Der geborene Halbschotte Dod Mantle ist Sohn eines Wissenschaftlers und einer Malerin und wuchs in Oxford auf. Nachdem er das College beendet hatte, lebte er zunächst in Frankreich. 1979 reiste er nach Dänemark, wo er sein Interesse für die Fotografie entdeckte. Es folgte ein Aufenthalt in Indien.[1] 1980 begann er am London College of Printing ein Master-Studium der Fotografie. 1983 zog er nach Kopenhagen, wo er von 1985 bis 1989 an der Dänischen Filmhochschule studierte. Hier führte er Kamera in Kurzfilmen, Musikvideos und Werbespots. Sein erster Kinofilm war 1992 die deutsche Produktion Die Terroristen.
Bereits seine Dogma-Filme Das Fest und Julien Donkey-Boy und seine ersten Arbeiten mit Danny Boyle (zwei BBC-Filme und 28 Days Later) hatte Dod Mantle auf Mini-DV gedreht. Seit Dogville (2003) arbeitet er verstärkt sowohl mit HD-Technik als auch mit Mischformen aus analoger und digitaler Aufnahme.[3] Gemeinsam mit Christopher Doyle und anderen innovativen DV/HD-Kameraleuten hält er gelegentlich Vorträge in diesem Bereich.[4][5]
Für den größtenteils mit der flexiblen digitalen Kinokamera SI-2K von P+S Technik/Silicon Imaging gefilmten Slumdog Millionaire[6] von Danny Boyle gewann Dod Mantle schließlich 2009 den British Academy Film Award und den Oscar für die beste Kameraarbeit. Dabei wurde ein von der Firma Pille Filmgeräteverleih und Stefan Ciupek entwickeltes Rucksacksystem verwendet, welches es ermöglichte, schnell und ohne größere Vorkehrungen in Mumbais Slumviertel Dharavi zu filmen.[7][8]
Nach einigen Arbeiten mit der Red One (die BBC-Fernsehserie Wallander, Antichrist, Dredd) verwendet Dod Mantle seit 2011 die digitalen Kameras von ARRI (Alexa XT und Alexa 65).