BMW Motorrad

BMW Motorrad

Inhaber Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
Einführungsjahr 2002[1]
Produkte Motorräder, Bekleidung
Märkte D-A-CH
Website www.bmw-motorrad.de
BMW Motorrad Welt, Innenraum, hinten die BMW R 80 G/S der 1980er Jahre
BMW-Fabrik, 1948
BMW R 47
BMW R 52 (1928–1929)

BMW Motorrad ist eine Marke des Fahrzeug- und Motorenherstellers BMW für das Marktsegment Motorräder. Das Unternehmen wurde am 7. März 1916 als Bayerische Flugzeugwerke (BFW) in München gegründet und konzentrierte sich ursprünglich auf die Herstellung von Flugmotoren. Am 21. Juli 1917[2] wurde das Unternehmen dann in Bayerische Motoren Werke GmbH umbenannt, 1918 erfolgte die Umfirmierung zur Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft.[3] Seit 1923 stellt das Unternehmen auch Motorräder her. 1928 kam die Automobilherstellung hinzu. Heute trägt das Segment Motorräder rund 2 % zum Umsatz und Ergebnis des Unternehmens bei.[4]

BMW ist der letzte Großserienhersteller hubraumstarker Motorräder in Deutschland und einer der umsatzstärksten in Europa. Zum 1. Januar 2024 waren in Deutschland 639.697 BMW-Krafträder zugelassen, was einem Anteil von 12,8 Prozent entspricht.[5] Der Marktanteil in Deutschland lag Ende 2021 mit einigem Abstand vor Honda und KTM bei 23,1 Prozent.[6] Im weltweiten Maßstab nach Zahl der verkauften Maschinen kam BMW ähnlich Ducati und Triumph Motorcycles 2021 nicht unter die ersten zehn.[7]

Zum 100-jährigen Jubiläum von BMW Motorrad im September 2023 eröffnete BMW im Beisein des Bundeskanzlers Olaf Scholz analog zur BMW Welt für PKW die BMW Motorrad Welt am Motorradwerk in Berlin-Spandau.[8] Die Ausstellung aktueller, aber auch alter Maschinen mit 1000 m² Fläche befindet sich in einem historischen Backsteingebäude.[9]

BMW R 32 mit Zweizylinderboxermotor (1923–1926)
BMW R 26 (1955–1960)
BMW R 27
BMW R 60/6 (1973–1976)
BMW R 90 S
BMW R 80 G/S (1980–1987)
BMW F 650 GS Dakar (2004)
BMW R 100 RS (1977)

Bereits das erste Motorrad von BMW, die R 32, hatte mit Zweizylinder-Boxermotor und Kardanantrieb, eine für BMW lange Zeit typische Bauweise, die bis heute neben anderen fortgeführt wird.

Zwei Jahre später kam mit der R 39 eine zweite Baureihe hinzu, deren Kombination von senkrecht stehendem einzelnen Zylinder und Kardanantrieb nicht weniger typisch war. Vier Jahrzehnte lang waren diese beiden Baureihen das Motorradsortiment von BMW.

Im Zweiten Weltkrieg wurden von BMW besonders Wehrmachtsgespanne gefertigt, so in Eisenach.

1955 begann mit der Einführung der Vollschwingen-BMW die Abkehr von der Geradwegfederung. Zugleich wurde der Kardanantrieb so geändert, dass die Motorräder bei Lastwechseln nicht wie andere um die Querachse kippen, sondern sich komplett heben oder senken. Dieses einzigartige Fahrverhalten führte zum Spitznamen Gummikuh.

1966 wurde mit dem Auslaufen der R 27 die Einzylinder-Baureihe eingestellt und nur noch die Zweizylinder-Baureihe fortgeführt. Kompakte Automobile hatten Motorräder als Kraftfahrzeug des „kleinen Mannes“ abgelöst. BMW war der einzige deutsche Hersteller von Motorrädern, dessen Fertigung hubraumstarker Krafträder das überlebte. Die Kombination von Boxermotor und Kardanantrieb gab es mittlerweile nur von BMW.

