Antonio Colinas

Antonio Colinas, 2020

Antonio Colinas (* 30. Januar 1946 in La Bañeza, León) ist ein spanischer Dichter, Schriftsteller und Übersetzer.

Colinas gehört zur Gruppe der Novísimos. Innerhalb dieser unterscheidet er sich von den anderen dadurch, dass er von Beginn an einen eigenen Weg einschlug, bestimmt von seinem eigenen literarischen Instinkt. Aufgrund dessen hebt sich seine Stimme sofort hervor. Gegenüber den Avantgardisten der Gruppe erreicht Antonio Colinas ein klassisches Gleichgewicht, entstanden aus seiner Fähigkeit bestimmte poetische, literarische, philosophische und spirituelle Traditionen aufzugreifen, sich diese zu eigen zu machen und eine komplett persönliche Note zu verleihen.

Ein anderer Schwerpunkt der das Abenteuer der Poesie und der Literatur des Antonio Colinas hervorhebt, ist die Verbindung, welche in seinen Werken zwischen Literatur und Leben auftritt, sowie zwischen der lebendigen und kulturellen Erfahrung. Sein Schreibstil wird als Individuell betrachtet.

Seine Werke stehen auch im Zeichen der Balance. Balance zwischen dem Gefühl und der Meditation; zwischen der Ästhetik (stets ein musikalischer Stil und klar, tendierend zur Essenz des Wortes) und der Ethik (den Finger auf die Wunde der Katastrophen der Geschichte legen, des Missbrauchs eines breiten Rationalismus, der Zerstörung der Natur …). In diesem Sinne können ist die moralische Komponente in den Werken von Antonio Colinas präsent; zwischen dem Hochland (das vorrangige Territorium des Autors) und dem Mittelmeerraum (Italien, die Welt seiner kulturellen Erfahrung, obwohl auch lebendig) dem Klassischen (seine Übernahme von Dichtern wie Bruder Luis de León oder San Juan de la Cruz) und dem Romantischen (seine Angleichung an Leopardi oder die romantischen Deutschen) dem Heiligen und dem Profanen.

Antonio Colinas ist nicht nur Poet. Seine Werke umfassen verschiedene Genres, er versteht die Literatur als einen vollständigen Schöpfungsprozess, der die komplexe Welt des Seins ausdrückt. Daher drückt er sich mittels Genres sehr unterschiedlicher Art aus, dem Essay (z. B. Der erste Sinn des dichterischen Wortes, 1989; Über das neue Leben, 1996), der Biografie, das Fragment in der Prosa (Vertrag der Harmonie, 1991) Übersetzung und der Erzählung.

Unter anderen Auszeichnungen erhielt Colinas für sein Werk den Premio Nacional de la Crítica (1975), den Premio Nacional de Literatura (1982) sowie einige italienische Auszeichnungen für seine Arbeit als Übersetzer.