Apios americana

Apios americana

Apios americana

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Phaseoleae
Gattung: Apios
Art: Apios americana
Wissenschaftlicher Name
Apios americana
Medik.

Apios americana, auch Erdbirne genannt,[1] ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist in Nordamerika weitverbreitet.[1]

Illustration
Stängel mit gefiederten Laubblatt und Blütenstand
Pflanzenknolle

Erscheinungsbild

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Apios americana ist eine windende, ausdauernde krautige Pflanze.[2][3] Die kurz flaumig behaarte bis kahle Sprossachse ist 1 bis 3 Meter,[3] selten bis zu 6[2] lang und windet sich im Uhrzeigersinn (rechtsdrehend)[4].[5][3]

An einfachen oder verzweigten Rhizomen werden in Ketten aufgereiht als Überdauerungsorgane unterirdische, fleischige Knollen mit Durchmessern von 1 bis 8, selten bis zu 20[2] Zentimetern gebildet, die außen braun und innen weiß sind.[2][3]

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind 1 bis 20 Zentimeter lang und in Blattstiel sowie Blattspreite gegliedert.[6][3][2] Die unpaarig gefiederte Blattspreite enthält fünf oder sieben Fiederblätter.[3][2] Die Stiele der Fiederblätter sind meist 2 bis 7 Zentimeter lang. Die Nebenblättchen sind kaum erkennbar.[3] Die Fiederblätter sind bei einer Länge von 3 bis 6 Zentimetern eiförmige oder eiförmig-lanzettlich bis lanzettlich und kahl bis kurz flaumig behaart.[3] Die Ränder der Fiederblätter sind glatt.[6]

Blütenstand und Blüten

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In seitenständigen, 5 bis 15 Zentimeter langen traubigen Blütenständen stehen die Blüten dicht zusammen.[7][2] Die Knoten der der Blütenstandsachse sind verdickt und an ihnen befinden sich jeweils über einem Tragblatt ein oder zwei Blüten. Das Tragblatt ist bei einer Länge von 2 bis 2,5 Millimetern linealisch-pfriemförmig. Am 1 bis 4 Millimeter langen Blütenstiel befinden sich am oberen Ende zwei linealisch-pfriemförmige Deckblätter.[3]

Die zwittrigen Blüten sind bei einer Länge von etwa 12 Millimetern zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle.[2] Die fünf spärlich kurz flaumig behaarten Kelchblätter sind zu einer etwa 3 Millimeter langen glockenförmigen Kelchröhre verwachsen.[3] Die fünf Kronblätter sind rötlich-braun, kastanien-,[7] rosa-[2] oder bräunlich-purpurfarben[3]. Die Blütenkrone hat die typische Form der Schmetterlingsblüte.[2] Die zurückgebogene Fahne ist bei einer Länge von 9 bis 13 Millimetern verkehrt-eiförmig, kreisförmig bis verkehrt-herzförmig mit kaum erkennbaren Öhrchen. Die Flügel sind kürzer als die Fahne. Das Schiffchen ist nach innen gekrümmt. Es sind zehn Staubblätter vorhanden.[3] Die Staubfäden sind kahl. Das einzige oberständige Fruchtblatt ist kahl.[6]

Frucht und Samen

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Die Hülsenfrucht ist bei einer Länge von 5 bis 13 Zentimetern[2] sowie einer Breite von 4 bis 7 Zentimetern linealisch. Die Hülsenfrucht enthält sechs bis dreizehn[2] (zwei[3]) Samen und öffnet sich durch sich spiralig aufdrehende Fruchtklappen.[3] Die Samen sind braun und runzelig.[2]

Chromosomensatz

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Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 11; es liegt Diploidie oder Triploidie mit Chromosomenzahlen von 2n = 22 oder 33 vor.[8][9][3]

In Wurzelknöllchen wird Stickstoff fixiert.[4]

Apios americana ist in Nordamerika in den kanadischen Provinzen New Brunswick, Nova Scotia, Ontario sowie Quebec und in den US-Bundesstaaten Illinois, Iowa, Kansas, Minnesota, Missouri, Nebraska, Oklahoma, South Dakota, Wisconsin, Connecticut, Indiana, Maine, Massachusetts, Michigan, New Hampshire, New Jersey, New York, Ohio, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont, West Virginia, Colorado, Texas, Alabama, Arkansas, Delaware, District of Columbia, Florida, Georgia, Kentucky, Louisiana, Maryland, Mississippi, North Carolina, South Carolina, Tennessee sowie Virginia weitverbreitet.[1]

