Bad Gandersheim

Wappen Deutschlandkarte
Bad Gandersheim
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Gandersheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 52′ N, 10° 2′ OKoordinaten: 51° 52′ N, 10° 2′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Northeim
Höhe: 143 m ü. NHN
Fläche: 90,85 km2
Einwohner: 9519 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37581
Vorwahl: 05382
Kfz-Kennzeichen: NOM, EIN, GAN
Gemeindeschlüssel: 03 1 55 001
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 10
37581 Bad Gandersheim
Website: www.bad-gandersheim.de
Bürgermeisterin: Franziska Schwarz (SPD)
Lage der Stadt Bad Gandersheim im Landkreis Northeim
KarteUslarUslarBodenfeldeHardegsenNörten-HardenbergKatlenburg-LindauDasselMoringenBad GandersheimNortheimKalefeldEinbeckEinbeckLandkreis NortheimNiedersachsenHessenLandkreis GöttingenLandkreis HolzmindenLandkreis HildesheimLandkreis GoslarLandkreis GöttingenNordrhein-WestfalenSolling (gemeindefreies Gebiet)
Karte
Links: Rathaus
Mitte: Marktplatz
rechts: Bracken und Rickesches Haus (vorne)

Bad Gandersheim (bis 1932 Gandersheim) ist eine Kurstadt im niedersächsischen Landkreis Northeim. Die Stadt, deren Namensbestandteil Bad sich auf ihr Soleheilbad bezieht, liegt westlich des Harzes. Nach der Dichterin Roswitha von Gandersheim wird die Stadt auch „Roswithastadt“ genannt.

Die Stadt Bad Gandersheim liegt zwischen Leinebergland, Weserbergland und Harzvorland im Tal des Flusses Gande, in den im Stadtgebiet die Eterna mündet. Im Norden liegt der Höhenzug Heber. Das Stadtgebiet ist überwiegend bergig. Etwa zehn Kilometer östlich der Stadt beginnt der Harz, fünf Kilometer westlich liegt das Leinetal.


Alfeld (Leine)
23 km

Hildesheim
40 km

Bockenem
26 km

Holzminden
51 km
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Seesen
14 km

Einbeck
19 km

Göttingen
46 km

Osterode am Harz
29 km

* Entfernungen sind gerundete Straßenkilometer bis zum Ortszentrum.

Stadtgliederung

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Bad Gandersheim besteht neben der Kernstadt aus folgenden Stadtteilen:

Die frühere Burg Gandersheim, heute Sitz des Amtsgerichts
Merian-Stich um 1654 von Gandersheim

Das Stift Gandersheim wurde 852 von Sachsenherzog Liudolf, dem Namensgeber der Liudolfinger, gegründet. Es handelte sich um ein Frauenstift, das seit 877 reichsunmittelbar war. Bereits in früherer Zeit bestand eine Kaufmannsniederlassung (der Wiek) an der Stelle der heutigen Georgskirche. Die Stadt erlebte eine Blütezeit unter den Liudolfingern im 10. Jahrhundert. Zu dieser Zeit lebte auch die Dichterin Roswitha von Gandersheim. Das Markt-, Münz- und Zollrecht wurde ihr 990 von der Kaiserin Theophanu im Namen ihres (unmündigen) Sohnes Otto III. verliehen.

Um 1300 wurde die herzoglich-braunschweigische Burg Gandersheim als Gegenpunkt zum Stift errichtet. 1329 kauften sich die Bürger der Stadt endgültig aus ihrer Abhängigkeit vom Stift frei (Magna Charta Gandershemensis). Die drei Machtzentren Stift, Stadt und Burg waren künftig für Gandersheim bestimmend.

