Alter schützt vor Scharfsinn nicht (Originaltitel Postern of Fate, wörtlich Schlupftür des Schicksals) ist der 64. Kriminalroman von Agatha Christie. Es ist der letzte Roman, den die Autorin geschrieben hat. Die beiden in den folgenden Jahren veröffentlichten Romane – Vorhang und Ruhe unsanft – sind deutlich früher entstanden.
Der Roman erschien zuerst im Vereinigten Königreich im Collins Crime Club im Oktober 1973[1] und später im selben Jahr in den USA bei Dodd, Mead and Company.[2][3] Die deutsche Erstausgabe veröffentlichte der Scherz Verlag (Bern, München) 1978 in der bis heute verwendeten Übersetzung von Edda Janus.[4]
Es ermitteln Tommy und Tuppence Beresford in ihrem vierten und letzten Roman.
Der englische Originaltitel des Romans ist ein Zitat aus dem Gedicht Gates of Damascus von James Elroy Flecker:[5]
(Einleitung der deutschen Hörbuchausgabe, in der Übersetzung von Axel Henrici)
Englisches Zitat:
Nun in den Siebzigern, entscheiden sich Tommy und Tuppence, noch einmal umzuziehen. Sie wollen in einem ruhigen englischen Dorf leben. Das Haus, das sie gekauft haben, enthält noch einige Möbel und Teile der Bibliothek der zahlreichen Vorbesitzer. Darunter findet sich eine umfangreiche Sammlung englischer Kinderbücher. Statt weiter aufzuräumen, liest sich Tuppence in den Büchern fest, weil sie sie an ihre eigene Kindheit erinnern. Als Tuppence die Bücher durchsortiert, entdeckt sie in einem eine verschlüsselte Botschaft: „Mary Jordan ist nicht eines natürlichen Todes gestorben“ und weiter „Es war einer von uns“. Zunächst ist Tommy vom neu erwachten Detektivsinn seiner Frau nicht begeistert. Er lässt sich jedoch bald anstecken und spielt seinerseits Detektiv. So begibt er sich u. a. auf den alten Dorffriedhof, begleitet von seinem Hund Hannibal, auf Spurensuche, stöbert in alten Archiven und nimmt Kontakt zu ehemaligen Geheimdienst-Kollegen in London auf. Beide machen sich nun auf die Suche nach Spuren von Mary Jordan. Sie tauchen in eine deutsch-britische Spionageaffäre aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ein und können den Mord an Mary Jordan, einer Agentin in britischen Diensten, teilweise aufklären. Der alte, 90-jährige Gärtner des Paars, Isaac, wird im Verlauf der Romanhandlung ebenfalls ermordet, weil er etwas über die Verschwörer wusste. Letztendlich bleibt der Fall in seiner ganzen Dimension ungeklärt. Die Drahtzieher sind eine kleine Gruppe britischer Faschisten.
Der Schilderung von Hannibals Wesen und Verhalten nimmt in der Romanhandlung breiten Raum ein. Umfangreiche Passagen sind zudem der Beschreibung der alten Kinderbücher, die Tuppence entdeckt hat, gewidmet. Als Lieblingsbuch wird Der schwarze Pfeil von Robert Louis Stevenson genannt.
Dieser Roman ist einer der wenigen Christies, die bisher nicht verfilmt wurden.