Andrew „Andy“ Somers zog als Kind nach Bournemouth, wo er im Alter von sechs Jahren Klavier-Unterricht bekam. Mit elf Jahren begann Summers mit dem Spielen auf einer Gitarre, die er von einem Onkel geschenkt bekam.
1968 heiratete Somers alias Andy Summers Robin Lane, sie ließen sich 1970 scheiden.
Im Jahr 1973 heiratete er die US-amerikanische Psychologin Kate Lunken, 1978 wurde ihnen eine Tochter geboren. 1981 ließen sie sich scheiden, heirateten aber 1985 erneut.[2] 1987 wurden sie Eltern von Zwillingen. Andy Summers hat auch noch einen Sohn aus einer anderen Beziehung, bevor er Kate zum zweiten Mal geheiratet hat.
Bereits mit 16 war Summers Teil der Jazz-Szene von Bournemouth und spielte in lokalen Clubs und Kaffeehäusern.
Dort fiel er dem Musiker Zoot Money auf, der Summers einlud in seiner „Zoot Money’s Big Roll Band“ und den nachfolgenden „Dantalian's Chariot“ mitzuspielen, beide Mitte der 1960er Jahre populäre Acts in den Londoner Clubs.
Als dieses Engagement 1969 endete, studierte er vier Jahre lang klassische Gitarre und Komposition an der „California State University“ (UCLA), die er mit einem Bachelor in Musik abschloss und sich das Studium mit Gitarrenstunden, Gigs mit einer L.ALatin-Rock-Band und in verschiedenen Theatergruppen finanzierte. 1973 kehrte Summers nach England zurück.
1977 war Summers als Gastmusiker an Eberhard Schoeners LP Trance-Formation beteiligt. Von 1977 bis 1979 kamen noch Sting und Stewart Copeland dazu. Sie spielten alle zusammen auf Eberhard Schoeners zwei LPs Flashback & Video Magic als Gastmusiker und gingen auch mit ihm auf Tournee.
Im Mai 1977 lud Mike Howlett, vormals Bassist bei Gong, Andy Summers und Sting ein, zusammen als Strontium 90 aufzutreten. Stewart Copeland schloss sich ebenfalls an, nachdem Chris Cutler als Drummer verhindert war. Diese kurzlebige Bandformation nahm einige Demotracks auf, gefolgt von einem Auftritt beim Comeback-Konzert von Gong am 28. Mai 1977 in Paris[4] und einem Konzert als „The Elevators“ in einem Londoner Club.
Im Juni 1977 schloss sich Andy Summers The Police an – im Juli 1977 tourten sie kurzzeitig als Quartett – und ab August ersetzte Summers Henry Padovani als Gitarrist.
Andy Summers betonte bei „The Police“ die Rhythmusgitarre gegenüber der Solo-Gitarre und setzte viele Effektgeräte ein. Der besondere Reiz seiner Spielweise lag in den Rhythmuswechseln zwischen Rock und Reggae, die etwa Stücke wie So Lonely und Don’t Stand So Close to Me prägten.
Summers' Kompositionen – „Omegaman“, „Mother“ und „Be My Girl – Sally“ (mit Summers’ Stimme als Erzähler) – standen, genauso wie diejenigen von Stewart Copeland, im Schatten von Stings Kompositionstalent. Mit dem von ihm komponierten Instrumental-Stück Behind My Camel erhielt er den Grammy für „Best Rock Instrumental Performance“.
1984 trennte sich das Trio vorläufig, um jeweils eigene Projekte zu verfolgen.
1986 spielte „The Police“ an drei Konzerten der „Amnesty International – A Conspiracy of Hope Tour“, um anschließend die für 21 Jahre letzte gemeinsame Studio-Arbeit aufzunehmen, das Best-of-Album „Every Breath You Take: The Singles“. Danach konzentrierten sich die Musiker vollends auf ihre erfolgreichen Solokarrieren.
Bei den Grammy Awards 2007[5] am 11. Februar 2007 in Los Angeles standen „The Police“ wiedervereinigt auf der Bühne. Sting, Stewart Copeland und Andy Summers eröffneten den Abend mit einer überarbeiteten Version ihres Welthits „Roxanne“. Im Mai 2007 starteten „The Police“ ihre Welttournee.
Solokünstler, Studiomusiker, Komponist und Fotograf
In der letzten Phase der Zusammenarbeit von „The Police“ startete Summers bereits einige Soloprojekte. Um sich musikalisch auch außerhalb der Pop-Rockmusik zu positionieren, arbeitete er an einigen Filmmusiken. In der ersten Late-Night-Show des Schauspielers/Komikers Dennis Miller wirkte er als Bandleader und Komponist mit, hatte einige kleinere Rollen im Fernsehen und weiteren Filmen, so z. B. in Folge 33 der TV-Serie "The Hitchhiker" und zusammen mit Gene Wilder und Richard Pryor in der Komödie „Another You“.
1987 schloss er sich, zusammen mit Stewart Copeland, für einige Monate Animal Logic (respektive „Rush Hour“) an. Er verließ die Band aber bereits Ende 1987, nach einer kurzen Tournee in Brasilien, um sein erstes Solo-Album „XYZ“ – benannt nach den Vornamen seiner drei Kinder – zu veröffentlichen, das allerdings nur verhaltene Kritiken erhielt.
Dem Album voran gingen bereits Andy Summers und Robert Fripps „I Advance Masked“ (1982) und „Bewitched“ (1984), dem weitere Kooperationen folgten: „Invisible Threads“ (1993) mit John Etheridge sowie mit Victor Biglione „Strings of Desire“ (1998) und „Splendid Brazil“ (2005).
Seine nachfolgenden insgesamt 15 Alben, die mehr den jazzigen und vom New Age beeinflussten Stil und Zeitgeist betonten, waren jedoch deutlich erfolgreicher, und so blieb Andy Summers der von ihm bevorzugten zeitgenössischen Instrumental-Musik treu.
Andy Summers war auch als Fotograf durchaus erfolgreich und veröffentlichte Bücher: 1983 bereits „THROB“, in dem er seine Schwarzweiß-Bilder der Tourneen mit The Police veröffentlichte. Zusammen mit Ralph Gibson (Fotos) aktuell „Light Strings: Impressions of the Guitar“, seine Autobiografie „One Train Later: A Memoir“ mit einem Vorwort des U2-Gitarristen The Edge (Oktober 2006) und Summers' fotografisches Tagebuch – handsigniert und auf 1500 Exemplare limitiert – „I'll be watching you. Inside the Police 1980–1983“ (inklusive DVD)[6] mit „The Police“ ist im September 2007 erschienen.
2013 gründete Andy Summers mit Rob Giles (The Rescues) die Band bzw. das Projekt CIRCA ZERO und veröffentlichte 2014 das Album „Circus Hero“.[7]
↑Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. Gerig, 1996, ISBN 3-87252-250-7, S. 43.
↑Am 29. Juli 1997 brachte das Label Pangea Recordings (Sting ist der Mitinhaber) eine CD mit dem Titel Strontium 90: Police Academy heraus. Darauf sind die ersten Live-Mitschnitte von The Police mit der Besetzung Sting/Copeland/Summers (und Mike Howlett) enthalten. Das Konzert von Gong fand in einem Zirkuszelt in statt. Zusätzlich enthält diese CD die „Ur-Fassung“ von „Every Little Thing She Does Is Magic“, aufgenommen im Februar 1977: Es ist die erste Studioaufnahme der Besetzung Sting/Copeland/Summers.