Alzenau liegt am östlichen Rand des Rhein-Main-Gebietes im unteren Kahlgrund. Die meisten Stadtteile befinden sich auf oder zwischen den Ausläufern des Spessarts mit dem Höhenzug des Hahnenkamm (436 m ü. NHN), welcher die östliche Gemarkung dominiert. Der westliche Gemarkungsteil weist hingegen eine flache Topografie auf und bildet den Übergang in die Mainebene mit den Nachbarorten Kahl und Karlstein.
Der topographisch höchste Punkt der Stadt befindet sich auf dem Gipfel des Hahnenkamms mit 436 m ü. NHN(Lage)50.0782519.109653, der niedrigste liegt östlich von Dettingen am Forchbach auf 108 m ü. NHN(Lage)50.0439289.04509.
Der Hauptort Alzenau selbst liegt zwischen Kälberau und Kahl am Main auf 127 m ü. NHN und wird von der Kahl durchflossen. Südlich von Alzenau befindet sich die Ortschaft Wasserlos. Der höchste Punkt der Kernstadtgemarkung befindet sich unterhalb des Gipfels des Hahnenkamms mit 403 m ü. NHN(Lage)50.0773619.106727, der niedrigste liegt an der Kahl auf 113 m ü. NHN(Lage)50.0786189.023905.[4]
Das Stadtgebiet liegt im Naturpark Spessart. Mit rund 2600 ha Wald und 85 ha Weingärten besteht der Name Stadt im Grünen wohl zu Recht. Ein bedeutendes landschaftliches Element ist in Alzenau die große Zahl von (auch der Alzenauer Schnapsbrennerei dienlichen[5] süddeutsch) Streuobstwiesen, die mit ihren hochstämmigen einzelnen Bäumen einen wichtigen Lebensraum für selten gewordene Arten wie Neuntöter oder Steinkauz darstellen. Das Pflanzen derartiger Obstbäume wird von der Stadt finanziell gefördert. Ökologisch sehr bedeutend sind darüber hinaus die Sandmagerrasenflächen im Naturschutzgebiet „Alzenauer Sande“, auf denen einige bedrohte und gefährdete Ödlandarten einen Lebensraum finden.
Am 18. August 2019 bildete sich über dem Saarland eine ostwärts ziehende Superzelle, die im Rhein-Main-Gebiet ihren Höhepunkt erreichte. Die schweren orkanartigenFallböen daraus zerstörten etwa 200 ha des Alzenauer Waldes.[6][7] Besonders der Unterwald um die Alzenauer Sande, das Prischoß und der Hauckwald waren betroffen. Auch die mehrere Zentimeter großen Hagelkörner und der extreme Starkregen richteten enorme Schäden an.[6]
Auf der Gemarkung der Stadt Alzenau befinden sich einige Seen:
Die untergegangenen Dörfer Bruchhausen und Prischoß befanden sich auf dem heutigen Gebiet der Stadt Alzenau. Die Siedlungen Elze, Oberschur und Sachsenhausen sind heute baulich mit Alzenau verwachsen und werden nun als Wohngebiete bezeichnet.[11]
Das der städtischen Siedlung vorangehende Dorf Wilmundsheim vor der Hart änderte im 16. Jahrhundert seinen Namen in Alzenau. Für die Etymologie von Wilmundsheim siehe: Name von Wilmundsheim. Der Ortsname Alzenau geht auf den Namen der gleichnamigen Burg zurück, deren Ursprung aber nicht genau bekannt ist. Es werden drei Erklärungen genannt:
Die Gründungssage der Burg erklärt den Namen mit der Rettung des Burgherrn der in Kälberau gelegenen Randenburg. Seine Frau habe ihn auf ihren Schultern davongetragen; als ihr die Last zu schwer wurde und ihr Mann bat, sie möge ihn zurücklassen, antwortete sie nur „all zu nah“ und schleppte ihn noch über eine nahegelegene Anhöhe. Dort soll der Randenburger eine neue Burg gegründet haben, die er in Gedenken an diese Rettung „Allzunah“ nannte.[12]
Wolf-Armin von Reitzenstein führt den Burgnamen „Allzunah“ darauf zurück, dass die darunterliegende Siedlung oder die Gegner des Burgbesitzers unter der Burg viel zu leiden gehabt hätten. Der Burgname sei dann mit dem frühneuhochdeutschen Grundwort au (Wiese) versehen und auf die Siedlung übertragen worden.[13]
Der Name Alzenau wird auch als Verballhornung der alten Wörtern Altze – vergleiche urgermanisch*alisō[14] – für „Erle“ und ahe für „bach“ erklärt. Der damit gemeinte mit Erlen bestandene Bach beschreibt also den Lauf des Flusses Kahl, an dem die kleine Siedlung unterhalb der Burg entstand.[15]
Die Endung „au“ wurde entweder von anderen naheliegenden Orten wie Kälberau oder Hanau abgeschaut oder durch eine Art Rechtschreibreform im Mainzer Bistum geändert.[15] Die Zusatzbezeichnung „in Unterfranken“, zeitweise auch „in Mainfranken“, wurde im 20. Jahrhundert zur Abgrenzung von Alzenau in Schlesien (heute Polen) geführt.[13] Im Kahlgründer Dialekt wird die Stadt Alsenah,[16] seine Einwohner Alsenehcher genannt.
Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung von Alzenau stammt aus dem Jahr 950. Links der Kahl wird die Ortschaft Wilmundsheim erwähnt.
Alzenau war der Hauptort des gleichnamigen Gerichts Alzenau und war eines der vier Gerichte, die das Freigericht Alzenau bildeten. Der älteste erhaltene Beleg für das Freigericht stammt von 1309. Die goldenen Reiser im Stadtwappen symbolisieren dieses Erbe. Das Freigericht war zwar reichsunmittelbar, aber das Reich verpfändete oder vergab das Gebiet immer wieder. So wechselten die Landesherren, zu denen die Herren und späteren Grafen von Hanau, die Herren von Randenburg und die Herren von Eppstein zählten.
Die Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz waren seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Besitz des Wildbanns und errichteten zum Schutz ihrer örtlichen Rechte zwischen 1395 und 1399 die Burg Alzenau, rechts der Kahl, gegenüber von Wilmundsheim. 1401 wurden der Siedlung unterhalb dieser Burg durch König Ruprecht von der Pfalz die Stadt- und Marktrechte verliehen, ohne dass es dann auch zu einer städtischen Entwicklung kam.[17] Später verschmolz das alte Wilmundsheim mit der Siedlung rechts der Kahl, von der es den Namen übernahm.
Von 1601 bis 1605 fand im Freigericht Alzenau eine große Hexenverfolgung statt. In deren Folge wurden 34 Menschen aus Alzenau auf dem Scheiterhaufen als Zauberer oder Hexen lebendig verbrannt.[18]
Als Graf Johann Reinhard III. 1736 als letzter männlicher Vertreter Hauses Hanau starb, erbte die Grafschaft Hanau-Münzenberg, zu der seitens Hanau auch dessen Anteil am Freigericht Alzenau zählte, aufgrund eines Erbvertrages die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Inwieweit sich dieses Erbe auf das Freigericht, resp. Kondominat Alzenau erstrecke, war zwischen Kurmainz und Hessen-Kassel umstritten. Ein Vergleich vor dem Reichskammergericht endete 1739 mit der Realteilung des Freigerichts Alzenau. Im nachfolgenden Rezess von 1748 fielen die Gerichte Hörstein und Alzenau an Kurmainz. Sie wurden 1782 als eigene Amtsvogtei dem Amt Steinheim zugewiesen. Das Mainzer Rad im Alzenauer Stadtwappen und das Mainzer Rad, wie auch der Bischofsstab im Wappen des ehemaligen Landkreises Alzenau erinnern daran.
