Argyranthemum-Arten sind immergrüne Halbsträucher oder Sträucher, die Wuchshöhen von 10 bis 80, selten bis zu 150 Zentimetern erreichen. Meist wird nur ein Ast gebildet, der niederliegend bis aufrecht wächst und meist verzweigt ist.[5]
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind gestielt oder sitzend.[5] Die Blattspreiten sind ± verkehrt-eiförmig, länglich bis lanzettlich oder linealisch; die Basis kann stängelumfassend sein; sie kann ein-, zwei- oder dreifach fiederlappig sein. Die Fiederlappen sind keilförmig bis linealisch und ihre Ränder sind glatt oder gezähnt. Die Blattflächen können kahl oder behaart sein.[5]
Im bei einem Durchmesser von 10 bis 18 (6 bis über 22) Millimetern ± halbkugelförmigen Involucrum sind die 28 bis über 45 Hüllblätter in drei oder vier Reihen angeordnet.[5] Die haltbaren, freien, ungleichen Hüllblätter sind verkehrlt-lanzettlich oder eiförmig bis lanzettlich-dreieckig und besitzen strohfarbene bis braune trockenhäutige Ränder und obere Enden.[5] Der Korbboden ist konvex bis kegelförmig. Spreublätter fehlen.
In den ± scheibenförmigen Blütenkörben sind 12 bis über 35 Zungen- (= Strahlenblüten) und selten 50 bis meist 80 bis über 150 Röhrenblüten (= Scheibenblüten) vorhanden. Die Zungenblüten sind weiblich und fruchtbar (fertil). Bei ihren fünf meist weißen, manchmal gelben oder roesafarbenen Kronblätter sind die Zungen ± eiförmig bis linealisch.[5] Die vielen zwittrigen, fertilen, meist gelben, seltener roten bis purpurfarbenen Röhrenblüten besitzen eine ± zylindrisch, an ihrer Basis nicht verbreiterte, ± drüsig-punktierte Kronröhre, die einem glockenförmigen Schlund mit fünf dreieckigen Kronlappen endet.[5] Es sind zwei Griffeläste vorhanden.
Es gibt unterschiedlich geformte Achänen: Die sich aus den Strahlenblüten entwickeln sind dreikantig und jeder der drei Kanten sind meist ± geflügelt. Die sich aus den Scheibenblüten entwickeln sind abgeflacht-prismatisch oder ± quadratisch, manchmal mit zwei geflügelten Kanten. Alle Achänen weisen Rippen oder Nerven auf und ihre Oberflächen sind meist kahl, manchmal drüsig-punktiert zwischen den Rippen. An der Achänenwand befinden sich manchmal Zähne, Kronen oder schiefe Röhren. Ein Pappus fehlt.[5]
Argyranthemum-Arten gedeihen in allen Hauptvegetationsgebieten Makaronesiens von der Küstenwüste, Hartlaubvegetation, Lorbeerwald, Kiefern-Savanne bis zur Wüste in größeren Höhenlagen. Die meisten Taxa kommen allerdings jeweils in nur einem Habitattyp vor.[2]
Die Gattung Argyranthemum wurde 1844 durch Philip Barker Webb in Carl Heinrich Schultz: Histoire Naturelle des Îles Canaries, Tome 3, Phytographia Canariensis 2.2, Seiten 245, 258–259 aufgestellt.[7][8][9] Typusart ist Argyranthemum jacobaeifolium Webb ex Sch.Bip., die ein Synonym von Argyranthemum adauctum subsp. jacobaeifolium(Webb) Humphries ist. Der Gattungsname Argyranthemum leitet sich von den altgriechischen Wörtern argyros für „Silber“ und anthemon für „Blume“ ab.[5] Synonyme für Argyranthemum Webb ex Sch.Bip. sind: Chrysanthemum sect. Argyranthemum(Webb ex Sch.Bip.) Benth., Chrysanthemum subsp. Argyranthemum(Webb ex Sch.Bip.) Harding, PreauxiaSch.Bip. nom. illeg., MonopteraSch.Bip., StigmatothecaSch.Bip.[8][10]
Die Argyranthemum-Arten kommen nur in Makaronesien vor. Von den etwa 24 Arten kommen zwanzig auf den Kanarischen Inseln, drei auf Madeira und nur eine auf den Ilhas Selvagens vor.[2] Viele Arten sind Endemiten auf jeweils nur einer Insel. Bei den drei Arten, die auf mehreren Inseln vorkommen gibt es Unterarten und diese kommen jeweils nur auf einer Insel vor.[2] Wenige Arten sind weltweit an vielen Küstengebieten Neophyten.
