Alois Johannes Plum (* 2. März1935 in Mainz; † 13. August2024) war ein in Mainz-Weisenau lebender Künstler. Er schuf zahlreiche Beton- und Bleiglasfenster für Kirchen in ganz Deutschland. Zu seinen Arbeiten gehören ebenso Wandmalereien, Mosaike, die Gestaltung von Tabernakel, Ambo und Farbkonzept in kirchlichen Räumen. Seit 1957 gestaltete er über 200 Kirchen, teils Neubauten, teils Renovierungen im Zuge der Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg, darüber hinaus auch öffentliche Gebäude und Privaträume. Charakteristisch ist einerseits seine architekturbezogene Interpretation, die Harmonie von historischem Sakralbau und moderner Glaskunst, andererseits seine sorgfältige Ausrichtung an der liturgischen Funktion seiner Kunst.
Alois Plum wurde 1935 als Sohn von Josef Plum († 1988), einem Maler und Grafiker kirchlicher Textilkunst im Mainzer Raum, geboren. Von 1951 bis 1955 besuchte er die Mainzer Landeskunstschule, wo er bei Peter Paul Etz studierte, er nahm an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg mit Oskar Kokoschka teil. Von 1955 bis 1957 studierte er bei Georg Meistermann an der Kunstakademie Düsseldorf, und seit 1957 arbeitet er als freier Künstler in Mainz.[1] Plum ist besonders bekannt für seine Auseinandersetzung mit und Neuinterpretation von historischen Kirchenräumen und seine behutsame Integration von Glas in die kirchliche Architektur, mit Bezug zu den liturgischen Funktionen des Umfelds.[2]
Bleiglasfenster in der Liebfrauenkirche in Worms[9][10] 1966 bis 1995 schuf der Mainzer Glasmaler Alois Plum einen Fensterzyklus von 19 Fenstern im Obergaden, 10 Fenstern im Chorumgang, zwei große Querhausfenster, vier Turmkapellenfenster sowie 11 Fenster in den Seitenschiffen als Ersatz für die im Bombenangriff von 1943 zerstörten Fenster.[11]
Anne-Madeleine Plum (Hrsg.): Glauben im Licht der Offenbarung. Das Große Glaubensbekenntnis ausgelegt in Wort und Bildnis [mit zahlreichen ganzseitigen Abbildungen und einem kompletten Werkverzeichnis von Alois Plum], Pneuma, München 2010, ISBN 978-3-942013-05-5[25]
↑Paul Georg Custodis: Botschaften in Glas. In: MAINZ, Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte. Band26, Nr.2, 2006, ISSN0720-5945, S.112–117.
↑Paul Georg Custodis: Der Mainzer Künstler Alois Plum. In: Das Münster. Band61, Nr.2, 2008, ISSN0027-299X, S.111–114.
↑Anne-Madeleine Plum: Glauben im Licht der Offenbarung: Das Große Glaubensbekenntnis ausgelegt in Wort und Bildnis. Pneuma Verlag, 2010, ISBN 978-3-942013-05-5, S.188.
↑Fertigstellung der Kirche 1972, Weihe der Kirche 1975, vgl. Karin Berkemann: Architektur im Alltagstest: Der Fakir Hobby TE, in: moderneREGIONAL Oktober 2016 (http://www.moderne-regional.de/der-fakir-hobby/, anlässlich der im Auftrag der Straße der Moderne in Zusammenarbeit mit dem Dommuseum Mainz von Karin Berkemann kuratierten Ausstellung "Auf ewig. Moderne Kirchen im Bistum Mainz", Fotos: Marcel Schawe); Robert Schnabel u. a. (Bearb.): 1966–2016. 50 Jahre St. Marien Seligenstadt, hg. von Holger Allmenroeder für die Katholische Kirchengemeinde St. Mariae Verkündigung Seligenstadt, Seligenstadt 2016.
↑Gebetskärtchen: „Gebet um Berufungen“, Diözesanstelle Berufe der Kirche, November 2009
↑Gerhard Richter: Lankwitzer Kirchengeschichten. Ev. Dreifaltigkeitsgemeinde-Lankwitz, archiviert vom Original am 21. Januar 2014; abgerufen am 13. Juli 2009.
Immer neue Ideen für neue Aufgaben Alois Plums Wunsch zum 75. Geburtstag: „Noch viele Räume gestalten können“ in: Glaube und Leben Kirchenzeitung des Bistums Mainz, Ausgabe 10 vom 7. März 2010