Der Reichsdeputationshauptschluss schlug 1802 das kurmainzische Amt Steinheim mit der Amtsvogtei Alzenau der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (ab 1806: Großherzogtum Hessen) zu. 1811 wurde das damalige Amt Alzenau um die Vogtei der ebenfalls 1802 an Hessen-Darmstadt gefallenen Herrschaft Geiselbach vergrößert. Infolge des am 30. Juni 1816 zu Frankfurt a. M. zwischen Österreich, Preußen und Hessen-Darmstadt abgeschlossenen Vertrags und nach Übereinkunft im Juli 1816 kam das dem Amt Alzenau zum Königreich Bayern (vgl. auch Vertrag von München (1816)) und wurde am 1. Januar 1817 ein Landgericht dritter Klasse. Somit wurde Alzenau (wie Amorbach, Miltenberg, Hammelburg und Bad Brückenau) fränkisch.[19] Im Juli 1828 wurde das Landgericht Alzenau um Teile des aufgelösten Landgerichtes Kaltenberg erweitert und zum Landgericht erster Klasse erhoben.
Am 1. Juli 1862 wurde aus dem Landgericht Alzenau das Bezirksamt Alzenau gebildet, dessen Hauptort Alzenau wurde. Das Transportwesen und Mobilität nahmen rapide zu. So wurde das Telefonnetz 1906 errichtet, die Elektrizitätswerke 1920–1922 erschlossen.[20] Mit dem Bau der Kahlgrundbahn erhielt Alzenau – und mit ihm der ganze Kahlgrund – ab 1898 Anschluss an das Schienennetz. Die Kahlgrundbahn begünstigte die Industrialisierung. Initiator der Bau war der Michelbacher Mühlenbesitzer Valentin Kihn. Der Mühlenbesitzer Otto Hein modernisierte seine Getreidemühle zu einer Kunst- und Walzenmühle, auch das erste Kino in Alzenau nutzte Strom von dieser Mühle.[21]Zigarrenfabriken siedelten sich an, die letzte wurde erst in den 1960er Jahren geschlossen. 1902 bestanden im Kahlgrund 21 Zigarrenfabriken mit 850 Beschäftigten, einige davon in Alzenau in Unterfranken.
1951 erhielt Alzenau vom Freistaat Bayern erneut das Stadtrecht. Im Zuge der Kreisreform wurden die Landkreise Alzenau und Aschaffenburg am 1. Juli 1972 zusammengelegt. Bereits am 1. Januar 1972 wurde Kälberau eingemeindet. Es folgten die Gemeinden Albstadt und Wasserlos am 1. Juli 1972,[22] der Markt Hörstein und die Gemeinde Michelbach am 1. Juli 1975.[23]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 16.120 auf 18.469 um 2349 Einwohner bzw. um 14,6 %. 2013 hatte die Stadt 19.062 Einwohner.
Quelle: BayLfStat
Wappenbegründung: Das sechsspeichige silberne Mainzer Rad erinnert an die Zugehörigkeit Alzenaus zum Erzstift Mainz. Die beiden goldenen Zweige waren das Ernennungsymbol für die Beamten des Freigerichts, die von freien Märkern auf dem Märkerding gewählt wurden.
Geschichte des Wappens: Das Wappen wird seit 1926 geführt.
Ehemalige Gemeinden mit eigenem Wappen waren Albstadt, Hörstein, Michelbach, Wasserlos.[27]
In Alzenau wird, wie in den umgebenden Orten, der Untermainländische Dialekt als Unterform des Rheinfränkischen (hessisch) gesprochen. Als Variation des Untermainländischen wird der Kahlgründer Dialekt gepflegt. Er selbst unterscheidet sich auch von den angrenzenden untermainländischen Sprachgebieten wie dem Aschaffenburger oder Großostheimer Dialekt.
Die Stadt zeichnet sich auch durch eine außergewöhnlich hohe Anzahl an ansässigen Unternehmen aus, die zum großen Teil aus High-Tech-Branchen stammen.
1999 erhielt Alzenau den Qualitätspreis „Wirtschaftsfreundliche Gemeinde“ aus der Hand des Bayerischen Staatsministers für Wirtschaft, Verkehr und Technologie.
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 62 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Es bestanden im Jahr 1999 82 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1429 ha. Davon waren 1096 ha Ackerfläche und 257 ha Dauergrünfläche.