In der Gattung Argyranthemum gibt es viele Naturhybriden.[2]
Es gibt etwa 24 Argyranthemum-Arten und viele Unterarten:[10]
Argyranthemum callichrysum(Svent.) Humphries subsp. callichrysum: Dieser Endemit kommt nur auf La Gomera vor.[4]
Argyranthemum callichrysum subsp. gomerensis(Humphries) O.W.White (Syn.: Argyranthemum broussonetii) subsp. gomerensisHumphries:[10] Diese Neukombination erfolgte 2021. Dieser Endemit kommt nur auf La Gomera vor.[4]
Strauchmargerite (Argyranthemum frutescens(L.) Sch.Bip.): Die etwa sieben Unterarten[10] kommen auf Gran Canaria, El Hierro, La Palma, La Gomera, Lanzarote und Teneriffa vor.[8]
Argyranthemum frutescens subsp. canariae(Christ) Humphries:[10] Dieser Endemit kommt nur auf Gran Canaria vor.[8]
Argyranthemum frutescens subsp. foeniculaceum(Pit. & Proust) Humphries:[10] Dieser Endemit kommt nur auf La Gomera vor.
Sie wachsen in leichten, durchlässigen Böden bevorzugt in voller Sonne. Viele Arten und Sorten sind „recht frostempfindlich“. In kühlen Gebieten blühen die Sorten vom Frühjahr bis zum Herbst, in warmen Gebieten im Winter und Frühjahr.[11]
Die Sorten einiger Arten werden als Schnittblumen und/oder Topfpflanzen kultiviert, besonders Argyranthemum frutescens und Argyranthemum maderense.[11] Sie werden als Beet- und Balkonpflanzen verwendet.
C. J. Humphries: A revision of the Macaronesian genus Argyranthemum Webb ex Schultz Bip. (Compositae–Anthemideae). In: Bull. Brit. Mus. (Nat. Hist.), Bot., Volume 5, 1976, S. 147–240.
Javier Francisco-Ortega, Arnoldo Santos-Guerra, Ayelet Hines, Robert K. Jansen: Molecular Evidence for a Mediterranean Origin of the Macaronesian Endemic Genus Argyranthemum (Asteraceae). In: American Journal of Botany, Volume 84, Issue 11, 1997, S. 1595–1613. doi:10.2307/2446622online.
Oliver William White: Doctoral Thesis at University of Southampton: Genomics of speciation and hybridisation in the Macaronesian endemic genus Argyranthemum (Asteraceae; Anthemideae)., Januar 2018, Thesis for the degree of Doctor of Philosophy (PhD). AbstractVolltext-PDF.
Oliver W. White, J. Alfredo Reyes-Betancort, Mark A. Chapman, Mark A. Carine: Geographical isolation, habitat shifts and hybridisation in the diversification of the Macaronesian endemic genus Argyranthemum (Asteraceae). In: New Phytologist, Volume 228, Issue 6, Oktober 2020, S. 1953–1971. doi:10.1111/nph.16980
Oliver William White, Jorge Alfredo Reyes-Betancort, Mark Andrew Chapman, Mark A. Carine: Recircumscription of the Canary Island endemics Argyranthemum broussonetii and A. callichrysum (Asteraceae: Anthemideae) based on evolutionary relationships and morphology. In: Willdenowia, Volume 51, Issue 1, April 2021, S. 129–139. doi:10.3372/wi.51.51111
↑ abArgyranthemum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 13. Mai 2016.
↑ abcdef
Oliver William White: Doctoral Thesis at University of Southampton: Genomics of speciation and hybridisation in the Macaronesian endemic genus Argyranthemum (Asteraceae; Anthemideae)., Januar 2018, Thesis for the degree of Doctor of Philosophy (PhD). AbstractVolltext-PDF.
↑
Oliver W. White, J. Alfredo Reyes-Betancort, Mark A. Chapman, Mark A. Carine: Geographical isolation, habitat shifts and hybridisation in the diversification of the Macaronesian endemic genus Argyranthemum (Asteraceae). In: New Phytologist, Volume 228, Issue 6, Oktober 2020, S. 1953–1971. doi:10.1111/nph.16980
↑ abcde
Oliver William White, Jorge Alfredo Reyes-Betancort, Mark Andrew Chapman, Mark A. Carine: Recircumscription of the Canary Island endemics Argyranthemum broussonetii and A. callichrysum (Asteraceae: Anthemideae) based on evolutionary relationships and morphology. In: Willdenowia, Volume 51, Issue 1, April 2021, S. 129–139. doi:10.3372/wi.51.51111
M. Couladis, V. Tsortanidou, E. Verykokidou, J. Francisco-Ortega, A. Santos-Guerra, C. Harvala: Antioxidant Activity of Argyranthemum spp. Aerial Parts. In: Pharmaceutical Biology, Volume 39, Issue 1, 2001, S. 54–56. doi:10.1076/phbi.39.1.54.5952