Die früher in Dorycnium eingeordneten Arten sind sommer- oder wintergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen, Halbsträucher oder Kleinsträucher. Die grünen Zweige sind dünn, gerieft und fein behaart.[1]
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind sitzend. Die unpaarig gefiederten Blattspreiten bestehen aus fünf oder sieben ganzrandigen Fiederblättchen oder aus drei endständigen und zwei ähnlich Nebenblättern am Grund angeordneten Blättchen. Die eigentlichen Nebenblätter sind vollständig verkümmert.[1]
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen und der Kelch endet regelmäßig fünfzähnig oder schwach zweilippig. Die fünf weißen bis hell-rosafarbenen Kronblätter bilden eine für Schmetterlingsblütler typische Blütenkrone mit einer meist schwarzvioletten Schiffchenspitze. Die Flügel besitzen eine Aufwölbung („Backe“, die zum deutschen Trivialnamen der Gattung geführt hat).[2] Von den zehn Staubblättern sind neun verwachsen und eines frei. Das einzelne Fruchtblatt ist oberständig.[1]
Die Hülsenfrüchte sind bei einer Länge von 3 bis 12 Millimetern rundlich bis eiförmig und enthalten ein bis viele Samen.[1]
Die Gattung Dorycnium wurde 1754 durch Philip Miller in The Gardeners Dictionary ... Abridged ..., 4. Auflage aufgestellt.[3][4] Der von Miller gewählte Gattungsname Dorycnium wurde vor der Einführung der binären Nomenklatur durch Carl von Linné für zwei völlig verschiedene Pflanzensippen verwendet, nämlich für die Ölbaumblättrige Winde (Convolvulus oleifolius) und für nicht mehr genau bestimmbare giftige Pflanzen eventuell aus der Gattung der Nachtschatten (Solanum).[5]
Zeitweise wurden die etwa zehn Arten von einigen Autoren[6] in die Gattung Hornklee (Lotus), in Lotus sect. Dorycnium(Mill.) D.D.Sokoloff und Lotus sect. Bonjeanea(Reichenb.) D.D.Sokoloff[7] eingeordnet[3].
Dorycnium pentaphyllumScop.: Sie kommt in Süd- und Mitteleuropa, in Nordafrika und in Westasien vor und ist in Neuseeland ein Neophyt.[8] Mit den folgenden Unterarten und Varietäten:
Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S.271–272.
Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5, S.582.
↑ abcdefgh
Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 451–452.
↑ ab
Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5, S. 565.
↑ abcDorycnium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. Februar 2012.
↑Dorycnium bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 3. Februar 2012.
↑
Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 215 (Nachdruck von 1996), S. 215.
↑
G. J. Allan, E. A. Zimmer, W. L. Wagner, D. D. Sokoloff: Molecular phylogenetic analyses of tribe Loteae (Leguminosae): implications for classification and biogeography. In: Advances in legume systematics. Band 10, 2003, S. 371–393.
↑
D. D. Sokoloff: On taxonomy and phylogeny of the tribe Loteae DC. (Leguminosae). In: Bjulleten' Moskovskogo Obscestva Ispytatelej Prirody, Otdel biologiceskij (Bulletin of Moscow Society of Naturalists, Biology Series). Band 108, Nr. 3, 2003, S. 35–48 (hier: S. 43), (DJVU-Datei; 9 MB) (russ.).