2016 wurden 1517 ha (25,6 %) landwirtschaftlich und 2.782 ha (46,9 %) als Wald genutzt. Unter den landwirtschaftlich genutzten Flächen befinden sich Dauergrünland, darunter Wiesen und Weiden, Ackerland mit Weizen und Spelz, Roggen, Wintergerste, Sommergerste, Hülsenfrüchte, Hackfrüchte, darunter Kartoffeln, Gartengewächse, Handelsgewächse, darunter Winterraps, und Futterpflanzen, darunter Silomais, einschließlich Grünmais.[28]
In den Gemeindeteilen Michelbach, Wasserlos und Hörstein wird Frankenwein angebaut. Auch in Albstadt wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts Weinbau betrieben. Daran erinnert noch die Gemarkung Wingertsberg. Der Weinbau wurde durch die Mönche des Klosters in Seligenstadt nach Alzenau gebracht. Insgesamt hat jedoch die Land- und Forstwirtschaft für die Gemeinde an Bedeutung verloren.
Alzenau hat drei Abfahrten von der Bundesautobahn 45. Die neuste „Alzenau Mitte“ wurde am 23. November 2007 nach vielen Jahren Planungszeit eröffnet, sodass von der Verbindungsstraße zwischen Alzenau und Kahl aufgefahren werden kann. Die Industriegebiete in Kahl und Alzenau erhalten so eine bessere Anbindung an die Autobahn.
Die einzelnen Stadtteile werden durch die City-Bus-Linien angefahren. Eine Linie fährt in beiden Richtungen stündlich von Somborn über Albstadt, Michelbach, Kälberau, Alzenau und durch die Stadtteile Wasserlos und Hörstein als Regionalbus weiter nach Karlstein über den Bahnhof Dettingen, wo in die Regionalzüge nach Aschaffenburg und Würzburg (Sitze der Kreis- bzw. Bezirksverwaltung) umgestiegen werden kann, bis nach Aschaffenburg.
Die verkehrsgünstige Lage ist für die Stadt ein entscheidender Standortfaktor, der Flughafen Frankfurt Main lässt sich mit dem KFZ innerhalb von 30 bis 40 Minuten erreichen.
In jedem Gemeindeteil befinden sich Hallen und Sportplätze für die zahlreichen Sportvereine. Es sind in jedem Gemeindeteil Spielplätze, sowie teilweise (in Alzenau) auch Bolzplätze, Basketballkörbe und Skateranlagen vorhanden. Im Sommer sind das Waldschwimmbad und der Meerhofsee geöffnet. Zudem ist das Schwimmbecken der Edith-Stein-Realschule an einigen Abenden der Woche für die Allgemeinheit geöffnet. Die aus dem stillgelegten Braunkohletagebau entstandenen Gewässer der Kahler Seenplatte befinden sich ebenfalls im Umkreis von fünf bis zehn Kilometer.
Auf der Burg Alzenau finden im Sommer die Burgfestspiele, die AlzenauClassics und im Herbst die Fränkischen Musiktage im Rahmen des „Musikzaubers Franken“ des Bayerischen Rundfunks statt.
Zur Tradition der barocken Pfarrkirche St. Justinus schlagen die Alzenauer eine Brücke bis zum Jahr 834. Seinerzeit brachte der Erzbischof Otgar von Mainz die Gebeine des Heiligen Justinus aus Rom mit. Sie kamen in die Justinuskirche in Frankfurt-Höchst und von dort 1298 ins Stift St. Alban vor Mainz; ein Teil der Reliquie gelangte aber auch ins Kloster bei der Einhard-Basilika von Seligenstadt. Da die dortigen Benediktiner die alte Pfarrkirche von Wilmundsheim, die auf dem heutigen Friedhofsgelände lag, mit betreuten, wurde eine Querverbindung gezogen und der Heilige Justinus in Alzenau verehrt. Von der abgerissenen Wilmundsheimer Kirche ist nur noch ein einziges Kapitell übrig; der heutige barocke Kirchenbau am Marktplatz stammt von 1758.
Die Hasenmühle ist eine ehemalige Ölmühle von 1800/1801. Sie ist denkmalgeschützt und Rest eines Mühlenkomplexes spätmittelalterlichen Ursprungs. Die Mühle zu „Wilmuotsheim“ wurde bereits 1311 urkundlich erwähnt. Vor dieser Zeit musste der historische Mühlbach schon gegraben worden sein.
Das 1860–1862 errichtete Rathaus war als Schule geplant, wurde dann aber Königlich-Bayerisches Bezirksamt. Ein Anbau von 1974 in Buntsandstein bringt zeitgenössische Architektur mit dem klassizistischen Bau zusammen.
