BMW S55

BMW
S55B30
S55B30

S55B30

S55
Produktionszeitraum: seit 2014
Hersteller: BMW
Funktionsprinzip: Otto
Motorenbauform: R6
Bohrung: 84 mm
Hub: 89,6 mm
Hubraum: 2979 cm3
Gemischaufbereitung: Direkteinspritzung[1]
Motoraufladung: Abgasturbolader
Leistung: 317–368 kW
Max. Drehmoment: 550–600 N·m
Vorgängermodell: kein direkter
Nachfolgemodell: BMW S58

Der S55 ist ein Reihensechszylindermotor mit Biturbo-Aufladung des Automobilherstellers BMW, der auf dem BMW N55 aufbaut und in Steyr in Oberösterreich montiert wird.[2] Der Biturbo wurde Mitte 2014 in den neuen M3 (F80) und M4 (F82) eingeführt. Mit dem Ende der letzten BMW M3-Generation wurde damit das Kapitel Hochleistungssaugmotor bei BMW geschlossen. Dieser Vorgänger-M3 hatte einen 309 kW (420 PS) starken Hochdrehzahl-V8-Motor mit vier Litern Hubraum (BMW S65).

Der neue Sechszylinder ist ihm im Drehmoment und in Nichtvolllast-Situationen beim Verbrauch überlegen; maximal 5 % im Leben eines M3 spielen sich im Vollastbereich ab.[3] Im normalen Straßenverkehr sollen zwei bis drei Liter weniger Benzin verbraucht werden.[4] Einen Vergleich einiger Größen zeigt auch die Grafik im Weblink.

Der S55 hat dieselben Maße von Bohrung und Hub sowie ein Aluminium-Kurbelgehäuse[5] wie der N55; jedoch ist letzteres in Closed-Deck-Bauweise ausgeführt, um eine höhere Steifigkeit zu erzielen und mit höheren Verbrennungsdrücken arbeiten zu können;[2] anders als sein Grundmodell hat er neben den zwei Turboladern einen Wasser-Ladeluftkühler, der oben auf dem Motor angebracht ist.

Die volumenstromgeregelte Ölpumpe (Pendelschieber Ölpumpe) ist mit einer zusätzlichen Saugstufe und verstärkten Komponenten (Schieber und Rotoren) ausgestattet, aber sonst auf dem BMW N55 aufgebaut.

Neben dem Kurbelgehäuse aus Aluminium dienen auch folgende drei Merkmale der Gewichtsersparnis: Anstelle von Einsätzen sind die Zylinderlaufbahnen lichtbogengespritzt; auch der Zylinderkopf besteht aus Aluminium; für die Ölwanne wird Magnesium verwendet.[4] Die Kurbelwelle ist aus Stahl, geschmiedet und gehärtet.[5] Die Enddrehzahl beträgt 7600 min−1.[4]

Die beiden obenliegenden Nockenwellen werden durch VANOS gesteuert, das nun schnellere Anpassungen ermöglicht, die Ventile durch die Valvetronic III.[1][5] Wie beim N55 sind die Auslassventile Natrium-gefüllt.[5][6]

Bei der leistungsstärksten Version mit 368 kW (500 PS) im BMW M4 GTS (2015) wird Wassereinspritzung eingesetzt.[2][7]

Seit 2016 sind der BMW F80 und BMW F82 mit dem zusätzlichen Competition Paket erhältlich, welches die Leistung des S55 auf 331 kW (450 PS) anhebt.

Auch das seit September 2018 erhältliche BMW M2 „Competition“ Coupé ist mit dem S55-Motor ausgestattet. Hier leistet er 302 kW (410 PS) und liefert ein maximales Drehmoment von 550 Nm (406 lbf·ft). BMW setzt den S55 auch ein, um mit dem M2 strengere Abgasgrenzwerte einhalten zu können.[8]

Motortyp Hubraum Bohrung × Hub Leistung bei 1/min Drehmoment bei 1/min Maximaldrehzahl Verdichtung Jahr
S55B30[9] 2979 cm³ 84 mm × 89,6 mm 302 kW (410 PS) bei 5230–7000 550 Nm bei 2350–5230 7600 min−1 10,2:1 2018–2021
S55B30[1] 317 kW (431 PS) bei 5500–7300 550 Nm bei 1850–5500 2014–2018
S55B30 331 kW (450 PS) bei 7000 550 Nm bei 2350–5500 2016–2020
S55B30[10] 338 kW (460 PS) bei 6250 600 Nm bei 4000–5380 2017–2018
S55B30[7] 368 kW (500 PS) bei 6250 600 Nm bei 4000–5500 2016–2017

Einzelnachweise

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  1. a b c Technische Daten BMW M4 Cabrio. (PDF; 364 kB) Abgerufen am 6. Oktober 2017.
  2. a b c AutoBild.de vom 22. August 2018, Der Sechszylinder der M GmbH, abgerufen am 16. November 2018.
  3. auto-motor-und-sport.de vom 26. November 2013, Aus drei mach Vier, abgerufen am 17. November 2018.
  4. a b c Bimmertoday vom 23. April 2014, Gespräch mit dem Leiter der Motoren-Entwicklung bei der M GmbH Jürgen Poggel über Details des S55, abgerufen am 16. November 2018.
  5. a b c d Der S55 bei AustralianCar.Reviews (englisch), abgerufen am 17. November 2018.
  6. Der N55 bebildert bei AustralianCar.Reviews (englisch), abgerufen am 23. November 2018.
  7. a b Technische Daten BMW M4 GTS. (PDF; 141 kB) Abgerufen am 6. Oktober 2017.
  8. Chris Perkins: How Emissions Regulations Forced BMW to Give the M2 Competition 40 More Horsepower, 19. April 2018, abgerufen am 23. November 2018
  9. Technische Daten BMW M2 CS. (PDF; 672 kB) Abgerufen am 13. Mai 2024.
  10. Technische Daten BMW M4 CS. (PDF; 166 kB) Abgerufen am 6. Oktober 2017.
Zeitleiste der BMW-Ottomotoren für Pkw seit 1961
Zahl der Zylinder Konzeption 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8
3 1,5 l B38
4 (1,5–2,0 l) M10
M40
M42
M43
M44
N40
N42
N45
N46
N43
N13
N20
B48
Hochleistungsmotor S14
6 Kleiner Sechszylinder (2,0–3,0 l) M20
M50
M52
M54
Großer Sechszylinder (2,5–3,5 l) M30
N52
N53
N54
N55
B58
Hochleistungsmotor M88
S38
S50
S52
S54
S55
8 3,0–4,4 l M60
M62
N62
N63
Hochleistungsmotor S62
S63
S65
10 Hochleistungsmotor S85
12 5,0–6,6 l M70
M73
N73
N74
Hochleistungsmotor S70
Zahl der Zylinder Konzeption 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8
1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er