, wie C. C. Rider, Burning Love, Steamroller Blues, Blue Suede Shoes, A Big Hunk o’ Love, Suspicious Minds, Can’t Help Falling in Love und An American Trilogy, ein Medley dreier Lieder aus dem 19. Jahrhundert (Dixie, All My Trials und The Battle Hymn of the Republic). Mit Balladen wie Something von den Beatles, I’m so Lonesome I Could Cry, It’s Over, Welcome to my World, I’ll Remember You und What Now My Love zeigte er die ganze Bandbreite seines künstlerischen Schaffens. Die Stücke in der Reihenfolge ihrer Darbietung:
Presley wirkte zu Beginn des Konzerts sichtlich nervös, was sich jedoch nach den ersten Songs legte. Der für seine dynamische Bühnenshow bekannte Entertainer bewegte sich für seine Verhältnisse recht verhalten während dieses Konzerts, der legendäre Elvis-Hüftschwung und die in den Siebzigern für ihn typischen Karateeinlagen wurden gezielt bei nur einigen Stücken angedeutet. Der Schwerpunkt der Show lag auf der gesanglichen Darbietung und porträtierte den gereiften Künstler. Stimmlich präsentierte sich Elvis Presley in guter Form, vor allem bei der Interpretation moderner Balladen, die bei diesem Konzert im Vordergrund standen, während frühe Rock-’n’-Roll-Hits eher in den Hintergrund traten. Eine ganze Reihe der dargebotenen Titel (zum Beispiel I’m so Lonesome I Could Cry, I Can’t Stop Loving You) waren Klassiker des sogenannten „Nashville countrypolitan“-Stils.[5] Presley wurde von den Musikern begleitet, mit denen er auch sonst auf Tournee war oder in Las Vegas auftrat:
Für die Regie verantwortlich zeichnete Marty Pasetta. Laut Musikkritiker Dave Marsh sorgten Kameraeinstellung und Schnitttechnik vor allem bei der amerikanischen Fassung dafür, dass sich die Dynamik des Live-Konzerts nicht auf die Fernsehbildschirme übertragen ließ.[6] Schaut man sich im Vergleich die in der Videoprojektion Elvis in Concert 2010 eingesetzten und modern präsentierten Sequenzen aus dem Aloha-Konzert an, so kann man Marshs Aussagen gut nachvollziehen.
Das Konzert erschien auf dem Doppel-Album Aloha From Hawaii Via Satellite, erreichte in den USA Platz eins sowohl der Pop- als auch der Country-Charts und war auch im Ausland sehr erfolgreich. Später erschien die Show zudem auf Video und DVD. In jüngster Zeit wurden diese neu aufgelegt, in verbesserter Ton- und Bildqualität und mit bis dahin teilweise unveröffentlichten Szenen. So findet sich auf einer DVD Deluxe-Edition u. a. der komplette Mitschnitt der Kostüm-/Generalprobe, in der Presley deutlich entspannter agierte. Die Deluxe-DVD wurde inzwischen mehrfach von der RIAA mit Platinum ausgezeichnet.[7]