Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 55′ N, 9° 45′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Ravensburg | |
Höhe: | 588 m ü. NHN | |
Fläche: | 108,55 km2 | |
Einwohner: | 20.786 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 191 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88339 | |
Vorwahl: | 07524 | |
Kfz-Kennzeichen: | RV, SLG, ÜB, WG | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 36 009 | |
LOCODE: | DE BWS | |
Stadtgliederung: | 6 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstraße 29 88339 Bad Waldsee | |
Website: | bad-waldsee.de | |
Oberbürgermeister: | Matthias Henne (CDU) | |
Lage der Stadt Bad Waldsee im Landkreis Ravensburg | ||
Bad Waldsee (bis 1956 Waldsee) ist eine baden-württembergische Große Kreisstadt in Oberschwaben im Landkreis Ravensburg mit 20.630 Einwohnern. Es ist ein Mittelzentrum der Region Bodensee-Oberschwaben, das neben Bad Waldsee die Stadt Aulendorf als Unterzentrum und die Gemeinden Bergatreute, Wolfegg und Wolpertswende umfasst.
Bad Waldsee ist Moorheilbad und Kneippkurort. 926 erstmals erwähnt und 1298 zur Stadt erhoben, ist Bad Waldsee überregional bekannt für die historische Altstadt mit ausgedehnter Fußgängerzone und Rundweg um den Stadtsee. Es ist eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet.
Bad Waldsee liegt an der Schwäbischen Bäderstraße, der Oberschwäbischen Barockstraße, dem Oberschwäbischen Pilgerweg und dem Jakobsweg.
Berühmte Persönlichkeiten der Stadt sind die Mystikerin Elisabeth Achler, der Bauern-Jörg und der Reformator Jacob Schenck.
Bad Waldsee liegt in Oberschwaben nördlich des Altdorfer Waldes auf 584 bis 754 m ü. NN. Die Altstadt erstreckt sich auf einer Landenge zwischen zwei Seen, dem Stadtsee (Osten; 583 m ü. NN), der von dem aus Richtung Süden kommenden Urbach gespeist wird, und dem etwas kleineren Schlosssee (Westen), in den der vom Stadtsee kommende Pfaffenbach mündet und der durch die nach Westen fließende Steinach entwässert. Beim nordwestlichen Stadtteil Michelwinnaden entspringt einer der beiden Quellbäche des Donau-Zuflusses Riß.
Der Stadtsee kann neben der historischen Altstadt als „Visitenkarte“ von Bad Waldsee angesehen werden. Seit 1952 gibt es einen durchgehenden Uferweg. Der See liegt mitten in der Stadt und wird auch vom städtischen Freibad genutzt. Der städtische Ruderverein benutzt ihn als Trainingsgewässer, außerdem gibt es eine Bootsvermietung. Der See ist Eigentum der Stadt und wird vom örtlichen Fischereiverein bewirtschaftet.
Entstanden ist der See vor rund 16.000 Jahren bei der letzten Kaltzeit, der Würm-Kaltzeit.
Der Stadtsee war zuletzt Gegenstand intensiver Forschung im Rahmen eines DFG-Projekts zum Einfluss städtischer Entwicklung auf Gewässer. Das interdisziplinäre Projekt erforschte hierbei den Einfluss des Menschen auf die Umwelt in Mittelalter und früher Neuzeit, um unter anderem Klimamodelle weiter zu präzisieren.[2]
Der Schlosssee liegt ebenfalls mitten in der Stadt, ist touristisch aber nicht erschlossen, da es kaum öffentliche Zugänge an das Seeufer gibt. Der See ist im Besitz des fürstlichen Hauses Waldburg-Wolfegg.
