Marktgemeinde Bad Goisern am Hallstättersee
| ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gmunden | |
Kfz-Kennzeichen: | GM | |
Hauptort: | Goisern | |
Fläche: | 112,55 km² | |
Koordinaten: | 47° 39′ N, 13° 37′ O | |
Höhe: | 500 m ü. A. | |
Einwohner: | 7.605 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4822 | |
Vorwahl: | 06135 | |
Gemeindekennziffer: | 4 07 02 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Untere Marktstraße 1 4822 Bad Goisern | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Leopold Schilcher (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (37 Mitglieder) |
||
Lage von Bad Goisern am Hallstättersee im Bezirk Gmunden | ||
Westansicht von Bad Goisern am Hallstättersee | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Bad Goisern am Hallstättersee ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Gmunden im Salzkammergut mit 7605 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Die Gemeinde hieß bis 28. Februar 1955 Goisern, vom 1. März 1955 bis zum 30. September 2008 Bad Goisern.
Bad Goisern liegt auf 500 m Höhe im Traunviertel im Inneren Salzkammergut. Das Bad Goiserer Becken ist ein Talbecken des Trauntals. Im Westen liegt die Osterhorngruppe, im Osten das Tote Gebirge. Nordöstlich vom Zentrum befindet sich die weithin sichtbare Ewige Wand, durch die ein Panoramaweg führt.
Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 16,8 km, von West nach Ost 13,6 km. Die Gesamtfläche beträgt 112,26 km². 67,2 % der Fläche sind bewaldet, 12,4 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt.
Bad Goisern am Hallstättersee | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Bad Goisern am Hallstättersee
|
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 31 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Goisern, Lasern, Obersee, Ramsau und Untersee.
Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Bad Ischl.
Strobl Sbg. | Bad Ischl | Altaussee Stmk. |
Bad Aussee Stmk. | ||
Rußbach am Paß Gschütt Sbg. | Gosau Hallstatt | Obertraun |
Bad Goisern im Inneren Salzkammergut ist ein Ort mit langer Geschichte – urkundlich fassbar allerdings erst seit dem 14. Jahrhundert unter dem Namen Gebisharn (in einem Passauer Urbar, um 1325).
Der Ortsteil Steeg am See ist eine alte Lände des Hallstätter Salzes. Als Teil des Ischllands wurde Goisern 1278 habsburgisch, nach dem Sieg König Rudolfs I. in der Schlacht von Dürnkrut/Jedenspeigen um das Erbe der Babenberger. Um 1290 machte man im Raum Goisern neue Sole- und Sulzenfunde, die den Salzkrieg zwischen Herzog Albrecht I. und dem Salzburger Erzbischof Konrad IV. auslösten. Das Ischlland wurde 1298 Erbbesitz der Elisabeth von Görz und damit Privatbesitz der österreichischen Erzherzöge; ab 1490 wurde es zu Österreich ob der Enns gerechnet. Mutterpfarre war das Benediktinerinnen-Kloster Traunkirchen, 1573 wurde Traunkirchen aufgelöst und die Salzkammergutpfarren 1621 dem neugegründeten Jesuitenkolleg in Passau als Mensalgut zugegeben.
Von 1595 bis 1607 baute man über Goisern die Soleleitung zum neuen Pfannhaus in Ebensee (Saline Ebensee).
1770 wurde die Wildensteiner Pflegschaftskanzlei von der abgebrannten Burg Wildenstein nach Goisern ins Schloss Neuwildenstein[2] (heute Forstamt) verlegt, das bis 1850 als Pflegschaftskanzlei (Pflegeamt und das Pflegegericht) des Kammerhofes Gmunden (Obersalzamt in Gmunden) diente, dann übernahm die neue k.k. Salinen- und Forstdirektion in Gmunden die Verwaltung des Salzkammerguts.
Nach Erlass des Toleranzpatentes durch Kaiser Joseph II. im Jahr 1781 konnte sich in Bad Goisern eine der ersten Toleranzgemeinden Österreichs konstituieren. Das 1782 errichtete hölzerne Bethaus wurde 1813 abgerissen und an gleicher Stelle die heutige evangelische Kirche erbaut. Sie gehört zur Evangelischen Superintendentur A.B. Oberösterreich.[3] 1785 wurde die (um 1300 erstmals erwähnte) katholische Pfarrkirche hl. Martin der neu gegründeten Diözese Linz eingegliedert.[4]
Seit 1931 ist Goisern Heilbad sowie Luftkurort, und 1952 folgte die Erhebung zum Markt. Den amtlichen Beinamen Bad führt die Gemeinde seit 1955. Am 26. Juni 2008 beschloss der Gemeinderat von Bad Goisern, den Namen der Gemeinde in Bad Goisern am Hallstättersee zu ändern. Der entsprechende bestätigende Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung folgte am 25. August 2008.[5]
Bekannt ist Bad Goisern auch für den Goiserer Schuh, der mundartlich auch grobgnater Schua („grob genähter Schuh“) genannt wird. Es ist ein Bergschuh von hoher Qualität. Der „Goiserer“ wird auf Bestellung gefertigt und findet prominente Abnehmer, wie zum Beispiel Arnold Schwarzenegger und Helmut Kohl. Das äußerst einfache, aber bewährte Profil wird auch in anderen Modellen verwendet, etwa modernen Wanderschuhen oder militärischem Schuhwerk.
