Gemeinde Arévalo | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien und León | |
Provinz: | Ávila | |
Comarca: | La Moraña | |
Gerichtsbezirk: | Arévalo | |
Koordinaten: | 41° 4′ N, 4° 43′ W | |
Höhe: | 820 msnm | |
Fläche: | 45,71 km² | |
Einwohner: | 7.884 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 172 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 05200 | |
Gemeindenummer (INE): | 05016 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Francisco León Gómez | |
Website: | Arévalo | |
Lage des Ortes | ||
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Arévalo ist eine spanische Kleinstadt und eine Gemeinde (municipio) mit 7.884 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Ávila in der Autonomen Region Kastilien-León in Zentralspanien. Der historische Stadtkern ist als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.
Der Ort Arévalo liegt an der Einmündung des Río Arevalillo in den Río Adaja in der kastilischen Meseta in ca. 820 m Höhe und ungefähr auf halbem Wege zwischen Valladolid und Ávila. Das Klima ist gemäßigt bis warm; der eher spärliche Regen (ca. 385 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2017 |
Einwohner | 3.114 | 3.586 | 5.007 | 7.446 | 8.087[3] |
Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen auf dem Lande haben seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem deutlichen Wachstum der Städte geführt.
Arévalo ist traditionell landwirtschaftlich orientiert, aber auch Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister haben sich im Ort niedergelassen. Heute spielt der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (casas rurales) eine nicht unwesentliche wirtschaftliche Rolle.
Arévalo liegt an der Bahnstrecke Madrid–Hendaye.
Obwohl Arévalo im Siedlungsgebiet des keltischen Volksstamms der Vettonen lag, wurden im Stadtgebiet bislang weder keltische noch römische oder westgotische Funde gemacht. Auch die seit dem 8. Jahrhundert in der Region anwesenden Mauren haben keine Spuren hinterlassen; sie wurden im Rahmen der Rückeroberung (reconquista) der ehemals christlichen Gebiete um 1082 von Alfons VI. von León nach Süden abgedrängt. Anschließend betrieb man eine Wiederbesiedlungspolitik (repoblación) durch Christen aus dem Norden aber auch von Mozarabern aus dem Süden der Iberischen Halbinsel. Im 12. Jahrhundert war Arévalo Grenzstadt zwischen den Königreichen León und Kastilien und wuchs schnell; das 13. Jahrhundert sah eine rege Bautätigkeit in der Stadt. König Heinrich IV. von Kastilien (reg. 1454–1474) berief eine Versammlung der Stände (Cortes) nach Arévalo ein; die spätere Königin Isabella I. verbrachte hier etliche Jahre ihrer Kindheit. Im Jahr 1469 wurde ein Herzogtum (ducado) geschaffen, welches allerdings nur 11 Jahre Bestand hatte. Im Jahr 1494 wurden in Setúbal (Portugal) und Arévalo (Kastilien) die Urkunden des Vertrags von Tordesillas ratifiziert, in welchem die Einflusssphären beider Staaten voneinander abgegrenzt wurden.
1944 ereignete sich der Eisenbahnunfall von Arévalo.