Die Erstveröffentlichung von Apios americana erfolgte 1787 durch Friedrich Kasimir Medikus in Vorlesungen der Churpfälzischen physicalisch-ökonomischen Gesellschaft, Band 2, S. 355.[10][11][1] Das Artepitheton americana bezieht sich auf die Herkunft aus Amerika. Synonyme für Apios americana Medik. sind: Glycine apios L., Apios tuberosa Moench, Apios americana var. turrigera Fernald.[10][11]

Die Knollen werden roh oder gegart gegessen.[7] Der Geschmack erinnert an geröstete Süßkartoffeln. Die Knollen können auch getrocknet und zu Mehl gemahlen werden; dieses Mehl kann beispielsweise zum Eindicken von Suppen und beim Brotbacken Getreidemehl hinzugefügt werden. Die Knollen enthalten 17 % Rohprotein, dies ist mehr als dreimal so viel wie in Kartoffeln enthalten ist. Die Knollen können in ihrem ersten Jahr geerntet werden, aber sie benötigen zwei bis drei Jahre, bis die für eine Vermarktung nötige Größe erreicht wird. Sie können zu jeder Jahreszeit geerntet werden, aber die beste Erntezeit liegt im Herbst. Im Herbst geerntete Knollen können bis zum Frühling des kommenden Jahres gelagert werden. Erträge von 2,3 kg Knollen je Pflanzenexemplar wurden dokumentiert.[12][13] Die frühen Siedler in Nordamerika aßen die Knollen gekocht, frittiert oder gebraten und nannten sie „groundnuts“, „potato beans“ oder „Indian potatoes“. Die Pilgerväter Neuenglands überlebten ihre ersten Winter durch diese Knollen.[3][7]

Die relativ kleinen Samen werden wie Bohnen oder Erbsen gegart und gegessen. Die Samen sind eine gute Quelle für Proteine und werden zu Mehl gemahlen und beim Brotbacken Getreidemehl hinzugefügt. Junge Hülsenfrüchte werden gegessen.[12][13]

Pflanzenteile wurden in der Volksmedizin verwendet.[12]

Apios americana wird als Zierpflanze verwendet.[11] Ihre Blüten duften.[3]

Es gibt Trivialnamen in unterschiedlichen Sprachen:

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Apios americana im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 17. November 2016.
  2. a b c d e f g h i j k l m n Ecocrop der NewCrop Database der FAO - Food and Agriculture Organization of the UN. (Memento des Originals vom 1. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ecocrop.fao.org
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q Datenblatt bei NewCROP the New Crop Resource Online Program der Purdue University aus James A. Duke: Handbook of Energy Crops. 1983.
  4. a b c d Ecocrop der NewCrop Database der FAO - Food and Agriculture Organization of the UN.
  5. James A. Duke: Handbook of Nuts: Herbal Reference Library. Crc Press, 2000, ISBN 978-0-8493-3637-9, S. 24.
  6. a b c Datenblatt mit Fotos bei Go Botany - Newengland Wild der New England Wild Flower Society (Memento des Originals vom 1. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gobotany.newenglandwild.org
  7. a b c d e Datenblatt bei Native Plant Information Network = NPIN des Lady Bird Johnson Wildflower Center.
  8. Apios americana bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  9. J. A. E. Seabrook, L. A. Dionne: Studies on the genus Apios. I. Chromosome number and distribution of Apios americana and A. priceana. In: Canadian Journal of Botany, Volume 54, 1976, S. 2567–2572.
  10. a b Apios americana bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 17. November 2016.
  11. a b c d Datenblatt bei LegumeWeb - ILDIS World Database of Legumes, Version 10.01 vom 25. November 2015.
  12. a b c Apios americana bei Plants For A Future, abgerufen am 15. November 2016.
  13. a b Hopniss: North America's best wild tuber? Also Known as Indian Potato or Groundnut aus Sam Thayer: From The Forager. Volume 2, Issue 3, 2002.
Commons: Apios americana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien