Die Gemeinde liegt am Nordrand des Marchfeldes und gleichzeitig am südlichen Ende des Weinviertels circa 40 Kilometer nordöstlich von Wien. Der Grenzfluss March trennt die Ortschaft von der Slowakei. Seit einigen Jahren gibt es wieder eine früher bedeutende Fähre, die jedoch im Falle von Hochwasser – welches meist durch Schneeschmelze und starken Regen bedingt ist – gesperrt werden muss. Zwischenzeitlich gab es auch eine Brücke, 1870 wurde eine feste Brücke erbaut, aber im Kalten Krieg abgetragen.[1]
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 38,13 Quadratkilometer. 13,1 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Angern an der March wurde erstmals im Jahre 1260 als Anger urkundlich erwähnt. Das Marktrecht wurde erstmals 1465 und das zweite Mal 1819 erwähnt. Es wurde 1970 neu verliehen.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Gemeinde Angern zwei Ärzte, ein Tierarzt, zwei Bäcker, ein Baustoffhändler, ein Elektrotechniker, ein Essig- und Spirituosenerzeuger, drei Fleischer, drei Friseure, fünf Fuhrwerker, drei Gastwirte, acht Gemischtwarenhändler, eine Landesproduktehändler, ein Lederhändler, ein Maler, ein Marktfahrer, ein Müller, ein Sattler, drei Schlosser, ein Schmied, ein Schneider und fünf Schneiderinnen, zwei Schuster, ein Uhrmacher, ein Viktualienhändler, ein Wagner und mehrere Landwirte ansässig. Weiters gab es ein Kino und die Spiritusfabrik der Gebrüder Gustav und Wilhelm Löw.[4]
Im Oktober 2007 wurde eine Volksbefragung über den Neubau einer Brücke zwischen Záhorská Ves und Angern abgehalten. Stimmberechtigt waren die Bürger der gesamten Gemeinde Angern. 60 % stimmten für die Errichtung der Brücke.[6] Im Vorfeld gab es einen heftigen Schlagabtausch zwischen einer Bürgerinitiative und der Gemeinde (mehrere Flugblätter mit diversen Vorwürfen, Behauptungen und Gegenbehauptungen) vorrangig um den Standort der neuen Brücke. Der ursprünglich geplante Baubeginn 2010[6] konnte nicht eingehalten werden.[7] Bei einer weiteren Volksbefragung 2014 stimmte jedoch eine Mehrheit gegen eine Brücke.[8]
Museum für Ur- und Frühgeschichte Stillfried Museum in der Katastralgemeinde Stillfried; zeigt Funde aus 30 000 Jahren Geschichte, die seit 1874 bei archäologischen Ausgrabungen in Stillfried und Umgebung gemacht worden sind
Die Gemeinde ist charakterisiert durch land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Laut einer Erhebung im Jahr 1999 betrug ihre Anzahl 136. Im Jahr 2001 gab es 76 non-agrare Arbeitsstätten. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug 1367. Die Erwerbsquote lag bei 44,08 Prozent.
Grenze: Es gibt als Grenzübergang einen Fährbetrieb zwischen Záhorská Ves (Slowakei) und Angern. Die Transportkapazität liegt bei sechs PKW samt Insassen.
Blasonierung: Das Gemeindewappen zeigt auf rotem, mit einem silbernen Schrägbalken belegten Grund, eine goldene Schnitterin, in der Rechten eine Sichel, in der Linken einen Rechen haltend.
Wappengeschichte: Das aus dem Jahr 1806 stammende Siegel des Marktes zeigt bereits eine solche Schnitterin im Ährenfeld.
Johann Baptist Känischbauer von Hohenried (1668–1739), Kammergoldschmied in Wien, einer der Hauptvertreter der barocken Goldschmiedekunst in Wien, wurde in Angern geboren.
Hans Schukowitz (1863–1922), Schriftsteller (Pseudonym Hans von der March)
Theodora Konecny (1924–1998), Kindergarteninspektorin, Politikerin und Mitglied des Bundesrates
Leopold Abraham, Bürgermeister in Angern an der March bis 2004; er wurde durch das Grubenunglück von Lassing im Sommer 1998 bekannt, er leitete die Rettungsbohrungen zu den elf verschütteten Bergarbeitern, von denen nach neun Tagen aber nur einer gerettet werden konnte.[18]
Georg Maier, Landwirt; 1986 reichte Maier zusammen mit seinem Anwalt Heinrich Wille Klage gegen den Bau des tschechischen Kernkraftwerkes Mochovce ein. Das Oberste Gericht in Österreich hatte erstmals in der Geschichte der internationalen Rechtsprechung die Klage gegen den Bau von Atommeilern in einem anderen Staat angenommen.[19][20]
Walpurga Antl-Weiser: Angern an der March – Ollersdorf – Mannersdorf – Stillfried – Grub an der March. Eine Ortsgeschichte. Marktgemeinde Angern an der March (Hrsg.), Angern an der March 1989.
Walpurga Antl-Weiser: Stillfried – Zentrum der Urzeit. Stillfried 2007.
Walpurga Antl-Weiser: Angern – Mannersdorf – Ollersdorf – Stillfried/Grub in alten Ansichten. 2006.
Leonhard Franz: Stillfried an der March. In: Reihe Heimatkundliche Wanderungen, Heft 6. Österreichischer Schulbuchverlag, Wien 1926.
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Absdorf bis Falkenstein. Mechitaristen, Wien 1833, S. 27 (Angern – Internet Archive).