Die präspanische Ruinenstätte Altavista (der ursprüngliche Name ist unbekannt) im mexikanischen Hochland in der Sierra de Chalchihuites auf dem Gebiet der Gemeinde Chalchihuites im Westen des Bundesstaats Zacatecas ist eine der abgelegensten des Landes. Als Erbauer werden die sesshaften und vom Handel mit Halbedelsteinen (vorwiegend Türkisen) lebenden Chalchihuiten-Indianer genannt, doch sind diese in späterer Zeit wahrscheinlich von den aus dem Norden zugewanderten nomadisierenden Chichimeken verdrängt worden.
Die mindestens 600 km von den klassischen Zeremonialzentren Zentralmexikos entfernt gelegene Ruinenstätte Altavista liegt ziemlich exakt auf dem nördlichen Wendekreis. Sie befindet sich ca. 500 m südöstlich der Kleinstadt Chalchihuites bzw. ca. 55 km südwestlich der Stadt Sombrerete in einer Höhe von ca. 2300 m.
Die abgelegene Stätte erlebte ihren Höhepunkt in der klassischen Zeit zwischen ca. 450 und 650 n. Chr., also etwa gleichzeitig mit dem ca. 800 km entfernten Teotihuacan; danach begann der Niedergang und etwa um 1200 wurde die Stätte gänzlich verlassen. Erst im Jahr 1908 wurden die nie gänzlich von Erde bedeckten Strukturen von dem mexikanischen Archäologen Manuel Gamio für die wissenschaftliche Forschung wiederentdeckt und in Teilen ausgegraben. Weitere Grabungen erfolgten in den 1970er Jahren.
Nach den bisherigen Erkenntnissen ist die Stätte nach astronomischen Gesichtspunkten erbaut worden, denn Bauten, Plätze und Straßen folgen exakt der Nord-Süd- bzw. der Ost-West-Richtung. Die Strukturen wurden hauptsächlich aus verputzten Steinen errichtet, aber auch Reste von Lehmziegeln (adobes) wurden entdeckt.
Im Jahr 2007 wurde neben der Ruinenstätte ein archäologisches Museum eröffnet, welches zahlreiche Fundstücke aus Altavista und benachbarten Fundstellen präsentiert.[1]
Am Rand der heutigen Ausgrabungsstätte wurde in den Jahren 1879/80 die Kirche San Pedro Apóstol erbaut.
Weitere archäologische Stätten im Bundesstaat Zacatecas sind:
Koordinaten: 23° 28′ 41,2″ N, 103° 56′ 42,8″ W