Atassut

Atassut
Partei­vorsitzender Aqqalu Jerimiassen
Vize-Vorsitzende Bentiaraq Ottosen
(politisch)
Anna Karen Hoffmann
(organisatorisch)
Gründung 29. April 1978
Hauptsitz Nuuk
Wahlliste A
Ausrichtung Konservatismus
Liberalismus
Unionismus
Jugendorganisation Atassutip inuusuttaasa Kattuffiat
Sitze im Inatsisartut
2 / 31 (6,5 %)
Sitze im Folketing
0 / 2 (0 %)
Internationale Verbindungen Zentrumsgruppe
Website https://atassut.gl/

Die Atassut (grönländisch für „Verbindung“ oder „Kontakt“) ist eine politische Partei in Grönland.

Als sich Mitte der 1970er Jahre politische Gruppen in Grönland herausbildeten, wurde die Atassut zwischen 1976 und 1977 als liberales und konservatives Gegengewicht zur Siumut gegründet. Anfangs handelte es sich lediglich um eine politische Bewegung. 1977 wurde die Atassut in Nuuk unter Daniel Skifte manifestiert, aber erst am 29. April 1978 erfolgte die Gründung als landesweite Partei. 1981 gab es bereits 59 Ortsgruppen mit insgesamt etwa 3000 Mitgliedern.

Während die Siumut als langfristiges Ziel die Unabhängigkeit von Dänemark im Sinn hatte, setzte sich die Atassut für die Beibehaltung des Rigsfællesskabet ein. In den ersten Jahren befand sich die Partei bei Wahlen gleichauf mit der Siumut. Teilweise erreichte sie sogar die meisten Stimmen. Da es in Grönland zu dieser Zeit nur wenige Parteien gab, entschied immer die linksorientierte Inuit Ataqatigiit über die Regierungsgewalt, die sie der sozialdemokratischen Siumut zukommen ließ. Bis heute stellte die Atassut trotz ihrer anfänglichen Dominanz nie den Regierungschef.

Ab den 1990er Jahren verschlechterten sich die Wahlergebnisse konsequent zugunsten der Inuit Ataqatigiit, aber auch wegen des Aufkommens der eher rechts ausgerichteten Kattusseqatigiit Partiiat und Demokraatit. Seit 1995 verschlechterte sich die Partei bei jeder Wahl, sodass sie mittlerweile bei Wahlen nur noch die fünftstärkste Partei bildet. 2021 konnte sich die Atassut hingegen erstmals seit 26 Jahren wieder leicht verbessern.[1][2]

Politische Ausrichtung

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Die Atassut vertritt neben dem Einsatz für die Beibehaltung der Union mit Dänemark konservative und liberale Standpunkte. Die Partei setzt sich für Privatisierung und Steuersenkungen ein. Sie unterstützt internationale Verbindungen Grönlands und sieht den Austritt Grönlands aus der Europäischen Union als wirtschaftlichen Nachteil für das Land. Sie befürwortet die Mitgliedschaft Grönlands über Dänemark in der NATO und damit auch die militärische Präsenz der USA auf der Thule Air Base.[1]

Parteivorsitzende

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Parlamentswahlen

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Wahl Stimmen Stimmenanteil Sitze Platz Folge
1979 07.688 41,7 %
8 / 21
2 Opposition
1983 11.443 46,6 %
12 / 26
1 Opposition
1984 09.873 43,8 %
11 / 25
2 Opposition
1987 10.043 40,1 %
11 / 27
1 Opposition, ab 1988 Tolerierung der Minderheitsregierung
1991 07.536 30,1 %
8 / 27
2 Opposition
1995 07.674 30,1 %
10 / 31
2 Juniorpartner der Regierung
1999 07.100 25,2 %
8 / 31
2 Opposition, später Juniorpartner der Regierung
2002 05.845 20,6 %
7 / 31
3 Juniorpartner der Regierung
2005 05.527 19,1 %
6 / 31
4 Opposition
2009 03.094 10,9 %
3 / 31
4 Opposition
2013 02.454 08,2 %
2 / 31
3 Juniorpartner der Regierung
2014 01.919 06,6 %
2 / 31
5 Juniorpartner der Regierung, ab 2016 Opposition
2018 01.730 06,0 %
2 / 31
5 Juniorpartner der Regierung, ab 2019 Opposition
2021 01.879 07,1 %
2 / 31
5 Tolerierung der Regierung, ab Nov. 2021 Opposition

Folketingswahlen

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Wahl Stimmen Stimmenanteil Sitze Platz Abgeordneter
1977 8.391 47,7 %
1 / 2
2 Otto Steenholdt
1979 6.390 44,9 %
1 / 2
1 Otto Steenholdt
1981 9.223 48,9 %
1 / 2
1 Otto Steenholdt
1984 9.308 43,5 %
1 / 2
1 Otto Steenholdt
1987 6.627 41,3 %
1 / 2
2 Otto Steenholdt
1988 8.135 38,7 %
1 / 2
2 Otto Steenholdt
1990 7.087 36,6 %
1 / 2
2 Otto Steenholdt
1994 7.501 34,7 %
1 / 2
2 Otto Steenholdt
1998 8.404 36,1 %
1 / 2
2 Ellen Kristensen
2001 5.138 22,1 %
0 / 2
3 nicht vertreten
2005 3.781 16,4 %
0 / 2
4 nicht vertreten
2007 4.097 16,3 %
0 / 2
4 nicht vertreten
2011 1.706 07,6 %
0 / 2
4 nicht vertreten
2015 1.528 07,6 %
0 / 2
4 nicht vertreten
2019 1.099 05,5 %
0 / 2
6 nicht vertreten
2022 720 03,6 %
0 / 2
5 nicht vertreten

Einzelnachweise

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  1. a b Jens Kaalhauge Nielsen: Atassut. In: Mark Nuttall (Hrsg.): Encyclopedia of the Arctic. Routledge, New York/London 2005, ISBN 978-1-136-78680-8, S. 168 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Axel Kjær Sørensen, Einar Lund Jensen, Merete Harding: Atassut. Den Store Danske.