Lehmden studierte ab 1945 als Schüler von Albert Paris Gütersloh an der Akademie der Bildenden Künste Wien, wo er später selbst von 1971 bis 1997 als Professor lehrte. Im Jahr 1948 wurde Lehmden Mitglied des Art Club[3], der unter der Präsidentschaft von Albert Paris Gütersloh die moderne Kunst im Nachkriegsösterreich durchsetzte. 1962 erhielt er einen Lehrauftrag in Istanbul. Er gestaltete unter anderem die U-Bahn-Station Volkstheater in Wien sowie die zum St. Georgs-Kolleg gehörige Kirche in Istanbul.
Lehmdens erste Werkmonografie erschien 1968 von Alfred Schmeller unter dem Titel Weltlandschaften. Ende der 1960er Jahre zog er ins Schloss Deutschkreutz im Burgenland, das auch schon im Besitz des Hauses Esterházy war. Gemeinsam mit seiner Tochter, Barbara Lehmden, organisierte er Führungen durch das Schloss mit dem Museum[4], welches seine Hauptwerke in einer umfassenden Werkschau auf 800 m² Ausstellungsfläche präsentiert. Das Lehmden Museum ist weiterhin gegen Voranmeldung für das Publikum zugänglich.[5] Seit 2004 organisiert Barbara Lehmden den Kultursommer[6] Schloss Deutschkreutz, der von 2004 bis 2013 unter anderem die Veranstaltungsreihe Literatur in Grün[7] ausrichtete. Anton Lehmden gestaltete dazu bis 2017 den visuellen Auftritt. Anton Lehmden leitete auch die Lehmden Sommerakademie, die im Rahmen des Kultursommers, von 2005 bis 2017 stattfand.[8] 1984 wurde ihm der Lovis-Corinth-Preis verliehen.
Am 7. August 2018 starb Lehmden im 90. Lebensjahr und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beigesetzt. In Deutschkreutz erinnert die Anton Lehmden-Gasse an ihn.
Anton Lehmdens Frühwerk zeigt Bezüge zur chinesischen Landschaftsmalerei. Seine lyrischen Landschaften erscheinen aber oft fragmentiert, schwebend, berstend und in Schichten aufgebrochen. Traumatische Kriegserlebnisse werden in Bildern zu Themen wie „Panzerschlacht“ verarbeitet, einen wichtigen Themenschwerpunkt bildet auch die Architektur, nicht zuletzt die Monumente der Antike, die Lehmden auf zahlreichen Reisen kennenlernte (etwa das Kolosseum in Rom oder die ägyptischen Pyramiden).
Anton Lehmden: Weltlandschaften. Text von Alfred Schmeller.Residenz Verlag, Salzburg 1968. Grafische Sammlung Albertina.[21]
Norbert Langer: Aufschlüsse – Lovis-Corinth-Preis 1984 (für Anton Lehmden und Roland Dörfler). In: Sudetenland. Europäische Kulturzeitschrift. Böhmen, Mähren, Schlesien. Vierteljahresschrift für Kunst, Literatur, Wissenschaft und Volkstum 27 (1985), Heft 3, S. 217–219.
Mythos Art Club – Der Aufbruch nach 1945. Ausstellungskatalog, Herausgeber: Kunsthalle Krems, 2003, ISBN 3-901261-24-9, S. 100–101 (Mit Texten von Otto Breicha, Wolfgang Denk, Gerhard Habarta, Martin Hochleitner, Wieland Schmied).
Alexander Jernej, Werner Jobst, Franz Kangler: Anton Lehmden – Phantastischer Realismus am Bosporus. Das vinzentinische St. Georgswerk in Istanbul. Brandstätter, Wien 2018, ISBN 978-3-7106-0303-7.