1969 stieß BMW mit der neu konstruierten R 75/5 in die damals höchste Hubraumklasse vor. Doch die gleichzeitig eingeführte Honda CB750 Four mit Vierzylindermotor leitete eine Entwicklung ein, die alle europäischen Motorradhersteller gegenüber den japanischen bald ins Hintertreffen geraten ließ. Als BMW 1973 mit der R 90 S Hubraum nachlegte, hatte im Vorjahr die Kawasaki Z1 mit Tassenstößeln bereits einen weiteren Maßstab gesetzt. Fortan gab es Motoren aus Japan, die nicht nur stärker als jene von BMW waren, sondern auch seltener gewartet werden mussten.

1980 überraschte BMW mit der R 80 G/S, die auf den Boom der Enduros setzte, der mit der Yamaha XT500 begonnen hatte. Die R 80 G/S war nicht nur die erste Enduro von BMW, sondern auch die erste Enduro mit Mehrzylindermotor. Aus der „Not“ der üppigen Kardanschwinge hatten die Konstrukteure eine Tugend gemacht, indem sie auf den zweiten Schwingenarm verzichteten. Ein Motorrad mit Mehrzylindermotor und Kardanantrieb im Gelände einzusetzen, erschien damals eher abwegig. Das änderte sich, als BMW die nächste Rallye Dakar gewann. BMW war nach Jahrzehnten auf einen Schlag zurück im Kreis der Unternehmen, mit denen man im Motorradsport rechnen musste.

BMW K 100 LT (1986–1991)

1983 brach mit der K 100 eine neue Ära der Motorräder von BMW an. Ihr Gitterrahmen setzt auf einen tragenden Motor-Getriebe-Block auf. Der Vierzylinder-Reihenmotor mit Wasserkühlung ist nicht wie üblich quer, sondern längs angeordnet. Dadurch bedarf es keiner Umlenkung zwischen Kurbelwelle und Kardanwelle. Die Zylinder liegen waagerecht, um einen ebenso tiefen Schwerpunkt wie bei Boxermotoren zu erzielen. Obwohl die Motoren mit Saugrohreinspritzung vergleichsweise fortschrittlich waren, schöpfen sie die Leistungsgrenzen des Stands der Technik ihrer Zeit nicht aus. Trotzdem gilt dieser Antrieb wegen des eigenständigen und konsequenten Entwurfs als bemerkenswerte Konstrukteursleistung. Ab 1988 war die K 100 RS als erstes Motorrad mit Antiblockiersystem erhältlich. Ab 1989 war die sportliche Variante K1 als erste BMW mit Vierventiltechnik ausgestattet, verfügte als erstes Motorrad über einen geregelten Katalysator und zudem über das neuartige Paralever, das den Kardanantrieb fahrdynamisch dem Ketten-Endantrieb gleichstellt.

1993 führte BMW entgegen der früheren Bekundung, keine Motorräder mit Boxermotor mehr entwickeln zu wollen, die R 1100 RS ein. Ihr Motor trug der konservativen Stammkundschaft Rechnung, wenngleich er von Grund auf neu entwickelt war. Die obenliegende Nockenwelle wurde mit einer Steuerkette angetrieben und betätigte die Ventile über Kipphebel. Spektakulär war an der R 1100 RS das Telelever-System, das erstmals bei einem Serienmotorrad das Einsinken beim Bremsen fast ganz unterband.

Ebenfalls 1993 brachten die Bayerischen Motoren Werke mit der F 650 erstmals ein Motorrad auf den Markt, dessen Motor sie weder selbst entwickelt hatten noch selbst herstellten. Die F 650 basiert auf der Aprilia Pegaso und hat wie diese einen Einzylindermotor von Rotax und Ketten-Endantrieb. Sie wurde auch nicht von BMW, sondern von Aprilia hergestellt. Die Motoren des Nachfolgemodells G 650 stellt das Unternehmen Loncin in der Volksrepublik China her.

BMW C1 (2000–2003)

Im Jahr 2000 stellte BMW den ungewöhnlichen C1 vor, einen überdachten Motorroller. Statt der Helmpflicht unterliegen die Fahrer der Gurtpflicht. Der C1 zielte auf das Marktsegment zwischen normalen Motorrollern und Kleinstwagen wie dem Smart Fortwo.