Um 1800 begann die touristische Erschließung der Region, der touristische Aufschwung begann aber erst richtig mit der Einführung der Eisenbahn, die das Gebiet leicht erreichbar machte. Seither ist das Innere Salzkammergut eine beliebte Tourismusdestination, was mit der Ernennung zum Welterbe 1997 auch international gewürdigt wurde. Bad Goisern am Hallstättersee gehört seit 2001 zum Mehrgemeindigen Tourismusverband Inneres Salzkammergut, gemeinsam mit den Nachbarorten Gosau, Hallstatt und Obertraun. 2009 wurde die Region von Inneres Salzkammergut in Ferienregion Dachstein Salzkammergut umbenannt. Mit einer durchschnittlichen Bettenanzahl von ca. 1.500 und 115 Betrieben erzielt Bad Goisern Stand 2017 jährlich rund 246.000 Nächtigungen. Speziell im Bereich Mountainbiken und Wandern im Sommer sowie Rodeln und Langlaufen im Winter konnte sich Bad Goisern als beliebtes Reiseziel etablieren.
Vor allem traditionelle Veranstaltungen wie die Gamsjagatage, der Bläserurlaub für Holz- und Blechblasinstrumente und der Geigentag in der Kirchengasse locken viele Freunde des Brauchtums in das Goiserertal. Bad Goisern ist auch der Austragungsort der größten Mountainbike-Veranstaltung Österreichs – der Salzkammergut Mountainbike Trophy. Mit über 4.000 Startern aus 32 Nationen hat sich dieses Sportevent weltweit unter den besten Mountainbike-Marathonrennen etabliert.
Durch Bad Goisern verläuft der Nordalpenweg (Österreichischer Weitwanderweg 01 vom Neusiedler See zum Bodensee), der zugleich ein Teil des Europäischen Fernwanderwegs E4 ist.
Bad Goisern liegt an der Salzkammergut-Bundesstraße (B145) die Bad Goisern mit Vöcklabruck, Gmunden und Bad Ischl verbindet. Im Süden des Orts, nördlich des Hallstätter Sees teilt sich diese Straße, die B145 führt weiter nach Trautenfels, die B166 führt entlang des Hallstätter Sees über den Pass Gschütt nach Golling an der Salzach. Von der Abzweigung der B166 beim Hallstätter See führt eine Landesstraße über Hallstatt und Obertraun zur B145 in Bad Aussee.
In Bad Goisern bestehen vier Bahnhöfe, einer im Norden, einer im Zentrum, einer im Süden im Ortsteil Steeg am Hallstättersee und eine Haltestelle in Obersee ebenfalls neben dem See gelegen. Alle Stationen gehören zur Salzkammergutbahn:
Goisern Jodschwefelbad: Dies ist der nördlichste Bahnhof von Bad Goisern. Im Bahnhofsgebäude gibt es einen Warteraum und ein öffentliches WC, daneben befindet sich ein Park-and-ride-Gelände. Der Bahnhof verfügt über einen Mittelbahnsteig und zwei Gleise. An diesem Bahnhof halten ausschließlich Regionalzüge (verkehren alle 120 Minuten). Der Bahnhof ist auch Endpunkt der Buslinie 952 nach Bad Aussee (über den Pötschenpass).
Bad Goisern: Der eigentliche Bahnhof Bad Goisern liegt nur wenige hundert Meter vom Ortskern entfernt. Im Bahnhofsgebäude gibt es einen Fahrkartenschalter, ein öffentliches WC und einen Warteraum. Daneben befindet sich ein Park-and-ride-Gelände. Es gibt zwei Bahnsteige mit 33 cm Höhe. An diesen Bahnhof halten alle Züge der Salzkammergutbahn (Regionalzug, RegionalExpress, InterCity).
Steeg-Gosau: Dieser Bahnhof liegt in Au, einem Ortsteil von Bad Goisern, er ist nur etwa hundert Meter vom Hallstättersee entfernt. Im Bahnhofsgebäude gibt es einen Warteraum, einen Fahrkartenschalter und neben dem Gebäude ein Park-and-ride-Gelände. Die beiden Bahnsteige sind ebenfalls 33 cm hoch. An diesen Bahnhof halten alle Züge der Salzkammergutbahn (Regionalzug, RegionalExpress, InterCity).
Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder.
Bürgermeister seit 1850 waren:[15]
Offizielle Beschreibung des 1952 zugleich mit der Markterhebung verliehenen Gemeindewappens: Geteilt und halbgespalten; oben in Silber ein schwarzer, rot bewehrter und gewaffneter, widersehender Drache; unten rechts in Grün ein goldener, schrägrechter Wellenbalken, belegt mit zwei schwarzen, gleichfalls gewellten, schmalen Bändern, links dreimal von Silber und Rot gespalten.
Der Lindwurm erinnert an die Sage, dass einst am Reichenstein („Wurmstein“) ein prächtiges Königsschloss gestanden sein soll, das durch den Ausbruch eines im Berg eingeschlossenen Ungeheuers von zu Tale stürzendem Wasser (Mure) zerstört wurde. Der Wellenbalken symbolisiert die Jodschwefel-Heilquelle, die weiß-roten Pfähle sind dem Landeswappen entnommen.