Anglès | ||
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Staat | ![]() | |
Region | Okzitanien | |
Département (Nr.) | Tarn (81) | |
Arrondissement | Castres | |
Kanton | Les Hautes Terres d’Oc | |
Gemeindeverband | Haut-Languedoc | |
Koordinaten | 43° 34′ N, 2° 34′ O | |
Höhe | 358–967 m | |
Fläche | 85,62 km² | |
Einwohner | 517 (1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 6 Einw./km² | |
Postleitzahl | 81260 | |
INSEE-Code | 81014 | |
Website | www.angles-du-tarn.fr | |
Anglès – Ortsansicht |
Anglès ist eine südfranzösische Gemeinde mit 517 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Tarn in der Region Okzitanien. Sie gehört zum Arrondissement Castres und ist Mitglied im Gemeindeverband Communauté de communes du Haut-Languedoc. Die Bewohner werden Anglésiens und Anglésiennes genannt.
Anglès liegt etwa 26 Kilometer ostsüdöstlich von Castres, etwa 52 Kilometer südöstlich von Albi und etwa 43 Kilometer nordnordöstlich von Carcassonne an der Grenze zum benachbarten Département Hérault. Das Gemeindegebiet ist Teil des Regionalen Naturpark Haut-Languedoc südlich der Monts de Lacaune.
Anglès befindet sich im Einzugsgebiet der Garonne und wird vom Agout entwässert, der das Gemeindegebiet im Norden begrenzt, ferner vom Thoré, der es im Süden begrenzt, vom Arn der es von Ost nach West durchströmt und vom Ruisseau de Nègeurieu, der im Gemeindegebiet entspringt und im Südwesten in den zum Lac des Saints-Peyres aufgestauten Arn mündet. Weitere kleinere Fließgewässer sind die Sème, der Ruisseau de Banès de Cors, der Ruisseau de Peyroux, der Ruisseau Rieupeyroux, der Rec de Douze, der Rec del Mouli, der Ruisseau de Camblades, der Ruisseau de Campans, der Ruisseau de la Souque et du Banès und der Ruisseau de Maurès. Im Norden wird der Agout zum Lac de la Raviège aufgestaut, an dem die Gemeinde einen kleinen Anteil besitzt. Das Zentrum von Anglès liegt auf etwa 760 m Höhe. Das Relief des Gemeindegebiets ist das eines Mittelgebirges mit starken Hangneigungen und etlichen Erhebungen, das im äußersten Süden zum Thoré-Tal steil abfällt. Die maximale Erhebung wird im Südosten mit 967 m gemessen, die niedrigste mit 342 m im Süden am Austritt des Thoré aus dem Gemeindegebiet.
Teile des Gebiets von Anglès gehören zu den Natura 2000-Schutzgebieten „Vallée de l’Arn“ (FR7300942) und „Vallées du Tarn, de l’Aveyron, du Viaur, de l’Agout et du Gijou“ (FR7301631) sowie von insgesamt 17 ZNIEFF-Naturzonen.[1]
Rund 58 % der Fläche der Gemeinde sind bewaldet, rund 32 % werden landwirtschaftlich, hauptsächlich als Grünland genutzt, rund 7 % entfallen auf Flächen mit Strauch- und/oder Kräutervegetation, rund 2 % auf Binnengewässer und rund 1 % auf bebaute Flächen (Stand: 2018).[2]
In bestimmten Teilen des Gemeindegebiets bestehen Gefahren durch Überschwemmungen, Waldbrände und Quellen und Schrumpfen des tonhaltigen Bodens.[3]
Umgeben wird Anglès von den elf Nachbargemeinden:
Brassac | Fontrieu Lamontélarié |
La Salvetat-sur-Agout (Hérault) |
Lasfaillades | ![]() |
Le Soulié (Hérault) |
Saint-Amans-Valtoret | Labastide-Rouairoux Lacabarède Rouairoux |
Courniou (Hérault) |
Einige Dokumente aus dem 13. Jahrhundert erwähnen den Ort mit der Bezeichnung „castrum des angulis“. Es war einer der vielen Militärstützpunkte, die die Römer während der Eroberung Galliens hier und da an strategischen Punkten errichtet hatten. Das Dorf war wohl während des Hundertjährigen Krieges nicht von englischen Truppen besetzt gewesen. Gleichwohl würde die Umgegend während dieser Zeit von den Grandes Compagnies verwüstet. Nach dem Ende der Albigenserkriege (1209–1229) und der Annexion der Grafschaft Toulouse (1271) gehörte Anglès zum Bistum Saint-Pons-de-Thomières.[4] Im Jahr 1362 wurde Anglès von den Truppen des späteren Königs von Kastilien, Heinrich II. eingenommen und vollständig niedergebrannt. Johann II., genannt „der Gute“, ließ das Dorf wieder aufbauen und seine Verteidigung verstärken. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts geriet das Dorf in eine lange und schmerzliche Zeit der Kriege, die aus der Einführung der Reformation in der Region resultierten.[5] In der Zeit der Hugenottenkriege (1562–1598) wurden mehrere Pfarrkirchen der heutigen Gemeinde zerstört.[4]
Anglès: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1793 | 2.444 | |||
1800 | 2.562 | |||
1806 | 2.654 | |||
1821 | 2.737 | |||
1831 | 2.795 | |||
1836 | 2.870 | |||
1841 | 2.785 | |||
1846 | 3.000 | |||
1851 | 2.861 | |||
1856 | 2.707 | |||
1861 | 2.663 | |||
1866 | 2.680 | |||
1872 | 2.513 | |||
1876 | 2.596 | |||
1881 | 2.572 | |||
1886 | 2.511 | |||
1891 | 2.310 | |||
1896 | 2.141 | |||
1901 | 1.983 | |||
1906 | 1.894 | |||
1911 | 1.894 | |||
1921 | 1.553 | |||
1926 | 1.427 | |||
1931 | 1.237 | |||
1936 | 1.235 | |||
1946 | 1.070 | |||
1954 | 964 | |||
1962 | 911 | |||
1968 | 934 | |||
1975 | 667 | |||
1982 | 649 | |||
1990 | 588 | |||
1999 | 563 | |||
2006 | 559 | |||
2013 | 525 | |||
2020 | 507 | |||
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[7][8][9] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz |
Der kontinuierliche Rückgang der Einwohnerzahlen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und den damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen zurückzuführen.
Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule (École primaire) mit 19 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2024/2025.[15]
Anglès liegt in der Zone AOC des Blauschimmelkäses Roquefort.[16]
Die Bewohner der flächenmäßig großen Gemeinde lebten jahrhundertelang als Selbstversorger von Ackerbau und Viehzucht (Schafe, Ziegen). Auch die Forstwirtschaft und der Tourismus sind heute von Bedeutung.
Anglès liegt fernab größerer Verkehrsachsen. Die Departementsstraße D 52 verbindet das Zentrum der Gemeinde mit Lamontélarié im Norden und mit Rouairoux im Süden. Die Departementsstraße D 68/D 53 verbindet es mit Le Bez und Brassac im Westen. Weitere nachgeordnete Departementsstraßen und lokale Landstraßen verbinden das Zentrum mit weiteren Nachbargemeinden und den Weilern der Gemeinde.