2005 wurde mit der K 1200 S eine Baureihe mit konventionell quer eingebautem Vierzylindermotor eingeführt, die die Baureihe mit längs eingebautem Vierzylindermotor nach und nach ablöste. Diese Baureihe ist mit Duolever ausgestattet.

2006 führte BMW die F 800 mit Parallel-Twin ein; zunächst mit Riemen-Endantrieb, später auch mit Ketten-Endantrieb. Die Motoren sind wieder von Rotax.

2008 brachte BMW die Sportenduro G 450 X auf den Markt. Der Einzylindermotor wird von Kymco in Taiwan gefertigt.[10]

BMW S 1000 RR (seit 2009)

2009 führte BMW die S 1000 RR ein. Mit Upside-down-Gabel, quer eingebautem Vierzylindermotor und Ketten-Endantrieb gleicht sie den Produkten der japanischen Mitbewerber in dieser Klasse.

2011 führte BMW die K 1600 GT ein. Sie ist das erste serienmäßige Sechszylindermotorrad aus deutscher Produktion.

2012 brachte BMW mit den Modellen G 650 GS und G 650 GS Sertão wieder Reiseenduros mit Einzylindermotoren auf den Markt, nachdem für einige Jahre auch die Einstiegsmodelle mit Zweizylindermotoren von Rotax ausgerüstet worden waren.[11]

Am 8. April 2013 haben BMW Motorrad und die TVS Motor Company im indischen Chennai einen langfristigen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung und Produktion von Motorrädern im Segment unterhalb von 500 Kubikzentimetern.[12]

Seit 2014 ist BMW im Roller-Segment mit der C-Serie vertreten; dazu gehört auch der Elektroroller BMW C evolution.[13] Im Juni 2019 stellte BMW den elektrischen Vision DC Roadster vor, der optisch Elemente der erfolgreichen Boxermotoren verwendet.[14]

Am 4. April 2020 führte BMW die R 18 im Marktsegment der Cruisermotorräder ein. Ihr Motor mit 1802 cm³ Hubraum ist der größte bisher von BMW gebaute 2-Zylinder-Boxermotor.[15] Ende November 2023 wurde die kleinere R 12 ergänzt.

Seit 1967 werden im BMW-Werk in Berlin, im Ortsteil Haselhorst des Bezirks Spandau, Motorräder gebaut. Rund 1800 Mitarbeiter fertigen inzwischen täglich bis zu 550 Maschinen. Im Jahr 2001 konnte die Produktion des einmillionsten Motorrades gefeiert werden.

BMW K 100 RS (1983–1993)
BMW R 1100 RS (1993–2001)

Das Spandauer Werk ist außerdem ein bedeutendes Zulieferwerk für die Pkw-Produktion von BMW. So werden dort unter anderem sämtliche Bremsscheiben für alle Pkw-Modelle von BMW produziert.

Seit dem Jahr 2000 wird das Werk, welches die Nummer 3.1 trägt, kontinuierlich erweitert und modernisiert. So wurde von 2001 bis 2003 eine weitere Fertigungshalle für Motorräder errichtet. Optisch besonders charakteristisch für die BMW-Motorradproduktion sind die gelben „C-Haken“, welche in zwei Etagen an einem Schienensystem durch die zwei Montagehallen gleiten und auf denen die Motorräder die verschiedenen Fertigungsschritte durchlaufen. Auch heute erfolgt die Motorradproduktion immer noch zum großen Teil durch manuelle Arbeit. Sogar die Zierstreifen an den Motorrädern werden nach wie vor durch besonders erfahrene Mitarbeiter manuell aufgemalt.