1568 wurde auf Betreiben des Herzogs Julius von Braunschweig die Reformation auch für das Stift durchgeführt. Eine weitere Blüte erlebte das Stift im Barock unter der Äbtissin Elisabeth von Sachsen-Meiningen (Äbtissin von 1713 bis 1766). Mit dem Reichsdeputationshauptschluss verlor das Stift 1803 seine Unabhängigkeit und wurde 1810 nach dem Tod der letzten Äbtissin ganz aufgelöst. Das Vermögen ging an das Königreich Westphalen. Das Stift bestand zunächst als evangelisches Damenstift fort, die Territorien fielen an den Herzog von Braunschweig.[2]

Stadtbrände ereigneten sich 1580, als die damalige Stadtkirche St. Mauritius zerstört wurde, und 1833. Zudem kam es im Dreißigjährigen Krieg zu erheblichen Verwüstungen, sodass von der ursprünglichen Stadtbefestigung nur Reste vorhanden sind.[3]

1833 wurde der Landkreis Gandersheim gegründet und 1977 im Wesentlichen auf die Landkreise Goslar und Northeim aufgeteilt. 1878 wurde das erste Solebad in Gandersheim gegründet, und der Kurbetrieb setzte langsam ein. Nach dem Ersten Weltkrieg begann eine professionelle Fremdenverkehrswerbung und ab 1932 durfte die Stadt sich „Bad“ Gandersheim nennen. Zur Entwicklung des Postwesens in Gandersheim siehe: Postroute Braunschweig–Göttingen

1936 wurde auf dem kleinen Osterberg über der Stadt eine NSKK-Motorsportschule eröffnet; diese war nicht die einzige im deutschen Reich, galt aber als Vorzeigeeinrichtung ihrer Art.

1944 wurde im ehemaligen Kloster Brunshausen bei Gandersheim das KZ Bad Gandersheim als Außenlager des KZs Buchenwald errichtet, in dem hunderte Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen leben mussten. Sie mussten Zwangsarbeit im zu den Heinkel-Werken gehörenden Flugzeugwerk und in einem nahegelegenen Steinbruch verrichten. Der französische Schriftsteller Robert Antelme, der dort interniert war, schildert das Leben und Sterben im Lager Gandersheim eindringlich in seinem Werk Das Menschengeschlecht. Außerdem existierte in Bad Gandersheim der Betrieb Gandersheimer Flachsröste GmbH, der 1935 als Zweigbetrieb der Deutschen Flachsbau GmbH Berlin gegründet wurde und sich bald zur größten Flachsröste im Deutschen Reich entwickelte. Mit der Weiterverarbeitung von Rohstoffen zu Garnen und Stoffen, unter anderem zur Verwendung für Fallschirme, zählte die Einrichtung in der NS-Kriegswirtschaft zu den kriegswichtigen Betrieben, die beim Arbeitseinsatz nachdrücklich zu unterstützen waren. Die Gandersheimer Flachsröste verfügte in der Karl-Dinklage-Straße im Gandersheimer Stadtgebiet über ein eigenes Lager für Zwangsarbeiter. Spätestens ab Mai 1940 wurden in der Flachsröste 40 Polinnen, die zwischenzeitlich im Lager Meierhof wohnten, später noch 20 Russinnen und 15 Ukrainerinnen eingesetzt.[4] Diese wohnten in der örtlichen Molkerei, da im Zwangsarbeiterlager zu diesem Zeitpunkt noch Kriegsgefangene untergebracht waren. Einwohnermeldekarten bezeugen für den Zeitraum zwischen 1940 und 1945 den Einsatz von mindestens 51 osteuropäischen „Zivilarbeiterinnen“ und „Zivilarbeitern“ in der Flachsröste.

Marktplatz
links: Hotel „Weißes Roß“, Nr. 2, Haus „Zur Ecke“
rechts: „Bracken“

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Heimatvertriebene vor allem aus Schlesien im Stadtgebiet angesiedelt. Deshalb wurde in den 1950er Jahren eine neue katholische Kirche in der Innenstadt errichtet. Der angrenzende ehemalige Domänenhof des Stiftes wurde zu einem zentralen Busbahnhof umgebaut. An dessen südlicher Seite wurde für die evangelische Stiftskirchengemeinde auf dem Gelände des ehemaligen Kreuzgangs des Klosters das Martin-Luther-Haus als modernes Zentrum der Kirchengemeinde gebaut.

Vor allem in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren wurde der Kurbetrieb in der Stadt Bad Gandersheim maßgeblich erweitert. Zahlreiche neue Kuranlagen mit Sole-Trinkpavillon, Wassertretbecken, Musikpavillon, Kleingolfanlage und Naturwanderwegen wurden angelegt. Daneben wurden ein neues Kurhaus und ein halbes Dutzend Kurkliniken am Rande der Parkanlagen errichtet. Der Kurbetrieb wurde zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Stadt und des Umlandes.