Das älteste Gasthaus der Stadt, allgemein „Max“ genannt, wurde 1744 erstmals als Wirtshaus aus dem Besitz des Klosters Seligenstadt genannt; in dieser Urkunde wurde es an einen Alzenauer Wirt verkauft. Der heutige Besitzer, der das von Parthenocissus überrankte Gebäude 1995 erwarb, richtete 2004 hier ein Hotel mit kleiner Brauerei ein, die damit wirbt, Bier nach dem Reinheitsgebot von 1516 herzustellen.
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude der Ölmühle gehörte zur 1311 erstmals erwähnten Hasenmühle.
Die Villa Meßmer beherbergt heute eine Gaststätte in einem Park mit historischem Baumbestand.
Der Solarparcours erläutert die Anwendungsbereiche der Photovoltaik anhand von 20 Beispielen im Innenstadtbereich (3,5 km langer Parcours) sowie außerhalb (Gesamtparcours 12 km).
In Alzenau stand unweit des heutigen Maximilian-Kolbe-Hauses eine Synagoge der im Ort jahrhundertelang existierenden Jüdischen Gemeinde. Das dort aufgestellte Denkmal ruft in Erinnerung, dass das Gotteshaus zerstört und die jüdischen Einwohner zur Vernichtung deportiert wurden.[30]
Von der früheren Firma Leybold AG wurde 1987 in der Siemensstraße ein kombiniertes Büro- und Fabrikgebäude errichtet, welches vom renommierten Architekturbüro Behnisch & Partner, Stuttgart, entworfen wurde. Das Gebäude wurde 1989 mit dem Architekturpreis Beton ausgezeichnet.[31] Es wird heute durch die Firma Applied Materials genutzt, welche eine Abteilung der Leybold AG am Standort Alzenau übernommen hat.
Einige Fahrrad- und Wanderwege rund um Alzenau sind als Europäische Kulturwege Alzenau I, II und III eingebunden in das von 2000 bis 2003 von der EU geförderte Projekt Pathways to Cultural Landscapes. Auf diesen Routen sind die markanten Zielpunkte beschildert und dokumentiert. Beispiele:
Der Wallfahrtskirche Kälberau aus mehreren Bauphasen (14. bis 16. Jahrhundert) mit großem Erweiterungsbau von 1955 bis 1957 ist ein Pallottiner-Kloster angegliedert. Die Wallfahrtskirche beherbergt als Gnadenbild die Statue Maria zum rauhen Wind. Verbunden ist der Komplex mit einem 1,5 km langen Radweg zum Gedächtnis der Schmerzen Mariens zur Burg Alzenau und im weiteren Verlauf mit einem Wanderweg zum Aussichtsturm und Gastlokal auf dem Hahnenkamm (Zweiter Alzenauer Kulturweg „Wald und Wallfahrt“).
Der Jüdische Friedhof zwischen Hörstein und Wasserlos ist einer der größten im Landkreis Aschaffenburg. Er wurde 1812 angelegt, im Nationalsozialismus schwer verwüstet und nach dem Zweiten Weltkrieg restauriert. Es sind 266 Grabsteine erhalten.
Die katholische Pfarrkirche zu Hörstein (1473) besitzt einen romanischen Wehrturm.
Historische Weinberge erstrecken sich von Alzenau südlich über Wasserlos und Hörstein sowie nordöstlich über Michelbach und Albstadt (Thema des Ersten Alzenauer Kulturwegs „Wein und Herrschaft“).
Schloss Maisenhausen (1753) befindet sich in Privatbesitz im Gemeindeteil Michelbach.
Das barocke Schloss Michelbach (1730) ein ehemaliger adeliger Landsitz im Ortsteil Michelbach, beherbergt seit 2006 das Heimatmuseum der Stadt Alzenau.
Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius in Michelbach wurde 1776/1777 an der Stelle eines Vorgängerbauwerks errichtet.
Auf dem Gipfel des Hahnenkamm, der weithin sichtbaren höchsten Erhebung im Stadtgebiet, befindet sich der Ludwigsturm und ein Berggasthof. Der Hahnenkammgipfel ist in der Region bei Wanderern und Mountainbikern ein beliebtes Ziel.