Am 6. Mai 2011 lief im Werk das zweimillionste BMW-Motorrad vom Band. Es handelte sich um eine R 1200 GS.[16]

Am 9. April 2019 wurde das dreimillionste Motorrad des Werks, eine S 1000 RR, fertiggestellt.[17]

Aktuelle Modellpalette

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Unter Veränderung von Fahrwerk, Verkleidung und Ausstattung stellt BMW Modelle der folgenden Typen her (die Buchstaben hinter der Hubraumgröße bezeichnen dabei das Modell, etwa „GS“ für „Gelände & Straße“):

BMW R 1200 R (2011)
BMW R 18 (2020)

Die R-Baureihe wird mit Zweizylinder-Boxermotoren angetrieben. Diese sind traditionell eine BMW-eigene Domäne und haben in der aktuellen Motorengeneration 1254 cm³ und im Falle der BMW R 18 1802 cm³ Hubraum. Sie waren stets luft-/ölgekühlt, bis BMW im Jahr 2013 eine wassergekühlte Generation vorgestellt hat. Die nineT- bzw. inzwischen R 12-Modelle haben weiterhin eine Luft-/Ölkühlung.[18]

Modell Typ Motor Hubraum Maximalleistung Drehmoment Gewicht Produktion
R 12 Roadster Luft-/ölgekühlter Zweizylinder-Boxermotor 1170 cm³ 70 kW (95 PS) 110 Nm 227 kg fahrfertig seit 2024
R 12 nineT Roadster Luft-/ölgekühlter Zweizylinder-Boxermotor 1170 cm³ 80 kW (109 PS) 115 Nm 220 kg fahrfertig seit 2024
R 1250 R Naked Bike Luft-/Flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Boxermotor 1254 cm³ 92 kW (125 PS) 143 Nm 231 kg fahrfertig u. vollgetankt seit 2018
R 1250 RS Sporttourer Luft-/Flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Boxermotor 1254 cm³ 92 kW (125 PS) 143 Nm 231 kg fahrfertig u. vollgetankt seit 2018
R 1250 GS Adventure Reiseenduro Luft-/Flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Boxermotor 1254 cm³ 92 kW (125 PS) 143 Nm 260 kg fahrfertig u. vollgetankt seit 2018
R 1250 RT Tourer Luft-/Flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Boxermotor 1254 cm³ 92 kW (125 PS) 143 Nm 274 kg fahrfertig u. vollgetankt seit 2018
R 18 Cruiser Luft-/ölgekühlter Zweizylinder-Boxermotor 1802 cm³ 67 kW (91 PS) 158 Nm 345 kg fahrfertig u. vollgetankt seit 2020
R 1300 GS Reiseenduro Luft-/Flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Boxermotor 1300 cm³ 107 kW (145 PS) 149 Nm 237 kg fahrfertig u. vollgetankt seit 2023

Die R 1200 RT wird auch in einer Behördenversion vertrieben.

Die aktuellen Modelle der K-Reihe werden alle von einem wassergekühlten Reihensechszylinder-Motor mit 1649 cm³ Hubraum angetrieben.

Modell Typ Maximalleistung Drehmoment Gewicht Produktion
K 1600 B (1) Cruiser 118 kW/160 PS 175 Nm 336 kg seit 2016
K 1600 GT Tourer 118 kW/160 PS 175 Nm 295 kg trocken seit 2011
K 1600 GTL Luxustourer 118 kW/160 PS 175 Nm 321 kg trocken seit 2011
(1) 
sog. Bagger[19]

Die Modelle der S-Reihe werden, im Gegensatz zu denen der R- und K-Reihe, die ausschließlich mit Kardanantrieb gefertigt werden, durch eine Kette angetrieben. Beim Motor handelt es sich um einen wassergekühlten Reihenvierzylinder-Motor mit einem Hubraum von 999 cm³.

Modell Typ Maximalleistung Drehmoment Gewicht Produktion
S 1000 RR Supersportler 146 kW/199 PS bei 13.500 min−1 113 Nm bei 10.500 min−1 204,5 kg fahrbereit (incl. Race-ABS) seit 2009
S 1000 R Naked Bike 121 kW/165 PS bei 11.000 min−1 114 Nm bei 9.250 min−1 207 kg fahrbereit seit 2013
S 1000 XR Reisesportenduro 121 kW/165 PS bei 11.000 min−1 114 Nm bei 9.250 min−1 227 kg fahrbereit seit 2015

Der Motor stammt aus der S-Reihe.

