Bad Kreuzen liegt auf einer Höhe von 474 m ü. A. 7 Kilometer nördlich der Donau bei Grein. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,4 Kilometer, von West nach Ost 8,5 Kilometer.[1] Die Gesamtfläche beträgt 39,90 Quadratkilometer.[1] 29,4 Prozent der Fläche sind bewaldet, 64,6 Prozent der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
In der Spalte Katastralgemeinden sind sämtliche Katastralgemeinden einer Gemeinde angeführt. In der Klammer ist die jeweilige Fläche in km² angegeben.
In der Spalte Ortschaften sind sämtliche von der Statistik Austria erfassten Siedlungen, die auch eine eigene Ortschaftskennziffer aufweisen, angeführt. In der Hierarchieebene derselben Spalte, rechts eingerückt, werden nur Ansiedlungen, die mindestens aus mehreren Häusern bestehen, dargestellt.
Zu beachten ist, dass manche Orte unterschiedliche Schreibweisen haben können. So können sich Katastralgemeinden anders schreiben als gleichnamige Ortschaften bzw. Gemeinden.
Die älteste Erwähnung der um 900 erbauten Burg Kreuzen als Chroucen stammt aus dem Jahr 1147.[3][4] Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
An die Besetzung des Ortes während der Napoleonischen Kriege erinnert die so genannte Franzosenhütte, ein alter Getreidespeicher beim Rotaigner in Unterdörfl 29, an welchem Einschusslöcher im Holz und kleine Dellen im Eisenblech heute noch zu sehen sind.[5]
Die ursprünglich vier Katastralgemeinden und ab 1850 selbständigen Ortsgemeinden Kreuzen, Kalmberg, Dörfl und Wetzelstein sowie Teile der Grein zugeordneten Katastralgemeinde Panholz wurden 1875 zur Ortsgemeinschaft Kreuzen vereinigt. Die Marktgemeinde beruft sich auf ein 1482 dokumentiertes Marktrecht.
Seit 1973 wird in Anknüpfung an die lange Tradition als Kneipp- und Kurort die offizielle Bezeichnung „Bad Kreuzen“ für die Marktgemeinde verwendet.
Im Jahr 1565 stiftete Ferdinand Helfried von Meggau das Spital zu Kreuzen, eine Vorläufereinrichtung des Kurhauses.[6] Seit 1835 bestand in Kreuzen ein bescheidener Kurbetrieb, der kaltes Wasser als Heilmittel verwendete.[7] Spätestens ab 1912 wurde die Kaltwasserheilanstalt ganzjährig betrieben.[8] Im Ersten Weltkrieg diente das Kurhaus als Lazarett.[8] Im Zweiten Weltkrieg fanden volksdeutsche Flüchtlinge dort Zuflucht.[8] Über die norwegische Europahilfe kam das Kurhaus 1959 an das Österreichische Rote Kreuz.[8] Im Jahr 1984 beherbergten das Kurhaus und einige Ortsgasthäuser rund 400 Flüchtlinge.[8] Das heutige „Kurheim der Schwestern vom Karmel“ wurde im Jahr 1972 gegründet.[8]
Von 1981 bis 2001 waren die Geburtenbilanz positiv und die Wanderungsbilanz negativ. Seit 2001 gibt es eine Zuwanderung, die Geburtenbilanz wurde jedoch negativ.[9]
Burg Kreuzen: Die einst nach der Burg Schaunberg zweitgrößte Wehranlage in Oberösterreich wurde um 900 als Fliehburg erbaut. Zu sehen sind der Arkadenhof, das Tafelzimmer, die Burgkapelle und der Burgturm.
Im Jahr 2010 gab es 104 landwirtschaftliche Betriebe, die im Haupterwerb geführt wurden. Diese bewirtschafteten mehr als drei Viertel der Flächen. Im schwach ausgeprägten Produktionssektor beschäftigten elf Warenhersteller rund sechzig und elf Baufirmen rund dreißig Personen. Im Dienstleistungssektor waren rund 200 der Arbeitnehmer in sozialen und öffentlichen Diensten beschäftigt, vierzig in Beherbergung und Gastronomie und dreißig im Handel.[11][12][13]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
186
223
187
261
Produktion
24
18
87
87
Dienstleistung
76
49
342
226
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
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Von den über 1100 Erwerbstätigen, die 2011 in Bad Kreuzen wohnten, arbeitete ein Drittel in der Gemeinde und zwei Drittel pendelten aus. Etwa 220 Menschen kamen aus der Umgebung, um in Bad Kreuzen zu arbeiten.[14]
Theophil Heimb (* 1706 in Bad Kreuzen; † 1773 in Wien), Zisterzienser, Prediger und Ordenshistoriker
Hermann Heinz Ortner (* 1895 in Bad Kreuzen; † 1956 in Salzburg), Schriftsteller und Dramatiker
Kurt Lettner (* 1937 in Bad Kreuzen), war 40 Jahre Hauptschullehrer, davon viele Jahre Hauptschuldirektor von Mauthausen, Vizebürgermeister von Mauthausen, nebenberuflich Heimatforscher, Kulturjournalist, Sachverständiger für Kunst und Antiquitäten, promovierte im Rahmen seines Seniorenstudiums in Kunstgeschichte und Ethnologie
Notburga Astleitner (* 1958 in Bad Kreuzen), Landtagsabgeordnete (2012 bis 2015), Bundesrat (2009 bis 2012), Bezirksschulinspektorin, Gemeinderätin in Bad Kreuzen
Viktor Sigl (* 1954 in Bad Kreuzen), Landesrat in der OÖ. Landesregierung (2003 bis 2003), seither Landtagspräsident von Oberösterreich, Unternehmer.
Dalibor Truhlar: Bad Kreuzener Idyllen. Trauner Verlag, Linz 2017, ISBN 978-3-99062-121-9.
Malvine Stenzel: Kurwesen und Fremdenverkehr am Beispiel von drei oberösterreichischen Gemeinden. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 41, Linz 1987, Heft 3, S. 236–261 (Bad Kreuzen S. 244–251; ooegeschichte.at [PDF]).
↑Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band2. Wien 1856, CLVII, S.237 (archive.org – „Dunnenbahc“ Dimbach, „Grine“ Grein, „Chunigesuuisen“ Königswiesen, „Croucen“ Kreuzen, „Niunchirchen“ Pabneukirchen und „ecclesiam sancti Georgii“ St. Georgen am Walde werden darin erstmals urkundlich erwähnt): „1147. Mai. Bischof Reginbert von Passau bestätigt die Gründung des Klosters Waldhausen und erlaubt dem Stifter Otto von Machland alle passauischen Lehen, Greifenstein ausgenommen, demselben zu übergeben.“
↑Karl Haider: Die Franzosenhütte in Bad Kreuzen und die Franzosenzeit um 1800. In: EuroJournal Linz – Mühlviertel – Böhmerwald. Jahrgang 15, Linz 2009, Heft 1, S. 8 (ooegeschichte.at [PDF]).