Außenlaststation

Außenlaststationen einer A-10 Thunderbolt II
Kampfflugzeug Jaguar mit abwerfbarem Zusatztank am inneren Flügelaufhängepunkt, Aufklärungsbehälter unter dem Rumpf, sowie einer seltenen Überflügel-Lenkwaffe

Eine Außenlaststation[1], ist eine Vorrichtung an einem Luftfahrzeug, im Allgemeinen einem Flugzeug oder Hubschrauber, die es erlaubt, eine Außenlast so zu befestigen, dass sie während des Flugs sicher transportiert werden kann.[2]

Der im Flugzeugbau verwendete Begriff „Pylon“ beschreibt sowohl die mechanische Befestigung der Triebwerke bei Zivil- oder Militärflugzeugen außerhalb des Flugwerks, als auch die Vorrichtungen bei Militärflugzeugen zur Befestigung von Wechselbehältern. Darin enthalten sind Versorgungsfunktionen.[3]

Das Tragen von Außenlasten muss bei der Konstruktion des Flugzeugs durch das Anbringen von konstruktiv verstärkten Befestigungspunkten englisch hardpoint vordefiniert werden. An diesen Hardpoints werden sogenannte Pylons, die Lastenträger angebracht. Ihre Dimensionen sorgen für die korrekte strömungsgünstige Separation von der Flugzeugzelle, nochmals wichtig im Falle eines Abwurfes der Last.

An den Pylons der Triebwerke wiederum treten sehr hohe Lasten auf.[4]

In den meisten Fällen werden die Außenlaststationen an der Unterseite von Flügeln oder Rumpf angebracht, seltener an den Rumpfseiten. In ebenso seltenen Fällen wird die Last auf dem Flugzeug transportiert (zum Beispiel Space Shuttle auf dem Shuttle Carrier Aircraft). Nur in ganz wenigen Fällen wurden im militärischen Bereich Außenlasten über dem Flügel platziert, zum Beispiel beim SEPECAT Jaguar Lenkwaffen oder bei der English Electric Lightning als einzigem Flugzeug überhaupt die Zusatztanks.

Beim zivilen Einsatz werden an Außenlaststationen hauptsächlich Kraftstofftanks oder eine Beobachtungseinrichtung wie Radar, Kameras oder Messgeräte befestigt.[5]

Bei militärischem Einsatz wird neben den Abwurftanks, Sensorik und externen Selbstschutzanlagen hauptsächlich die Waffenlast an Außenstationen befestigt.

Die Ansteuerung und Kontrolle solcher Außenlasten erfolgt elektrisch. Die Verbindung stellen dabei Stecksysteme her. Außenlaststationen können mit einem pyrotechnischen Mechanismus versehen werden, welcher im Moment des Auslösens des Abwurfes der Außenlast (etwa Bomben oder leere/volle Kraftstofftanks) anspricht (beispielsweise über einen Pyrostößel) und dadurch die Außenlast von der Außenlaststation und dem Flugzeug separiert.

Vorteile von Außenlaststationen sind Flexibilität und die Möglichkeit eines schnellen Konfigurationswechsels. Die Nachteile sind fallweise Einschränkungen der zulässigen Flugparameter sowie erhöhter Luftwiderstand und Radarquerschnitt. Waffenschächte sind darum für Flugzeuge mit Tarnkappentechnik unabdingbar.

Einzelnachweise

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  1. Außenlaststation im Lexikon der Luftfahrt mit Verweis auf "Pylon", ISBN 978-3-540-49096-8, Springer, 2008
  2. Code of Federal Regulations – Part 1 Definitions and Abbreviations. In: FAA. Abgerufen am 7. Oktober 2023: „External-load attaching means – the structural components used to attach an external load to an aircraft, including external-load containers, the backup structure at the attachment points, and any quick-release device used to jettison the external load.“
  3. Pylon im Lexikon der Luftfahrt, ISBN 978-3-662-54040-4, Springer, 2018
  4. Das unscheinbare Bauteil, das eine Mammutarbeit leistet
  5. Beschreibung der Cessna 208B des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, abgerufen am 6. Oktober 2023