Modell Typ Maximalleistung Drehmoment Gewicht Produktion
M 1000 RR Supersportler 156 kW/212 PS bei 14.500 min−1 113 Nm bei 11.000 min−1 192 kg fahrbereit seit 2020
M 1000 R Naked Bike 154 kW/210 PS bei 13.750 min−1 113 Nm bei 11.100 min−1 199 kg fahrbereit seit 2022
M 1000 XR Allrounder 148 kW/201 PS bei 12.750 min−1 113 Nm bei 11.000 min−1 223 kg fahrbereit seit 2024
F 900 GS (seit 2023)

Die F-Reihe besteht abgesehen von der F 650 und F 650 GS mit Einzylinder Motoren bis 2007 aus Modellen, die von einem wassergekühlten Zweizylinder-Viertaktmotor (Parallel-Twin) angetrieben werden. Der Motor wurde nicht von BMW selbst, sondern bis 2018 von Rotax gefertigt, danach vom chinesischen Kooperationspartner Loncin industrial Group Co., Ltd, Chongqing.[20] Die Reihe bildet die Mittelklasse der BMW-Motorrad-Produktpalette. Als Sekundärantrieb wird bei den Modellen F 800 S/ST und F 800 GT ein Zahnriemen verwendet. Alle anderen Modelle werden mit einer Kette angetrieben. Mit einem entsprechenden Drosselsatz kann seit September 2023 die F 800 GS mit einem A2-Führerschein (bis 35 kW) gefahren werden.

Modell Typ Hubraum Maximalleistung Drehmoment Gewicht Produktion
F 800 GS Reiseenduro 895 cm³[21] 64 kW/87 PS 91 Nm 224 kg seit Ende 2023[22]
gleichnamiges Modell 2008–2018[20]
F 900 GS Reiseenduro 895 cm³ 77 kW/105 PS 93 Nm 219 kg seit 2024[23]
F 900 GS Adventure Reiseenduro 895 cm³ 77 kW/105 PS 93 Nm 246 kg seit 2024[23]
F 900 XR Reiseenduro 895 cm³ 77 kW/105 PS 92 Nm 219 kg seit 2020[24]
F 900 R Naked Bike 895 cm³ 77 kW/105 PS 92 Nm 211 kg seit 2020[25]
BMW G 310 R

Die als Einsteiger-Klasse betrachtete G-Reihe besteht ausschließlich aus Modellen mit wassergekühltem Einzylindermotor und 313 cm³ Hubraum. Die Motorräder der aktuellen Modellreihe werden nicht von BMW selbst, sondern von dem indischen Hersteller TVS Motor Company in Hosur im Bundesstaat Tamil Nadu gefertigt. Nur diese Motorräder von BMW können ungedrosselt mit einem A2-Führerschein (bis 35 kW) gefahren werden.

Modell Typ Maximalleistung Drehmoment Gewicht Produktion
G 310 R Naked Bike 25 kW/34 PS bei 9500 min−1 28 Nm bei 7500 min−1 158,5 kg fahrfertig u. vollgetankt seit 2016
G 310 GS Reiseenduro 25 kW/34 PS bei 9500 min−1 28 Nm bei 7500 min−1 169,5 kg fahrfertig u. vollgetankt ab 2017
BMW C650 Sport
Modell Typ Motor Hubraum/
Nennleistung
Maximalleistung Drehmoment Gewicht Produktion
C 400 X Midsize-Scooter Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor 350 cm³ 25 kW/34 PS bei 7500 min−1 35 Nm bei 6000 min−1 204 kg trocken seit 2018[26]
C 400 GT Midsize-Scooter Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor 350 cm³ 25 kW/34 PS bei 7500 min−1 35 Nm bei 6000 min−1 212 kg trocken seit 2019
CE 04 E-Scooter Wassergekühlter Synchronmotor 15 kW/20 PS 31 kW/42 PS 62 Nm 231 kg trocken seit 2021
CE 02 E-Scooter 3,2 oder 6 kW 4 oder 11 kW 55 Nm max. 132 kg trocken seit 2024

Behördenmotorräder

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BMW-Motorräder der Polizei Rheinland-Pfalz (2009)
BMW R 1200 RT in Münster 2019

