Aurigeno

Aurigeno
Wappen von Aurigeno
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Vallemaggiaw
Kreis: Kreis Maggia
Gemeinde: Maggia TIi2
Postleitzahl: 6677
Koordinaten: 698247 / 120726Koordinaten: 46° 13′ 51″ N, 8° 42′ 44″ O; CH1903: 698247 / 120726
Höhe: 341 m ü. M.
Fläche: 10,94 km²
Einwohner: 384 (2003)[1]
Einwohnerdichte: 35 Einw. pro km²
Website: www.maggia.ch
Aurigeno
Aurigeno
Karte
Aurigeno (Schweiz)
Aurigeno (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 4. April 2004

Aurìgeno ist eine frühere politische Gemeinde im Kreis Maggia, im Bezirk Vallemaggia des Kantons Tessin in der Schweiz.

Der Ort liegt auf der rechten Seite des Flusses Maggia etwa 10 km nordwestlich von Locarno (Luftlinie) auf einer Höhe von 341 m ü. M. und ist heute Teil der am 4. April 2004 gegründeten Gemeinde Maggia.

Zum Dorf gehören die Weiler «Terra di Fuori» und «Ronchini». Erstmals erwähnt 1276 als Urigeno.[2] Im Ortsteil Ronchini auf der linken Seite des Flusses Maggia stehen viele Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Zu sehen sind mehrere Zeugnisse der ländlichen Kultur.

Anfang des 15. Jahrhunderts nahm Aurigeno lebhaften Anteil an den Kämpfen, die das Maggiatal zerrissen; am 20. November 1404 wurde dann zwischen Aurigeno und den Gemeinden des Tals sowie Cevio und Bosco/Gurin ein Friedensvertrag unterzeichnet. Unter der schweizerischen Herrschaft (seit 1503) bezeichnete Aurigeno den Kanzler der Vogtei, wenn der Kanton Nidwalden den Vogt stellte; es sandte drei Abgeordnete in den Rat des untern Tals und ernannte der Reihe nach einen der sieben Richter, conjudices, die von den Gemeinden gewählt und damit beauftragt wurden, den Vogt in der Handhabung des Rechts zu unterstützen.[3]

Aurigeno ist aber nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[4]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1591[2] 1709[2] 1801[2] 1850[5] 1880 1900 1920 1930 1960 1970 1980 1990 2000 2003
Einwohner 65 Haushalte 398 302 297 224 219 212 172 172 127 201 316 372 384

Die Entwicklung ab 1970 ist auf die Nähe der Agglomeration Locarno zurückzuführen.[2]

Sehenswürdigkeiten

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Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[6]

  • Pfarrkirche San Bartolomeo, erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt, renoviert 1761 und restauriert 1991[7][8]
  • Oratorium Sant’Antonio Abate im Ortsteil Ronchini, erbaut am Ende des 15. Jahrhunderts, bewahrt spätgotische Fresken (1508)
  • Bürgerhaus mit Fresko Sancta Maria Sanguinis oder Madonna di Re[7]
  • Villa Parigina[7]
  • Wohnhaus Barca im Ortsteil Terra di Fuori[7]
  • Villa Hermitage im Ortsteil Ronchini[7]
  • Wohnhaus von Patricia Highsmith[7]
  • Mühle (1840), in Betrieb bis 1924[7]
  • romanische Brücke über den Ri della Terra di Fuori[7]
  • Schalenstein an der Grenze mit Avegno-Gordevio (480 m ü. M.)[9]

Persönlichkeiten

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  • Giovanni Calzoni (* 1697 in Aurigeno; † nach 1727 ebenda), Priester und Theologe. Pfarrer von Aurigeno, 1727 Definitor der ersten der drei Kongregationen, in die das Vallemaggia früher geteilt war[10]
  • Familie Vanoni
    • Giovanni Antonio Vanoni (* 14. März 1810 in Aurigeno; † 26. Oktober 1886 ebenda), Maler
    • Luigi Vanoni (* 11. April 1854 in Aurigeno; † 5. Juli 1940 ebenda), Bauingenieur, Obertelegrafendirektor in Bern[11]
    • Luigi Vanoni (* 21. Oktober 1876 in Aurigeno; † 7. November 1972 ebenda), Opernsänger[12]
Kunstgeschichte
Commons: Aurigeno – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Historisches Lexikon der Schweiz https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002254/2022-09-23/
  2. a b c d e Daniela Pauli Falconi: Aurigeno. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 23. September 2022.
  3. Celestino Trezzini: Aurigeno. Digitalisat auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 26. Mai 2017).
  4. Patriziato di Aurigeno (mit Fotos) auf patriziatoaurigeno.ch
  5. Daten der Eidgenössischen Volkszählungen ab 1850 nach Gemeinden. (XLSX (Anhang); 10 MB) Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 24. Juli 2024, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  6. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento vom 10. Juli 2018 im Internet Archive), Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  7. a b c d e f g h Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 240–246.
  8. Martino Signorelli: Storia della Valmaggia. Tipografia Stazione SA, Locarno 1972, S. 325, 348.
  9. Franco Binda: Il mistero delle incisioni, Armando Dadò editore, Locarno 2013, S. 40.
  10. Celestino Trezzini: Giovanni Calzoni. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 6, Brusino – Caux, Attinger, Neuenburg 1924, S. 478 (Digitalisat)
  11. Gianmarco Talamona: Vanoni, Luigi. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 23. Dezember 2011.
  12. Luigi Vanoni (italienisch) auf ricercamusica.ch/dizionario (abgerufen am: 5. Dezember 2017.)