Die folgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Bad Waldsee (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden):
Die Folgende Tabelle zeigt einen Überblick über den prozentualen Flächenverbrauch auf dem Stadtgebiet im Zeitlichen Verlauf.[3]
Art der Nutzung | 1996 | 2000 | 2004 | 2008 | 2012 | 2016 | Entwicklung 1996–2016 |
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Wohnbaufläche | 2,6 % | 2,7 % | 2,9 % | 3,1 % | 3,1 % | 3,3 % | +0,7 % |
Industrie und Gewerbebau | 1,0 % | 1,1 % | 1,4 % | 1,5 % | 1,6 % | 1,6 % | +0,6 % |
Freizeit, Sport, Erholung | 1,0 % | 1,5 % | 1,7 % | 1,8 % | 1,8 % | 1,8 % | +0,8 % |
Verkehrsflächen | 4,1 % | 4,1 % | 4,5 % | 4,5 % | 4,5 % | 4,5 % | +0,4 % |
Landwirtschaft | 59,0 % | 58,1 % | 57,2 % | 56,9 % | 56,7 % | 56,5 % | −2,5 % |
Forstwirtschaft | 28,3 % | 28,3 % | 28,4 % | 28,4 % | 28,4 % | 28,4 % | +0,1 % |
Gewässer | 0,8 % | 0,8 % | 0,9 % | 0,9 % | 0,9 % | 0,9 % | +0,1 % |
Im 8. Jahrhundert gab es vermutlich eine erste Ansiedlung von Romanen[4]
Waldsee („See der Walchen/Welschen“) wurde erstmals 926 im sogenannten Weißenburger Codex (auch Codex Edelini genannt)[5] urkundlich erwähnt. In dem Dokument, das über die Zerstörungen der Ungarn während ihres Feldzuges durch Süddeutschland berichtet, heißt es: „In Walahsé ist eine königliche Niederlassung von den Heiden zerstört worden. Zu ihr gehören zwei Huben Ackerland, 60 Karren Wiesenheu, eine Mühle und eine Kirche“.
Am 12. Mai 1181 stiftete Kaiser Barbarossa das Kloster Waldsee.[6]
1283 wurde die erste Stadtmauer um den Marktplatz gemauert, Erweiterung im 13. Jahrhundert um die Klostervorstadt, nach 1403 wurde die Wurzacher Vorstadt einbezogen.[7]
1298 wurde dem Flecken Waldsee das Ravensburger Stadtrecht verliehen, 1375 der Wegzoll und das Recht zur Aufnahme von Neubürgern, 1379 die Gerichtsfreiheit und 1434 der Blutbann.
Die Herrschaft über die Stadt wurde aber von den Herren von Waldsee ausgeübt, die die Stadt bald an die Habsburger, also an Österreich verkauften.
1331 Verkauf von Stadt, Burg und Herrschaft an Österreich.[8]
1352-1375 Verpfändung der Stadt an die Grafen von Hohenberg und von Lupfen.[9]
1386 verpfändete das Haus Habsburg die Stadt Waldsee an den Truchsess Johannes II. von Waldburg, woraufhin es zu Aufständen der Bürger kam. Der Truchsess setzte sich durch und erlegte der Stadt einen jährlichen Treueschwur auf.
1406 wurde die Pfandherrschaft der Waldburger erneuert, als die Habsburger Waldsee zusammen mit Mengen, Riedlingen, Munderkingen und Saulgau endgültig verpfändeten. Seit dieser Zeit ist der Zwangsbund dieser fünf Städte auch als Fünf vorderösterreichische Donaustädte bekannt. 1415 kam es zum zweiten Aufstand der Bürger gegen die Herrschaft des Truchsessen, der mit Waffengewalt niedergeschlagen wurde. 1426–1428 wurde das Rathaus errichtet.
Siehe auch: abgegangene Burg Waldsee und Burgrest Neuwaldsee.