Die deutschen Bundesländer statteten ihre Kraftradstaffeln fast ausnahmslos mit Fahrzeugen von BMW aus. Auf Grund gesetzlicher Vorgaben ist heute in der Regel eine europaweite Ausschreibung notwendig. Dabei erhielten z. B. in Berlin (2008) und in Hessen (2005) aus wirtschaftlichen Gründen Moto Guzzi (Norge) oder Yamaha den Zuschlag.[27][28] Die Ausschreibung 2012 für Behördenmotorräder in Berlin konnte allerdings, wie auch in Hessen (2010), wieder BMW mit der R 900 RT für sich entscheiden.[29][30]

Unter anderem fährt die Polizei in folgenden Staaten Polizeimotorräder von BMW: Niederlande, Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz, Kroatien, Dänemark, Spanien (Guardia Civil), Polen, Russland, Großbritannien, Algerien, USA, Ägypten, Äthiopien, Thailand, Kuwait, Kosovo und der Republik China (Taiwan).

Zurzeit (Herbst 2021) vertreibt BMW die Modelle F 750 GS, F 850 GS und R 1250 RT als Behördenmotorräder mit entsprechender Sonderausstattung.[31] im Herbst 2021 wurde die Behördenversion des E-Scooters CE 04 vorgestellt.[32]

Weltweite Absatzzahlen

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Jahr Absatz Zum Vorjahr in %
1999 65.168[33] n.b.
2000 81.263[33] +24,69 %
2001 95.327[33] +17,3 %
2002 103.020[33] +8,07 %
2003 92.962[34] −9,77 %
2004 92.266[35] −0,75 %
2005 97.474[36] +5,64 %
2006 100.064[37] +2,66 %
2007 102.467[38] +2,40 %
2008 101.000[39] −1,43 %
2009 87.000[39] −13,86 %
2010 98.047[40] +12,7 %
2011 104.286[41] +6,36 %
2012 106.358[42] +1,99 %
2013 115.215[43] +8,33 %
2014 123.495[44] +7,19 %
2015 136.963[45] +10,9 %
2016 145.032[46] +5,89 %
2017 164.153[47] +13,18 %
2018 165.566[48] +0,86 %
2019 175.162[49] +5,8 %
2020 169.272[50] −3,36 %
2021 194.261[51] +14,76 %
2021 202.895[52] +4,44 %
2023 209.257[53][54] +3,14 %

In Fankreisen werden BMW-Motorräder als „Beamer“ bezeichnet. Die Bezeichnung stammt aus dem englischsprachigen Raum, wo die Abkürzung schwieriger auszusprechen ist.[55]

Seit 2002 finden die BMW Motorrad Days in Garmisch-Partenkirchen statt. Bei der Erstauflage der Veranstaltung in Seefeld in Tirol lautete der Name noch Bikermeeting.

