Andlau | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Bas-Rhin (67) | |
Arrondissement | Sélestat-Erstein | |
Kanton | Obernai | |
Gemeindeverband | Pays de Barr | |
Koordinaten | 48° 23′ N, 7° 25′ O | |
Höhe | 205–795 m | |
Fläche | 23,69 km² | |
Einwohner | 1.759 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 74 Einw./km² | |
Postleitzahl | 67140 | |
INSEE-Code | 67010 | |
Website | http://www.andlau.fr/ | |
Blick auf Andlau und in die Rheinebene |
Andlau ist eine französische Gemeinde mit 1759 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Sélestat-Erstein und zum Kanton Obernai.
Andlau liegt am Fuß der Vogesen, am westlichen Rand der Oberrheinebene, etwa 14 Kilometer nördlich von Sélestat und 28 Kilometer südwestlich von Straßburg. Das zu neun Zehnteln bewaldete Gemeindegebiet reicht weit nach Westen in die Vogesen hinein. Durch den Ort fließt die Andlau, ein Nebenfluss der Ill.
Nachbargemeinden von Andlau sind Barr und Mittelbergheim im Nordosten, Eichhoffen im Osten, Bernardvillé im Süden, Reichsfeld und Albé im Südwesten sowie Le Hohwald im Westen.
Die Abtei Andlau wurde 880 von der Kaiserin Richardis gegründet. Sie war von ihrem Gatten Kaiser Karl III. verstoßen worden und wurde später heiliggesprochen. Ihr Grab in Andlau wurde zur Wallfahrtsstätte. Der Legende zufolge wurde ihr der geeignete Platz dafür von einer wilden Bärin gezeigt. In der als einem der ältesten Teile der Kirche erhaltenen, zweiräumigen Krypta aus dem Jahre 1045, gegen Osten um 1080 vergrößert, steht eine Bärenskulptur. Die Krypta ist einer der ältesten Wallfahrtsorte zur Jungfrau Maria im Elsass. Hierher kamen Rheumatismus-Geplagte und Fußkranke, um Heilung zu erhalten. Um das Kloster herum entwickelte sich der Ort. Für die weitere Ortsgeschichte war das Adelsgeschlecht Andlau von Bedeutung. Dessen Wappen wurde in umgekehrter Farbstellung zum Gemeindewappen. 1287 wurde das Benediktinerinnenstift reichsunmittelbar und 1499 in ein Damenstift umgewandelt, bevor es in der Französischen Revolution im Jahre 1791 aufgelöst wurde.
Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Andlau als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Schlettstadt im Bezirk Unterelsaß zugeordnet.
Jahr | 1910 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2008 | 2012 | 2015 |
Einwohner | 1789[1] | 1529 | 1584 | 1919 | 1744 | 1632 | 1654 | 1838 | 1799 | 1751 |
Wappenbeschreibung: In Rot ein durchgehendes goldenes Kreuz.
Der Ort lebt überwiegend vom Weinanbau und Weinhandel (siehe auch Weinbaugebiet Elsass). Er liegt an der Elsässer Weinstraße. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich die drei Alsace Grand Cru-Lagen Kastelberg, Moenchberg und Wiebelsberg.
Seit 1961 ist Andlau mit der deutschen Gemeinde Sexau im südbadischen Landkreis Emmendingen partnerschaftlich verbunden.