In den 1990er Jahren wurde die gesamte Innenstadt umgestaltet: Am Markt und neben der Stiftskirche gibt es seitdem eine kleine Fußgängerzone. Außerdem wurde die Moritzstraße – die Haupteinkaufsstraße der Stadt – verkehrsberuhigt; etliche Gebäude des historischen Stadtkerns wurden saniert. Hinzu kamen zwei Naturlehrpfade im Bad Gandersheimer Norden, der Bergkurpark in steiler Hanglage, und ein Weg durch ein Feuchtgebiet mit hölzernem Beobachtungsturm.

In jüngster Zeit wurde der innerstädtische Park Plangarten unter anderem mit einem großzügigen Spielplatz neu gestaltet.

Eingemeindungen

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Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Ackenhausen, Altgandersheim, Clus, Dankelsheim, Dannhausen, Ellierode, Gehrenrode, Gremsheim, Hachenhausen, Harriehausen (bisher im Landkreis Osterode am Harz), Heckenbeck, Helmscherode, Seboldshausen, Wolperode und Wrescherode eingegliedert.[5]

Katholische Kirche, hinten evang. Stiftskirche

Im Mittelalter gab es in und bei Gandersheim fünf Klöster: Stift Gandersheim, Kloster Brunshausen, Kloster Clus, Marienkloster und ein Kloster der Franziskaner.

Die Bewohner der Stadt sind seit der Reformation mehrheitlich evangelisch-lutherisch. Ihre evangelische Pfarrkirche ist seit der Säkularisierung 1810 die Stiftskirche.

1953 wurde in unmittelbarer Nähe der Stiftskirche die neue katholische Kirche Mariä Himmelfahrt gebaut, zu der heute (einschließlich der umliegenden Dörfer) 1800 Gemeindemitglieder gehören.

Zudem gibt es eine Freie evangelische Gemeinde (FeG) und die Agape-Gemeinde, die dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden angehört.

Seit 1987 befindet sich auf dem Osterberg im Kasernengebäude der ehemaligen Zollschule Bad Gandersheim, das von 1936 bis 1945 als Motorsportschule des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) genutzt wurde, das Glaubenszentrum Bad Gandersheim. Es bezeichnet sich als konfessionsübergreifendes Glaubenswerk und kann der charismatisch-evangelikalen Richtung zugeordnet werden.

Die Neuapostolische Kirche in der Neuen Straße 32 wurde 2007 geschlossen.

Kommunalwahl 2021
Wahlbeteiligung: 63,45 % (+8,87 %p)
 %
50
40
30
20
10
0
41,80 %
31,69 %
14,05 %
2,86 %
2,40 %
3,94 %
3,26 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
−1,57 %p
−3,27 %p
+3,12 %p
+0,89 %p
+0,17 %p
+3,94 %p
+3,26 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f Einzelkandidat Gerry Klein
g Einzelkandidat Florian Porde

Der Rat der Stadt Bad Gandersheim besteht aus 20 Ratsfrauen und Ratsherren. Auf Grund der Einwohnerzahl der Stadt würde der Rat eigentlich eine Zahl von 24 Mitgliedern umfassen. Allerdings hat der Rat der Stadt in der letzten Legislatur von der Möglichkeit der Reduzierung der Ratsmandate gem. § 46 Abs. 4 NKomVG auf 20 Gebrauch gemacht. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Neben den 20 in der Gemeinderatswahl gewählten Mitgliedern ist außerdem der Bürgermeister im Rat stimmberechtigt.

Aus dem Ergebnis der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[6]

Stadtrat 2021
      
Insgesamt 20 Sitze

Derzeitige amtierende Bürgermeisterin ist seit 2014 Franziska Schwarz (SPD).