  • Werner Enzmann, Claus-Georg Petri: Das Millionending. Jubiläum bei BMW. In: Paul Pietsch (Hrsg.): MOTORRAD. Heft 9. Verlag Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 1991, ISSN 0027-237X, S. 132–140 (Bericht zum 75jährigen Bestehen der Marke und einmillionstes Motorrad).
  • Fred Siemer, Werner Enzmann, Klaus Herder, Anette Johann: 70 Jahre BMW. In: Paul Pietsch (Hrsg.): MOTORRAD. Heft 2. Verlag Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 1993, ISSN 0027-237X, S. 69–132 (Bericht zu 70 Jahren BMW-Motorradproduktion).
Commons: BMW-Motorrad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: BMW Motorrad Welt Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Auskunft zu einer Unionsmarke. Deutsches Patent- und Markenamt, abgerufen am 11. Juni 2023.
  2. Bayerische Motorenwerke AG (BMW) – Historisches Lexikon Bayerns. Abgerufen am 10. Januar 2022.
  3. BMW Geschichte (Memento vom 11. Januar 2010 im Internet Archive) Suche nach Jahr
  4. Unternehmenskennzahlen. Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft, abgerufen am 11. Juni 2023.
  5. Fahrzeugzulassungen (FZ) – Bestand an Personenkraftwagen und Krafträdern nach Marken oder Herstellern 1. Januar 2024 – FZ 17. (XLS) In: kba.de. Kraftfahrtbundesamt, Juni 2024, abgerufen am 20. Juni 2024.
  6. Dina Dervisevic: Motorrad-Neuzulassungen Gesamtjahr 2021: Motorradmarkt in Deutschland im Minus. In: motorradonline.de. 19. Januar 2022, abgerufen am 19. Juni 2022.
  7. Jens Kratschmar: Die größten Motorradhersteller der Welt: Diese Marken bauen die meisten Motorräder. In: motorradonline.de. 17. Januar 2022, abgerufen am 8. Januar 2023.
  8. Dan Sutherland: A whole new welt: BMW open 'Motorrad Welt' museum in Berlin. In: motorcyclenews.com. 17. Oktober 2023, abgerufen am 30. Juni 2024 (englisch).
  9. Neue BMW Motorrad Welt in Berlin. In: tourenfahrer.de. 26. Juli 2023, abgerufen am 30. Juni 2024.
  10. Reich der Mitte. Motor Presse Stuttgart, 5. Juni 2008, archiviert vom Original am 29. April 2011; abgerufen am 20. Januar 2010.
  11. Neuheiten 2012: BMW G 650 GS Sertão (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), 5. Oktober 2011
  12. BMW Motorrad plant Einstieg in das Segment unterhalb von 500ccm. BMW Motorrad und TVS Motor Company schließen Kooperationsvertrag. In: PressClub Deutschland. BMW AG, 8. April 2013, abgerufen am 20. Oktober 2016.
  13. Fahrbericht: Der BMW Maxiscooter C Evolution im Test. In: Tagesspiegel. 8. Oktober 2014 (archive.org).
  14. faz.net, BMW baut den Elektro-Boxer, abgerufen am 30. Juni 2019.
  15. BMW R 18: Daten & Ausstattung. In: BMW Motorrad. Abgerufen am 4. April 2020.
  16. Berlin.de: BMW baut zweimillionstes Motorrad in Berlin, aufgerufen am 14. August 2012
  17. bikeundbusiness.de: BMW Motorrad: Nummer 3.000.000 lebt@1@2Vorlage:Toter Link/www.bikeundbusiness.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven), aufgerufen am 12. April 2019
  18. Jens Kratschmar, Maik Schwarz: BMW R 12 neu ab 2024: Boxer-Cruiser mit 95 PS und 227 Kilo. In: motorradonline.de. 23. November 2023, abgerufen am 14. Juni 2024.
  19. bikerszene.de, Fahrbericht BMW K 1600 B, abgerufen am 11. März 2019.
  20. a b adac.de vom 15. Oktober 2018, Fahrbericht BMW F 750 GS und F 850 GS: Erfolgs-Enduros runderneuert (Memento vom 7. September 2018 im Internet Archive), abgerufen am 9. März 2019.
  21. Daten und Ausstattung, in bmw-motorrad.de, abgerufen am 19. Juni 2024.
  22. Manuel Lehbrink: BMW Motorrad zeigt neue F 900 GS, F 900 GS Adventure und F 800 GS. In: de.motor1.com. 11. September 2023, abgerufen am 19. Juni 2024.
  23. a b Ingo Gach: BMW F 900 GS im Test: Mehr als erleichtert. In: heise.de. 30. April 2024, abgerufen am 19. Juni 2024.
  24. Daten & Ausstattung. Abgerufen am 12. Juni 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  25. Daten & Ausstattung. Abgerufen am 12. Juni 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  26. adac.de vom 1. August 2018, BMW C 400 X: Spaß-Scooter für die Stadt (Memento vom 7. September 2018 im Internet Archive), abgerufen am 9. März 2019.
  27. Hauptstadtpolizei – Moto Guzzi statt BMW. Moto Guzzi liefert 35 Maschinen Typ Norge 850 an Berlin, Stand: 2008
  28. Yamaha statt BMW. In: hr online. 15. Oktober 2004, archiviert vom Original am 18. August 2013; abgerufen am 22. Juni 2017.
  29. Sabine Beikler: Polizei sattelt wieder um von Moto Guzzi auf BMW. In: tagesspiegel.de. 23. März 2012, abgerufen am 10. November 2017.
  30. IKT WEB PTLV: BMW R 900 RT für die hessische Polizei. Abgerufen am 15. November 2019.
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