Argelos wurde auf einem Hügel oberhalb des Tals des Luy de France gegründet. Es befindet sich an der Via Lemovicensis, einem der Pilgerwegs nach Santiago de Compostela. Im Mittelalter gab es deshalb ein heute nicht mehr existierendes Hospital, das die Pilger aufnahm und pflegte und somit die Entwicklung des Dorfes herbeiführte Eine Legende erzählt, dass die Pfarrgemeinde für eine lange Zeit nur ein Priorat besessen hätte, das von Geistermönchen bewohnt gewesen sein soll.[1]
Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 580. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bis zu den 1980er Jahren auf ein Niveau von rund 215 Einwohnern, das heute noch eingehalten wird.
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2010
2021
Einwohner
235
216
178
159
181
173
185
164
Quellen: Cassini und INSEE
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[4]INSEE ab 2010[5]
Pfarrkirche, geweiht dem ApostelBartholomäus. Die erste Kirche der Pfarrgemeinde wurde im 12. Jahrhundert errichtet und im Jahre 1875 abgerissen. Das heutige Gotteshaus wurde zwischen Juni 1873 (Datum des Kostenvoranschlags) und 1876 unter der Leitung des Architekten Romain Cazenave gebaut.[6][7] Zwei Kapitelle von Säulen korinthischer Ordnung der alten Kirche sind in die Hauptfassade in Nischen über dem Eingang eingebaut worden. Sie sind allerdings schwer beschädigt, so dass die Motive der Verzierungen nicht mehr gänzlich erkennbar sind. Auf diesen Kapitellen sind die Statuen des heiligen Josef und des heiligen Vinzenz von Paul aufgestellt. Beide Figuren halten ein Kind in ihren Armen, bei Josef handelt es sich um das Jesuskind, bei Vinzenz vermutlich ein benachteiligtes Kind.[8][9] Das Eingangsportal stammt aus dem 19. Jahrhundert. Es besteht aus einer zweiflügeligen Holztür mit Verstärkungen aus Metall, die gleichzeitig als Verzierung dienen. Über der Tür ist ein sachlich gehaltenes Tympanon gebaut, das nur mit einem einfachen, eingravierten Kreuz und der Jahreszahl „1875“ versehen ist.[10] Das Langhaus der im neugotischen Stil gehaltenen Kirche bietet Platz für ein Haupt- und zwei Seitenschiffe. Es besitzt ein vierkappiges Kreuzrippengewölbe und wird durch eine Apsis und zwei halbrunde Apsidiolen verlängert. Diese gehören zu den Seitenkapellen, die Maria bzw. Josef gewidmet sind. Im Westen erhebt sich ein viereckiger Glockenturm, der mit einem Helm ausgestattet ist, der mit Schiefer gedeckt ist. Eine große Sakristei mit unregelmäßigem Grundriss ist an der Nordseite der Apsis angebaut. Alle Gebäudeecken des Kirchengebäudes und des Turms sind alternierend mit Steinen und Ziegelsteinen verstärkt und verleihen dem Bauwerk durch diese Zweifarbigkeit eine besondere Verzierung.[7]
↑La voie de Vézelay. Agence de Coopération Interrégionale et Réseau „Chemins de Saint-Jacques de Compostelle“, abgerufen am 5. Januar 2018 (französisch).