Im Frühen 15. Jahrhundert wurden Kornhaus und Waaghaus erbaut.[10]
Klosterschüler brachen nach Wittenberg auf, um bei Luther zu studieren, darunter der 1508 in Waldsee geborene Jakob Schenk, der später in Freiberg die Reformation durchsetzte. Zwei Augustiner-Chorherren schlossen sich der Reformation an, einer davon Johannes Willing, späterer Prediger in Ulmer Münster. 1530 wurde der Versuch von elf Schweizer Wiedertäufern gewaltsam beendet, die Stadt zu reformieren und die weltliche Herrschaft abzuschaffen. Der Propst wandte sich an seinen Vogt, den Truchsess Georg III. Seine Reiter wurden auf dem Kirchplatz ermordet, daraufhin alle Schweizer auf dem Galgenbühl geköpft. Die Bürger von Waldsee wurden verschont.[11]
Im Jahr 1579 begann man mit dem Neubau der Stiftskirche. 1680 kaufte sich die Stadt aus dem Pfand des Truchsessen los.
Am 19. Juli 1788 wurde das Augustiner-Chorherrenstift durch ein Dekret von Kaiser Joseph II. auf eigenen Wunsch aufgelöst.[12]
In der Gegend um Waldsee begann die Hexenverfolgung sehr früh, da der Inquisitor Heinrich Kramer ab 1480 in der Nachbarstadt Ravensburg tätig war. Kramer war Autor des Hexenhammers und als Inquisitor einer der Wegbereiter der Hexenverfolgung der frühen Neuzeit.
Während der Hexenverfolgungen waren von 1515 bis 1712 in Bad Waldsee mindestens 59 Menschen von Hexenprozessen betroffen. 54 Angeklagte wurden verbrannt, eine wurde enthauptet, eine starb im Gefängnis, eine wurde zu lebenslanger Haft verurteilt und eine wurde freigelassen. Ein Prozessausgang ist unbekannt. Allein im Jahr 1586 wurden 16 Frauen als „Hexen“ verbrannt.[13] Unterlagen über die Jahre 1545–1581 und 1605–1640 fehlen. Die vorhandenen Quellen sind im Stadtarchiv in Bad Waldsee einsehbar.
Im Jahr 2000 wurde eine Erinnerungstafel in der Säulenhalle des Rathauses angebracht mit dem Text: „Hinter dieser Mauer befand sich die als „Blockhaus“ bezeichnete Folterkammer des Stadtgerichts. Auch in den Hexenprozessen (1490–1645) wurden in ihr die Geständnisse der Angeklagten erpresst. 54 Personen fielen dem Hexenbrand zum Opfer.“
Seit 2006 erinnert auf Beschluss des Gemeinderates[14] die Sibylle-Schuler-Straße an die wegen „Hexerei“ angeklagte Sibylle Schuler, die 1604 zum Tode verurteilt, stranguliert und anschließend verbrannt wurde.[15]
Die österreichische Herrschaft endete, als Napoleon durch seine Kriege und die damit verbundene Politik ganz Europa neu ordnete. Mit der am 12. Juli 1806 in Paris unterzeichneten Rheinbundakte kam Waldsee zum Königreich Württemberg. Bereits 1807 wurde Waldsee zur Oberamtsstadt erhoben und bekam als Sitz des württembergischen Oberamts Waldsee mehr Geltung. 1869 erhielt Waldsee durch den Bau der Bahnstrecke Herbertingen–Isny Anschluss an das Streckennetz der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen.[16]
Im Jahr 1918 wurden wegen des Ersten Weltkriegs die Nickel- und Kupferscheidemünzen knapp. Deshalb sahen sich viele Gemeinden gezwungen, eigene Ersatzmünzen prägen zu lassen. Auch der Gemeinderat der Stadt Waldsee beriet am 13. März 1918 über die Prägung eigener Münzen. Es wurde beschlossen, Münzen in den Größen 50 Pfennig, 10 Pfennig und 5 Pfennig auszugeben. Der Entwurf der Münzen, der vom Oberamtssekretär Wanner aus Waldsee stammte, trug auf der Vorderseite das Stadtwappen und auf der Rückseite den jeweiligen Münzenwert. Die Münzen stellte die Firma K. A. Lösch aus Leimersheim her. Sie konnten bis zum 1. Mai 1922 bei der Stadtpflege wieder eingetauscht werden.
