André Paulvé (* 30. Oktober 1898 in Seignelay; † 8. Juli 1982 in Paris) war ein französischer Filmproduzent.
Paulvé arbeitete in jungen Jahren als Kaufmann und war unter anderem bei einer Bank angestellt. 1937 wandte er sich dem Filmgeschäft zu und gründete mit der Discina die eigene Verleihfirma. 1939 folgte eine weitere Gründung, die Produktionsfirma Spéva. Während der deutschen Besatzung 1940 bis 1944 stellte Paulvé eine Fülle von zum Teil künstlerisch hochklassigen, in ihrer Grundstimmung überwiegend düsteren Filmen her, darunter Die Nacht mit dem Teufel, Wetterleuchten und Der ewige Bann. Bei Marcel Carnés Meisterwerk Kinder des Olymp half Paulvé bei der Finanzierung. Paulvé produzierte in nur zehn Jahren die Inszenierungen einiger der angesehensten Regisseure seines Landes, darunter Robert Siodmak, Marcel L’Herbier, Jean Grémillon, René Clément, Jean Delannoy, Yves Allégret, Jacques Tati und Christian-Jaque.
Paulvé startete sein Œuvre nach Kriegsende mit Jean Cocteaus legendärer, von der Kritik euphorisch aufgenommenen Fabel Es war einmal. Nach einer Reihe von rein kommerziellen Produktionen kam es 1949 zur erneuten Kooperation mit Cocteau. Das Ergebnis war das von der Kritik umjubelte Filmkunstwerk Orpheus. Paulvés letzte bedeutende Arbeit war das 1951 von der Spéva in Zusammenarbeit mit den Brüdern Raymond und André Hakim produzierte Sittenbild Goldhelm von Jacques Becker. 1954 zog sich Paulvé aus der aktiven Filmproduktion zurück.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Paulvé, André |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Filmproduzent |
GEBURTSDATUM | 30. Oktober 1898 |
GEBURTSORT | Seignelay |
STERBEDATUM | 8. Juli 1982 |
STERBEORT | Paris |