Bisherige Bürgermeister:

  • 1851–1855: Karl Stegemann (1803–1887)
  • 1898–1919: Friedrich von Ernst (1850–1928)
  • 1919–1924 Wilhelm Gräfer (1885–1945)
  • 1924–1933 Friedrich Homann (1891–1972)
  • 1933 Albert Schneider (NSDAP)
  • 1933–1935 Heino Rühling (1890–1940) (NSDAP)
  • 1935–1945 Rudolf Reupke (1897–1960) (NSDAP)
  • 1945 Wilhelm Brandes (1883–1962)
  • 1945–1946 Rudolf Cahn von Seelen (1904–1992)
  • 1946 Robert Urban (1915–1991)
  • 1946–1948: Wilhelm Rohmeyer (1893–1964)
  • 1948–1952: Wilhelm Brandes
  • 1952–1957: Hermann Cramme (1907–1983) (CDU)
  • 1957–1961: Wilhelm Muhs (1910–1982) (SPD)
  • 1961–1968: Hermann Cramme (CDU)
  • 1968–1970: Hans-Dieter Gottschalk (1933–2005)
  • 1970 Hans Meier (1912–1991)
  • 1970–1974: Klaus Büsselmann (1929–2001) (SPD)
  • 1974–1986: Heinz Köhler (1919–2010) (CDU)
  • 1986–1991: Uwe Schwarz (* 1957) (SPD)
  • 1991–1996: Rudolf Hermes (* 1941) (CDU)
  • 1996–2001: Uwe Schwarz (SPD)
  • 2001–2014: Heinz-Gerhard Ehmen (parteilos)
  • seit 2014: Franziska Schwarz (SPD)

Dabei ist zu beachten, dass das Amt des Bürgermeisters gemäß der Niedersächsischen Gemeindeordnung ab 1945 bis 2001 ehrenamtlich besetzt wurde.

Das Verwaltungsgericht Göttingen erklärte 2024 auf die Klage eines unterlegenen Bewerbers die Bürgermeisterwahl vom September 2021 für ungültig. Die damals amtierende Bürgermeisterin Franziska Schwarz habe durch Gespräche mit Bürgern „über den Gartenzaun“, als wegen der COVID-19-Pandemie keine Wahlkampfveranstaltungen stattfinden durften, verdeckt Wahlkampf geführt und gegen ihre Neutralitätspflicht verstoßen. Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht lehnte eine Berufung von Schwarz ab und bestätigte die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes mit Beschluss vom 18. September 2024.[7] Nach dem Niedersächsischen Kommunalrecht muss demnach binnen sechs Monaten eine Neuwahl stattfinden.[8]

Ehemalige Stadtdirektoren

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  • 1947–1970: Rudolf Cahn von Seelen (1904–1992)
  • 1970–1993 Hans-Dieter Gottschalk (1933–2005)
  • 1993–2001 Heinz-Gerhard Ehmen
Blasonierung: „In Gold ein blauer Helm mit abhängenden schwarzen Bändern, darauf zwei mit grünen Pfauenfedern besteckte schwarze Hörner; unten eine heraldische blaue Lilie.“[9]
Wappenbegründung: Seit 1906 entspricht das Wappen wieder dem Bild im Schild des ersten Stadtsiegels, das wohl kurz nach 1300 entstanden und seit 1335 nachweisbar ist. Das wenig spätere kleine Siegel lässt nur die Lilie weg, die vermutlich als Zeichen des Fürststifts galt. Helm und Helmzier sind die der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und kommen ebenso in den Siegeln Ottos des Strengen von 1323 ab vor. In den Stadtsiegeln des 18. Jahrhunderts steht ein Stechhelm mit der damaligen fürstlichen Helmzier (mit einzelnen Pfauenfedern besteckte, gezähnte Sicheln). Im 18. und 19. Jahrhundert verwendete man auch nur den gekrönten Anfangsbuchstaben „G“ in Siegeln und sonstigen Wiedergaben.

Die Stadtflagge ist Schwarz – Gelb (1:1) längsgestreift und mittig mit dem Wappen der Stadt belegt.

