Arbis

Arbis
Arbis (Frankreich)
Arbis (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département Gironde
Arrondissement Langon
Gemeinde Porte-de-Benauge
Koordinaten 44° 41′ N, 0° 15′ WKoordinaten: 44° 41′ N, 0° 15′ W
Postleitzahl 33760
Ehemaliger INSEE-Code 33008
Eingemeindung 1. Januar 2019

Ehemaliges Bürgermeisteramt (Mairie)

Arbis ist eine ehemalige französische Gemeinde mit 276 Einwohnern (Stand 1. Januar 2016) im Département Gironde in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehörte zum Arrondissement Langon. Die Bewohner werden Arbissois und Arbissoises genannt.

Der Erlass des Präfekten vom 28. September 2018 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2019 die Eingliederung von Arbis ohne Status einer Commune déléguée zusammen mit der früheren Gemeinde Cantois zur Commune nouvelle Porte-de-Benauge fest.[1]

Der Erlass des Präfekten vom 25. November 2024 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2025 die Eingliederung von Porte-de-Benauge zusammen mit der früheren Gemeinde Saint-Genis-du-Bois zur neuen, gleichnamigen Commune nouvelle Porte-de-Benauge fest.[2]

Gemeindegrenzen von Arbis
Umgebungskarte

Arbis liegt etwa 32 Kilometer südöstlich von Bordeaux und etwa 14 Kilometer nördlich von Langon im Weinbaugebiet Entre deux mers der Région naturelle Entre-Deux-Mers. Das Ortsgebiet befindet sich im Einzugsgebiet der Garonne und wird vom Ruisseau de Saint-Pierre-de-Bat, vom Ruisseau de la Boye, der es im Süden begrenzt, und vom Flüsschen Euille entwässert, das es im Westen begrenzt.

Das Bodenrelief von Arbis ist hügelig und steigt in der Breite nach Süden hin signifikant an. Im Südosten wird auch mit 109 m die höchste Erhebung des Orts gemessen. Das Zentrum hingegen liegt im Tal des Ruisseau de Saint-Pierre-de-Bat auf etwa 38 m Höhe. Die tiefste Stelle wird im äußersten Südwesten beim Zusammenfluss von der Euille und vom Ruisseau de la Boye mit 23 m gemessen.

Teile des Gebiets von Arbis gehören zum 331 Hektar großen Natura 2000-Schutzgebiet „Vallée de l'Euille“ (FR7200691) und von zwei ZNIEFF-Naturzonen.[3]

Umgeben wird Arbis von den sechs Nachbargemeinden und dem Ortsteil von Porte-de-Benauge:

Ladaux Cantois (Ortsteil)
Escoussans Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Saint-Pierre-de-Bat
Omet Donzac Mourens

Es ist seine günstige Lage, die das Euille-Tal und die umliegenden Dörfer dominiert, was die Gründung von Arbis im 11. Jahrhundert erklärt. Tatsächlich führten Unruhen und Kriege im Mittelalter dazu, dass sich die Einwohner neu formierten, was die Entwicklung des Feudalismus begünstigte.

Unter englischer Herrschaft nach der Heirat von Eleonore von Aquitanien zollte Arbis dem Unabhängigkeitsgeist seines Vicomtes Bernard de Gavarret-Bouville Tribut. Der Ort wurde von den Truppen Heinrichs III. Plantagenêt belagert. Der Seigneur musste kapitulieren und die beschädigte Burg wurde Jean de Grailly überlassen, dessen Loyalität gegenüber den Plantagenets nicht nachließ, so dass Arbis bis 1453 eine englische Hochburg blieb.

Der Rückzug der Engländer bedeutete kein Ende des Feudalismus. Der Seigneur von Arbis, Vicomte und dann Graf von Benauges, verfügte über zahlreiche Rechte, beispielsweise das Bannrecht, mit dem er die Nutzung der Mühle oder des herrschaftlichen Ofens gegen Bezahlung auferlegen konnte. Er war auch für die Ausübung der Justiz verantwortlich und nahm in dieser Funktion die Dienste eines Richters, eines Staatsanwalts und eines Gerichtsschreibers in Anspruch.

Auf die Familie Grailly folgten mehrere Herren, doch erst die Französische Revolution brachte das System des Feudalismus ins Wanken. Die Burg wurde schwer beschädigt, aber das Dorf Arbis nutzte die Situation eine Zeit lang aus, indem es zum Hauptort des gleichnamigen Kantons wurde, bevor es 1795 dem Kanton Targon angegliedert wurde.[4]

Bevölkerungsentwicklung

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Arbis: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2013
Jahr  Einwohner
1793
  
361
1800
  
329
1806
  
349
1821
  
277
1831
  
350
1836
  
342
1841
  
338
1846
  
359
1851
  
330
1856
  
336
1861
  
316
1866
  
325
1872
  
335
1876
  
330
1881
  
355
1886
  
318
1891
  
303
1896
  
310
1901
  
328
1906
  
336
1911
  
324
1921
  
294
1926
  
297
1931
  
281
1936
  
291
1946
  
302
1954
  
273
1962
  
254
1968
  
216
1975
  
214
1982
  
200
1990
  
208
1999
  
243
2006
  
287
2013
  
279
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[5] INSEE ab 2006[6][7]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten

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  • Burg Benauge aus dem 13. und 15. Jahrhundert, im 17. und 18. Jahrhundert umgestaltet, seit 1995 als Monument historique eingeschrieben
  • Romanische Pfarrkirche Saint-Martin aus dem 12. Jahrhundert, in den folgenden Jahrhunderten umgestaltet
  • Le Patrimoine des Communes de la Gironde. Flohic Éditions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-125-2, S. 1523–1524.
Commons: Arbis – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. RECUEIL DES ACTES ADMINISTRATIFS SPÉCIAL N°33-2018-109. (PDF) Département Gironde, 23. Oktober 2018, S. 9–11, abgerufen am 30. Dezember 2024 (französisch).
  2. RECUEIL DES ACTES ADMINISTRATIFS SPÉCIAL N°33-2024-269. (PDF) Département Gironde, 25. November 2024, S. 3–76, abgerufen am 30. Dezember 2024 (französisch).
  3. Biodiversité dans les territoires - Porte-de-Benauge. Inventaire national du patrimoine naturel (INPN), abgerufen am 30. Dezember 2024 (französisch).
  4. Arbis (französisch) (Memento vom 9. September 2016 im Internet Archive)
  5. Notice Communale Arbis. EHESS, abgerufen am 30. Dezember 2024 (französisch).
  6. Populations légales 2006 Commune d’Arbis (33008). INSEE, abgerufen am 30. Dezember 2024 (französisch).
  7. Populations légales 2013 Commune d’Arbis (33008). INSEE, abgerufen am 30. Dezember 2024 (französisch).