Anders Christian Sjaastad (* 21. Februar 1942 in Oslo) ist ein norwegischer Politiker der konservativen Høyre, der zwölf Jahre Mitglied des Storting sowie zwischen 1981 und 1986 Verteidigungsminister in der Regierung Willoch war. Darüber hinaus verfasste er zahlreiche Fachbücher und Artikel zu außen- und sicherheitspolitischen Themen.
Sjaastad, Sohn des Havariekommissars Andreas Sjaastad und der Hausfrau Ingrid Mørk, absolvierte nach dem Examen artium 1962 ein Studium der Staatswissenschaften, das er 1969 mit einem Magister Artium abschloss. Während seiner Studienzeit war er 1965 Vorsitzender der Konservativen Studentenvereinigung sowie 1967 Vorsitzender der Norwegischen Studentengemeinschaft.
Nachdem er zwischenzeitlich von 1968 bis 1970 mit einem Forschungsstipendium am Institut für Staatswissenschaften der Universität Oslo tätig gewesen war, arbeitete er ab 1970 als Forschungswissenschaftler am Norwegischen Außenpolitischen Institut NUPI (Norsk Utenrikspolitisk Institutt) und war dort zwischen 1973 und 1981 Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit. In dieser war er auch Herausgeber des Norsk Utenrikspolitisk Årbok 1975. Zwischen 1977 und 1987 war er 1. Vize-Vorsitzender der Høyre in Oslo.
Nachdem Sjaastad zwischen 1981 und 1985 stellvertretendes Mitglied des Storting war, wurde er bei der Parlamentswahl 1985 als Kandidat der Høyre erstmals zum Mitglied in das Storting gewählt und vertrat dort bis zur Parlamentswahl vom 12. September 1997 die Interessen von Oslo. Anschließend war er von 1997 bis zur Parlamentswahl vom 10. September 2001 erneut stellvertretendes Mitglied des Storting für Oslo.
Am 14. Oktober 1981 wurde Sjaastad von Statsminister (Ministerpräsident) Kåre Willoch zum Verteidigungsminister (Statsråd, Forsvarsdepartementet) in dessen Regierung berufen und bekleidete dieses Ministeramt bis zu seiner Ablösung am 25. April 1986 durch seinen Parteifreund Rolf Presthus. Während dieser Zeit wirkten nacheinander Gustav Heiberg Simonsen, Hans Henrik Ramm, Hallfrid Nybø und erneut Hans Henrik Ramm als seine Vertreter im Storting.
Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung war er von Mai 1986 bis September 1993 Mitglied des Stortingausschusses für Transport und Kommunikation sowie von Oktober 1989 bis September 1993 Mitglied des Präsidiums des Storting. Des Weiteren war er 1987 bis 1989 2. stellvertretender Vorsitzender der Europäischen Bewegung International in Norwegen (Europabevegelsen i Norge) und fungierte zwischen 1989 und 1992 als Vorsitzender dieser Organisation.
Am 11. Oktober 1993 wurde er 2. Vizepräsident des Odelsting, ein aus 3/4 der Mitglieder des Storting bis zum 1. Oktober 2009 bestehendes Gremium, und behielt dieses Amt bis zum 30. September 1997.
Während dieser Zeit war er zugleich Vize-Vorsitzender des Justizausschusses des Storting und danach von Januar 1997 bis 2001 Delegierter der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Zugleich war Sjaastad zwischen 1996 und 2000 war er Vorsitzender der Høyre in Oslo. Sjaastad war zwischen 1998 und 2003 erneut Forschungswissenschaftler am NUPI und ist dort seither Seniorberater.
Personendaten | |
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NAME | Sjaastad, Anders Christian |
KURZBESCHREIBUNG | norwegischer Politiker (Høyre), Mitglied des Storting und Minister |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1942 |
GEBURTSORT | Oslo |