2021 bewarb sich die Gemeinde als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Paraguay ausgewählt.[32] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[33]
Ostereiersuchen, Kückenguggen und Bobby-Car-Rennen für Kids beim KTZV Hörstein 1922 e. V. (immer am Ostermontag)
Giggelskerb mit offener Hörsteiner Bobby-Car Team Triathlon Meisterschaft für über 18-Jährige des KTZV Hörstein 1922 e. V. (am zweiten Juliwochenende)
Hähnewettkrähen beim KTZV Hörstein 1922 e. V. (immer am Pfingstmontag)
Kappenabend bei den Gigglern des KTZV Hörstein 1922 e. V.
Orchesterkonzert des Musikvereins „Concordia“ Michelbach 1923 e. V. (Palmsonntag, Schulturnhalle Michelbach)
Weinfest am Park im Sommergarten des Parkhotels im Stadtteil Wasserlos jedes Jahr in der Woche von Fronleichnam
Wein, Käse und Blasmusik (Sonntag vor Christi Himmelfahrt, Schlösschen Michelbach)
Weindorf des TV 1901 Michelbach vor dem Schlösschen am letzten Sonntag im Mai
Elmettsgässer Weinfest (MGV 1913 Harmonie Hörstein) am letzten Juni-Wochenende
Stadtfest auf dem Marktplatz und in der Innenstadt am zweiten August-Wochenende
Oktober–November: Fränkische Musiktage (Chor- und Kammermusik aus mehreren Jahrhunderten)
Melodien bei Kerzenschein in der Prischoßhalle (2. Wochenende im November) des ansässigen „Akkordeon Orchester Alzenau e. V.“
Hoffest am Hotel Krone, jährlich am ersten Wochenende im September
Großer Weihnachtsmarkt am 1. Adventswochenende (also Anfang Dezember bzw. Ende November)
Michelbacher Winzerfest (September/Oktober)
Das „Pannfest“ ist das älteste Straßenfest im Herzen der „Pann“, dem ältesten Teil Alzenaus in der Wilmundsheimer Straße und wurde von 1978 bis 2008 gefeiert. Die Neuauflage findet in Kooperation mit den Ministranten an der Kahlaue im Pfarrgarten statt.
Tag der offenen Brennereien („Der Kahlgrund brennt“) im Oktober.[34][35]
↑Die Unterscheidung „in Unterfranken“ wurde zur Abgrenzung von Alzenau in Schlesien, damals zum Deutschen Reich zugehörig, heute Polen, verwendet. Bis zum 1. Juli 1972 war sie Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.
↑Martin Droschke: Um Alzenau herum […]. In: Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr. Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt 27. Oktober. (zum „Tag der Brennereien“)
↑ abDas Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Alzenau vom 23. August 2019, Ausgabe Nr. 17.
↑Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises (Hrsg.): Unser Kahlgrund 2020. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. ISSN0933-1328.
↑ abArbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises (Hrsg.): Unser Kahlgrund 1980. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. ISSN0933-1328.
↑Reihold Hein (Hrsg.): Kahlgrünner Wörderbuch. M. Kroeber, Linsengericht 2015, ISBN 978-3-00-051705-1.
↑Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Erlangen 1863, S. 32 (Scan in der Google-Buchsuche).
↑Peter Gbiorczyk: Zauberglaube und Hexenprozesse in der Grafschaft Hanau-Münzenberg im 16. und 17. Jahrhundert. Shaker, Düren 2021, ISBN 978-3-8440-7902-9, S. 163.
↑Martin Droschke: Amorbach, Alzenau, […]. In: Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr. Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt 17. Juli.
↑ Heribert Amberg: Kulturgeschichtliche Entwicklung des Alzenauer Raumes. Hrsg. Heimat- und Geschichtsverein Alzenau. 1988, S. 89.
↑Jeanne Brunk-Tan: Hasenmühle in Alzenau. 700 Jahre Geschichte (= Alzenauer Geschichts-Notizen. Nr. 18). Heimat- und Geschichtsverein Alzenau e. V. Alzenau 2021, S. 128 ISSN0723-6743
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.477.