Im Jahr 1923, als die Inflation ihren Höhepunkt erreichte, druckte die Stadt ihr eigenes Notgeld in Scheinen. Am 26. August 1923 entschied der Gemeinderat, Scheine im Wert zu 500.000, 1 Million und 2 Millionen Mark auszugeben. Durch die schnelle Geldentwertung wurde von der Ausgabe des Eine-Million-Mark-Scheines abgesehen, obwohl die Druckvorlagen für den Schein bereits fertig waren. Der Zwei-Millionen-Mark-Schein, der mit dem Ausgabedatum 26. August 1923 tatsächlich gedruckt wurde, zeigt auf der Rückseite eine Stadtansicht mit Blick über den See. Später wurde entschieden, weitere Scheine mit den Werten fünf Millionen bis zehn Billionen zu drucken. Die Rückseite der Scheine von fünf Millionen bis zwanzig Milliarden zeigte den „Eisernen Mann“, den Truchsess von Waldburg.
Neben der Stadt erhielten einige Waldseer Firmen die Genehmigung zum Druck von Papiergeld, darunter die Oberamtssparkasse, die Gewerbebank, die Firmen Holzindustrie E. Metzger & Co. und das Werk Waldsee der Oberrheinischen Dampfsäge- und Hobelwerke Offenburg.
Waldsee behielt den Status einer württembergischen Stadt des gleichnamigen Oberamtes von 1806 bis 1934, danach des gleichnamigen Kreises von 1934 bis 1938. Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg wurde Waldsee 1938 dem Landkreis Ravensburg zugewiesen. Das Gebiet des ehemaligen Oberamtes, bzw. seit 1934 Kreises Waldsee wurde den neuen Landkreisen Biberach und Ravensburg zugeteilt. Im Frühjahr 1942 gründete Erich Bachem in Waldsee zusammen mit Milly A. Fiedler die Bachem-Werke GmbH. Hier wurde der Senkrechtstarter Bachem Ba 349 gebaut und getestet.[17]
Waldsee war ab 1945 Teil der Französischen Besatzungszone und geriet somit 1947 zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und im Zuge der wirtschaftlichen Neuorientierung besann sich die Stadt ihrer Tradition des Bäderwesens. 1950 wurde das erste Moorbad eröffnet. Durch den weiteren Ausbau des Kurwesens erlangte Waldsee bereits 1956 das Prädikat Moorheilbad. 1974 wurde Bad Waldsee außerdem das Prädikat Kneippkurort verliehen.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden folgende, bis dahin selbständigen Gemeinden nach Bad Waldsee eingemeindet.
Alle genannten Gemeinden gehörten bereits vor der Kreisreform zum Landkreis Ravensburg.
Seit 2014 sind Gaisbeuren und Reute zur Ortschaft Reute-Gaisbeuren zusammengefasst. Sitz der Verwaltung blieb Gaisbeuren.
Seit dem 1. Januar 2022 ist Bad Waldsee Große Kreisstadt.[20]
Die Kommunalwahl vom 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 62,2 % (+ 6,1 %p) zum nebenstehend dargestellten Ergebnis und zu folgender Sitzverteilung:[21]
Im Januar 2012 wurde Roland Weinschenk für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.[22] Am 26. Januar 2020 wurde Matthias Henne (CDU) zu dessen Nachfolger gewählt. Er setzte sich dabei im ersten Wahlgang mit 80,8 % gegen vier Mitbewerber durch.[23] Seit der Erhebung Bad Waldsees zur Großen Kreisstadt am 1. Januar 2022 trägt er die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister.