Städtepartnerschaften

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Städtepartnerschaften mit:[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Stiftskirche St. Anastasius und St. Innocentius
  • Romanische Kirche St. Anastasius und St. Innocentius des Stiftes Gandersheim (Erstweihe 881), obwohl keine Bischofskirche oft als Gandersheimer Dom bezeichnet. Das Westportal dient den Gandersheimer Domfestspielen als Kulisse.
  • Georgskirche (älteste Pfarrkirche der Stadt)
  • Historische Altstadt mit Fachwerkhaus Bracken von 1473
  • Historisches Rathaus – Neubau nach Stadtbrand 1580 unter Einbeziehung der dabei zerstörten Moritzkirche im Stil der Renaissance (dat. 1583, 1589), Ratskeller, ehem. Ratswaage, Freitreppe, je zwei Halseisen und Lästersteine, Stadtwappen (s. o.), Leopardenwappen der Herzöge von Braunschweig als Vögte, Narrenmaske; Mitwirkung von Johann von Mehle (Edeler), unter dessen Leitung 1584/86 das Rathaus von Alfeld errichtet wurde.
  • Abtei mit Kaisersaal, Elisabethbrunnen und Marienkapelle
  • Ehemalige Burg der Braunschweiger Herzöge (jetzt Amtsgericht)
  • Kloster Brunshausen
  • Klosterkirche Clus

Bad Gandersheim liegt an der Deutschen Fachwerkstraße.

Fontainen im unteren Osterbergsee, links im Hintergrund Teile des Osterbergs (Oktober 2024)

2023 war der Ort Ausrichter der Landesgartenschau Bad Gandersheim[13], die auf einem dreißig Hektar großen Gelände entlang der Flüsse Gande und Eterna sowie der Osterbergseen stattfand.

Naturdenkmäler

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Naturdenkmal „Kopfbuche“

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Jährliche Verleihung des Roswitha-Preises
  • Domfestspiele (Niedersachsens größtes Freilichttheater im Sommer vor der Stiftskirche)
  • Theaterfest zu Beginn der Domfestspiele
  • Altstadtfest (jährlich stattfindend am ersten Septemberwochenende)
  • Frühlingsfest
  • Bauernmarkt
  • Weihnachtsmarkt
  • Mittsommernachtslauf
  • Sektlauf
  • Jährliches Outbreak (Ende April/Anfang Mai) im Glaubenszentrum Bad Gandersheim

Wirtschaft und Infrastruktur

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Flugplatz Bad Gandersheim

Ansässige Unternehmen

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Die größten Unternehmen der Stadt sind: Auer-Lighting (ehemals: Schott AG) (Spezialglasprodukte), Loro-X-Rohr (verzinkte Metallrohre für Entwässerungssysteme), Baumüller (Kleinmotoren), Prahmann & Neidhardt (Fleisch- und Wurstwaren – Marke „Harzländer“), part AG (Investor und Immobilienprojektentwickler) sowie AEET Energy Group GmbH (Hersteller von Photovoltaikmodulen und Projektentwickler von Solarprojekten).

Als Kurort verfügt die Stadt über drei Kurkliniken mit fast 600 Betten (Paracelsus-Gruppe). Die Roswitha Klinik ist auf Psychosomatik spezialisiert, die Klinik an der Gande auf die Anschlussheilbehandlung (AHB) von orthopädischen Eingriffen sowie Bandscheibenvorfälle und Osteoporose, die Klinik am See behandelt schwerpunktmäßig Anschlussheilbehandlungen onkologischer Erkrankungen. Weiterhin verfügt die Stadt über ein Krankenhaus der Grundversorgung (Helios Klinik) – unter anderem mit einer internistischen Station, chirurgischen Station, Gynäkologie, Geburtshilfe, Intensivstation mit sechs bis sieben Betten, Ambulanzen, OP, Computertomographie, Notarztstützpunkt und Standort einer Rettungswache mit je einem RTW, KTW und NEF. Vor allem die Abteilungen für Orthopädie und Geburtshilfe sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Für die Stadt Bad Gandersheim erscheint das Gandersheimer Kreisblatt. In dieser täglich (außer sonntags) erscheinenden Lokalzeitung wird auch über das Geschehen in den an das Stadtgebiet angrenzenden Gemeinden Kreiensen (seit 2013 Stadtteil von Einbeck) und Kalefeld berichtet.

Öffentliche Einrichtungen

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Bad Gandersheim verfügt über eine Grundschule mit zwei Außenstellen in den Ortsteilen Dankelsheim und Altgandersheim, über die Freie Schule Heckenbeck, über eine Oberschule, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen und das Roswitha-Gymnasium. Im August 1923 gründeten der jüdische Reformpädagoge Max Bondy und seine Frau Gertrud Bondy das Internat Schulgemeinde Gandersheim im Ort. 1929 zog die Einrichtung auf das Gut Marienau in der Gemeinde Dahlem um, wo sie bis heute als Landerziehungsheim Schule Marienau besteht.

