Im Jahre 1035 wurde Appeln erstmals unter dem Namen Appellenn erwähnt.[1]Archäologische Urnenfunde zeigen jedoch, dass der Ort bereits viel früher besiedelt war.
In den 1970er Jahren wurden in Appeln Schmuck, Geräte und Urnen gefunden. Sie stammen aus der vorrömischen Eisenzeit und aus der älteren Bronzezeit.[3]
Bei den Befreiungskriegen quartierten sich 1813/14 Kosaken in Appeln ein und plünderten das Dorf.[4] 1848 erhielt der Ort einen Friedhof und 1837 eine Schule, 1929 ersetzt durch einen Neubau, der heute einen Kindergarten und Jugendraum beherbergt. 1907 entstand eine Molkerei, und es brannte die 1846 errichtete Windmühle ab.
Von 1900 bis 1924 war der Landwirt Nikolaus Tietjen (1873–1924) langjähriger Bürgermeister und von besonderer Bedeutung. Er war von 1919 bis 1924 Abgeordneter und Mitglied der Steuereinschätzungskommission des Kreistags Geestemünde. In den Inflationsjahren 1921–1923 organisierte er Lebensmittellieferungen an die Unterweserstädte für die hungernden Menschen. Ferner war er verantwortlich für und unterzeichnete das in dieser Zeit für die sieben Gemeinden Appeln, Frelsdorf, Frelsdorfermühlen, Meyerhof, Osterndorf, Wehldorf und Wollingst herausgegebene Notgeld, die sog. Söben-Dörper-Schiene (Sieben-Dörfer-Scheine).
Im Juli 1940 kamen belgische Kriegsgefangene nach Appeln. Zum Ende des Krieges wurde Appeln Teil der Hauptkampflinie, wurde jedoch von Kampfhandlungen verschont. Die Anzahl der Ausgebombten und Flüchtlinge betrug zum Ende des Krieges über 300, wovon rund ein Zehntel im Ort blieben.
Zum Gedächtnis der gefallenen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges wurde 1956 ein Ehrendenkmal auf dem Appelner Friedhof errichtet. Es wurde von dem Bildhauer Ulrich Conrad aus Worpswede geschaffen. Auf der Front des Denkmals ist ein Engel zu sehen, der ein Schwert in der Hand hält (mit der Spitze nach unten) und die linke Hand hebt. An den Seitenflächen des Denkmals sind die Namen der Vermissten und Gefallenen beider Weltkriege eingemeißelt. Auf der Rückseite ist der Vers „Es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören; und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens.“ (Joh.; 5. V; 28 und 29) zu lesen.[18][19]
Appeln liegt östlich der Kreisstraße 41 zwischen Beverstedt und Frelsdorf. Über Gemeindeverbindungswege ist der Ort auch mit Kirchwistedt und Wollingst verbunden. Für den ÖPNV ist ein Anruf-Sammeltaxi-System (AST) eingerichtet worden. Das AST verkehrt an allen Tagen der Woche (auch Schulferien).
Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 2 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431kB]).
↑ abcdeÜber Appeln. In: Website Gemeinde Beverstedt. 15. November 2021, abgerufen am 1. März 2022.
↑Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 20. April 2021.
↑
Klaus Mindermann: Appeln – eine kleine Ortsgeschichte. S.30–31, 60–63.
↑
Klaus Mindermann: Appeln – eine kleine Ortsgeschichte. S.5.
↑Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt. In: Niedersächsisches Vorschrifteninfomationssystem (NI-VORIS). Landkreis Cuxhaven, 17. Februar 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. September 2018; abgerufen am 20. April 2021.
↑
Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr.5/2011. Hannover 17. Februar 2011, S.61, S. 3 (Digitalisat [PDF; 155kB; abgerufen am 20. April 2021]).
↑
Hans Wanger: Die Samtgemeinde Beverstedt in Gegenwart und Vergangenheit. In: Die Männer vom Morgenstern (Hrsg.): Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern. Band11. Heimatbund der Männer vom Morgenstern, Bremerhaven 1983, S.93.
↑Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 (Siehe unter: Nr. 5).
↑
Ausschuß der deutschen Statistiker für die Volks- und Berufszählung 1946: Volks- und Berufszählung vom 29. Oktober 1946
in den vier Besatzungszonen und Groß-Berlin. In: Duncker & Humblot (Hrsg.): Deutsches Gemeindeverzeichnis. Buchdruckerei und Verlagsanstalt Carl Gerber, München 5 1950, S.35.
↑Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.192 (Digitalisat).
↑Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S.104 (Digitalisat).
↑
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S.47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3MB; abgerufen am 26. August 2021]).
↑Informationen über Appeln. In: Website Gemeinde Beverstedt. 16. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. März 2018; abgerufen am 19. März 2020.
↑
Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S.198–199.