Andrzej Górak studierte ab 1968 an der Technischen Universität Łódź in Polen Chemie und schloss das Studium 1973 als Diplomingenieur (mgr. inz.) ab. Nach anschließender Promotion über die Rektifikation von Vielstoffgemischen im Jahr 1979 am Institut für Verfahrenstechnik selbiger Universität arbeitete er dort bis 1988 als Oberingenieur. Im Anschluss folgte eine vierjährige Industrietätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Firma Henkel KGaA in Düsseldorf. 1991 habilitierte Andrzej Górak an der Fakultät Maschinenwesen der RWTH Aachen und wurde im folgenden Jahr Professor am Lehrstuhl für Thermische Verfahrenstechnik der Universität Dortmund. 1996 übernahm er den Lehrstuhl für Thermische Verfahrenstechnik an der Universität Essen. Nach vier Jahren ist er im Jahre 2000 als Lehrstuhlinhaber nach Dortmund an die Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen zurückgekehrt. Seit 2003 ist er zusätzlich Professor an der Technischen Universität Łódź. Nachdem Górak seit 2009 Dekan der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen war, wurde er im April 2011 vom Senat der Technischen Universität Dortmund zum Prorektor für Forschung gewählt. Diese Position hatte er bis Januar 2014 inne. Im Jahre 2010 wurde er vom polnischen Wissenschaftsminister für die nächsten zwei Jahre zum Ratsmitglied des nationalen Forschungs- und Entwicklungszentrums ernannt.
Góraks Forschung konzentriert sich auf die computergestützte Simulation und experimentelle Validierung von integrierten Reaktions- und Trennprozessen, wie beispielsweise Reaktivrektifikation und Reaktivabsorption. Weiterhin erforscht er hybride Trennprozesse und die Aufreinigung von biotechnologischen Produkten. Professor Górak ist der Herausgeber der Fachzeitschrift "Chemical Engineering And Processing: Process Intensification". Am 29. Juni 2010 wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland für seine Verdienste auf dem Gebiet der internationalen Verständigung zwischen Polen und Deutschland verliehen. Im Jahre 2013 wurde ihm außerdem der Verdienstorden der Republik Polen vom polnischen Präsidenten verliehen. Im Jahre 2014 wurde er mit der Emil Kirschbaum-Medaille aufgrund seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der thermischen Trennverfahren ausgezeichnet, die vom Verein Deutscher Ingenieure und der DECHEMA verliehen wird. Górak ist außerdem Herausgeber einer Serie von drei Büchern (Distillation: Fundamentals and Principles, Distillation: Equipment and Processes und Distillation: Operation and Applications), die den größten Überblick über das thermische Trennverfahren Rektifikation darstellen, der je veröffentlicht wurde. Am 2. Juli 2018 erhielt Professor Górak aus der Hand des Ministers der Finanzen in Vertretung des Ministerpräsidenten den Verdienstorden des Landes NRW[1]. Górak wurde für sein besonderes Engagement als Förderer der deutsch-polnischen Beziehungen geehrt.
A. Górak, H. Schoenmakers: Distillation: Operation and applications, Academic Press, 2014
A. Górak, Z. Olujic: Distillation: Equipment and processes, Academic Press, 2014
A. Górak, E. Sorensen: Distillation: Fundamentals and principles, Academic Press, 2014
E.Y. Kenig, A. Górak: Modeling of Reactive Distillation. In: Modeling of Process Intensification. (Ed. F. J. Keil), Wiley-VCH, Weinheim, 2007
J. Richter, A. Górak: E. Y. Kenig: Reactive distillation. In: Integrated Reaction and Separation Operations. (Eds. H. Schmidt-Traub & A. Górak), Springer, Heidelberg, 2006
K. Hölemann, A. Górak: Absorption. In: Fluid Verfahrenstechnik. Grundlagen, Methodik, Technik, Praxis. (Ed. R. Goedecke), Wiley-VCH, Weinheim, 2006
E. Y. Kenig, A. Górak: Reactive Absorption. In: Integrated Chemical Processes. (Eds. K. Sundmacher, A. Kienle & A. Seidel-Morgenstern), Wiley-VCH, Weinheim, 2005
E. Y. Kenig, A. Górak, H.-J. Bart: Reactive separations in fluid systems. In: Re-engineering the chemical processing plant. (Eds. A. Stankiewicz & J. Moulijn), Marcel Dekker Inc., New York, 2003
A. Górak: Simulation thermischer Trennverfahren fluider Vielkomponentengemische. In: Prozeßsimulation. (Ed. H. Schuler), Verlag Chemie, Mannheim, 1995