Persönlichkeiten

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  • Karl Stegemann, * 28. August 1803; † 4. August 1887, Justizrat, Obergerichtsadvokat und Notar, Bürgermeister von 1851 bis 1855
  • Karl Stöter, * 25. Juni 1803; † 14. November 1881, Kirchenrat, Generalsuperintendent in Gandersheim
  • Otto Orth, * 22. August 1826; † 6. März 1903, Oberamtsrichter in Gandersheim, Stadtverordnetenvorsteher
  • Albrecht Wilke, * 10. Januar 1843; † 5. Oktober 1902, Professor, Gymnasialdirektor in Gandersheim
  • Louis Ballin, * 3. November 1834; † 22. März 1918, Bankherr in Gandersheim, Stadtrat
  • Friedrich von Ernst, * 8. Oktober 1850; † 24. Mai 1928, Oberstleutnant a. D., Bürgermeister der Stadt Gandersheim
  • Friedrich Meiners, * 31. Oktober 1860; † 28. Februar 1933, Oberbauverwalter in Bad Gandersheim
  • August Jürries, * 15. März 1880; † 26. Juli 1949, Zigarrenhersteller in Bad Gandersheim, Stadtverordneter, Stadtrat
  • August Warmbold, * 26. Februar 1874; † 27. März 1960, Werkmeister, Stadtverordnetenvorsteher in Bad Gandersheim
  • Heinrich Fritzel, * 20. Februar 1886; † 6. September 1954, Fabrikant in Bad Gandersheim
  • Heinz Gerhardt, * 12. Mai 1905; † 21. Juli 1994, Generaldirektor der Alten Leipziger Versicherungsgruppe in Oberursel
  • Albert Rohloff, * 29. Dezember 1896; † 11. März 1961, Oberkreisdirektor in Bad Gandersheim
  • Rudolf Schütz, * 19. Oktober 1906; † 2. Oktober 2003, Direktor der Alten Leipziger Versicherungsgruppe, Frankfurt am Main
  • Johannes Nissen, * 15. September 1881; † 3. Mai 1972, Photograph, Museumskustos in Bad Gandersheim
  • Friedrich August Knost, * 21. September 1899; † 22. August 1982, Präsident des Niedersächsischen Verwaltungsbezirks Braunschweig
  • Rudolf Cahn von Seelen, * 10. Dezember 1904; † 8. Juli 1992, Bürgermeister, dann Stadtdirektor in Bad Gandersheim
  • Kurt Kronenberg, * 4. Februar 1905; † 7. Juli 1987, Pfarrer an der Stiftskirche in Bad Gandersheim, Heimathistoriker
  • Willi Thiele, * 3. Oktober 1915; † 6. Februar 2000, Präsident des Niedersächsischen Verwaltungsbezirks Braunschweig
  • Willi Muhs, * 22. Oktober 1910; † 19. April 1982, Landrat des Landkreises Gandersheim
  • Hermann Cramme, * 21. August 1907; † 12. April 1983, Notar, Ratsherr, Bürgermeister der Stadt Bad Gandersheim
  • Hans-Dieter Gottschalk, * 31. Mai 1932; † 6. Februar 2005, Bürgermeister, dann Stadt- und Kurdirektor von 1968 bis 1993
  • Heinz Köhler, * 12. November 1919; † 3. Juni 2010, Tierarzt und Bürgermeister der Stadt Bad Gandersheim von 1974 bis 1986
  • Uwe Schwarz, * 30. März 1957, Mitglied des Niedersächsischen Landtags von 1986 bis 2022 und Bürgermeister der Stadt von 1986 bis 1991 sowie von 1996 bis 2001
Denkmal Roswitha von Gandersheim

Söhne und Töchter der Stadt

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  • Martin Zeiller: Gandersheim Ampt. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Ducatus Brunswick et Lüneburg (= Topographia Germaniae. Band 15). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 89 (Volltext [Wikisource]).
  • Bernd-Ulrich Hergemöller: Quellen zur Verfassungsgeschichte der deutschen Stadt im Mittelalter. Darmstadt 2000, (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Band 34.), Urk. 12 = Markt-, Münz- und Zollrecht (letzteres bereits 877 mit der Erteilung der königlichen Immunität für das 852 gegründete Kanonissenstift) durch Theophanu namens König Otto III. am 4. August 990 für die Äbtissin des Reichsstiftes
  • Gerd Weiß u. a. (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1992, S. 149–155.
  • Adolf Mühe: Geschichte der Stadt Bad Gandersheim. Hertel, Bad Gandersheim 1950.
  • Kurt Kronenberg: Chronik der Stadt Bad Gandersheim. Bad Gandersheim 1978.
  • Familienblätter Gandersheim 1750–1940. Kopie der Familienkarten. Leipzig 1995. 12 Teilbände, 5500 Familien, laut Bestandsverzeichnis Teil IV der Deutschen Zentralstelle für Genealogie, S. 303
  • Christof Römer: Gandersheim als landesherrliche Residenzstadt. In: Harz-Zeitschrift. 34, 1982, S. 1–15.
  • Michael Scholz: Reichsfreies Stift und herzogliche Landstadt. Gandersheim als weltliche und geistliche Residenz im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. In: Harz-Zeitschrift 50/51 (1998/1999), S. 59–81.
  • Martin Hoernes, Thomas Labusiak (Hrsg.): Portal zur Geschichte. Schätze neu entdecken! Auswahlkatalog. Delmenhorst 2007.
  • Miriam Gepp: Die Stiftskirche in Bad Gandersheim. Gedächtnisort der Ottonen. München 2008.
  • Birgit Heilmann: Aus Heiltum wird Geschichte. Der Gandersheimer Reliquienschatz in nachreformatorischer Zeit. Regensburg 2009. (= Studien zum Frauenstift Gandersheim und seinen Eigenklöstern, Band 1.)
  • Jan Friedrich Richter: Gotik in Gandersheim. Die Holzbildwerke des 13. bis 16. Jahrhunderts. Regensburg 2010. (= Studien zum Frauenstift Gandersheim und seinen Eigenklöstern, Band 2.)
  • Christian Popp: Der Schatz der Kanonissen. Heilige und Reliquien im Frauenstift Gandersheim. Regensburg 2010. (= Studien zum Frauenstift Gandersheim und seinen Eigenklöstern, Band 3.)
Commons: Bad Gandersheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bad Gandersheim – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Bad Gandersheim – Kanonissenstift (Reichsstift).
  3. Wilhelm Görges: Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Vorzeit. Band 3, 1845, S. 223.
  4. Marc Czichy: NS-Zwangsarbeit auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Northeim – ein Überblick über die Ergebnisse einer regionalgeschichtlichen Studie. In: Volker Zimmermann (Hrsg.): Leiden verwehrt Vergessen. Zwangsarbeiter in Göttingen und ihre medizinische Versorgung in den Universitätskliniken. Wallstein-Verlag, Göttingen 2007, ISBN 3-8353-0152-7, S. 148 f.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 269.
  6. Ergebnis Stadtratswahl 2021. Abgerufen am 9. Juli 2022.
  7. Nach Urteil: Bürgermeisterin von Bad Gandersheim tritt nicht mehr an bei ndr.de vom 23. September 2024
  8. Oberverwaltungsgericht Lüneburg bestätigt: Wahl von Schwarz ungültig - HNA.de
  9. Klemens Stadler: Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Die Gemeindewappen der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Band 5. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1970, S. 18.
  10. Städtepartnerschaften. In: www.bad-gandersheim.de. Abgerufen am 19. August 2019.
  11. Rotselaar. In: www.bad-gandersheim.de. Abgerufen am 19. August 2019.
  12. Twin Town – Bad Gandersheim. In: www.skegness.gov.uk. 29. Januar 2019, abgerufen am 19. August 2019 (englisch).
  13. Bad Gandersheim: Landesgartenschau wird auf 2023 verschoben bei ndr.de vom 21. Dezember 2021
  14. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.
  15. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.
  16. Neuausrichtung des Standorts: Helios gibt Klinik Bad Gandersheim auf. Abgerufen am 17. Dezember 2022 (deutsch).