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Wahlberechtigte | Wahlbeteiligung | Sitze Insgesamt | Partei 1 | Ergebnis Partei 1 | Sitze Partei 1 | Partei 2 | Ergebnis Partei 2 | Sitze Partei 2 | |
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Haisterkirch[24] | 1202 (− 23) | 66,5 % (+ 8,5) | 11 (± 0) | UnabHgl | 86,1 % (+ 2,1) | 9 (± 0) | BiHg | 13,9 % (− 2,1) | 2 (± 0) |
Reute Gaisbeuren[25] | 3515 (+ 108) | 59,5 % (+ 9,4) | 13 (− 2) | Liste A | 58,3 % (+ 6,9) | 8 (±0) | Liste B | 41,4 % (− 6,9) | 5 (− 2) |
Michelwinnaden[26] | 544 (+ 31) | 65,1 % (+ 8,2) | 8 (± 0) | Dorfgem | 100 % (+ 33,6) | 6 (+ 2) | |||
Mittelurbach[27] | 1129 (+ 16) | 65,6 % (+ 7,9) | 10 (+ 1) | MUBürgerv | 60,7 % (− 4,5) | 6 (± 0) | KöngstL | 39,3 % (+ 4,5) | 4 (+ 1) |
Blasonierung: „In Schwarz ein silberner Balken, begleitet vorne von einem steigenden, linksgewendeten Fisch, hinten von einer gestürzten Kornschaufel, und überhöht von einem sechsstrahligen Stern“ | |
Wappenbegründung: Die Waldseer Stadtfarben sind Schwarz-Weiß.
Der Fisch links vom Wappen steht für den Fischfang aus den städtischen Seen (vor allem dem Stadtsee), der Stern über dem Wappen symbolisiert die besondere Waldseer Marienverehrung, welche sich unter anderem auch in der Frauenbergkapelle („unsere liebe Frau vom Berg“) niedergeschlagen hat und die Schaufel rechts des Wappens steht für den in früheren Jahren florierenden Kornhandel, der Waldsee Wohlstand beschert hat. Das Wappen geht vermutlich auf die ersten Besitzer der Stadt, die Herren von Waldsee, zurück, welche in Feld zwei und drei ihres gevierten Wappens einen silbernen Balken in einem schwarzen Feld tragen. |
Bad Waldsee hat eine Städtepartnerschaft mit Bad Elster in Sachsen und mit Bâgé-le-Châtel im Département Ain Frankreich.
Bad Waldsee liegt an der Schwäbischen Bäderstraße und an der Oberschwäbischen Barockstraße, die beide an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen.
Außerdem führen als Fernwanderwege zwei vom Schwäbischen Albverein betreute Hauptwanderwege durch östliche Ortsteile von Bad Waldsee: in Bad Waldsee-Graben kreuzt der Hauptwanderweg 4, der auch als Main-Donau-Bodensee-Weg bekannt ist, den Hauptwanderweg 5, der als Schwarzwald-Schwäbische-Alb-Allgäu-Weg begangen wird.
Sodann führt der 2009 neu angelegte Oberschwäbische Pilgerweg durch die Stadt. Ferner liegt Bad Waldsee an der Route des Jakobswegs von Nürnberg über Ulm nach Konstanz, der im dortigen Abschnitt auch als Oberschwäbischer Jakobsweg bekannt ist.
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Ulmer Münster | Ulm | Grimmelfingen | Einsingen | Erbach | Donaurieden | Oberdischingen | Ersingen | Rißtissen | Untersulmetingen | Obersulmetingen | Schemmerberg | Äpfingen | Laupertshausen | Mettenberg | Biberach an der Riß | Reute | Grodt | Muttensweiler | Steinhausen | Wallfahrtskirche Steinhausen | Winterstettenstadt | Bad Waldsee | Bergatreute | Weingarten | Ravensburg | Brochenzell
Östliche Route: Meckenbeuren | Tettnang | Gießenbrücke | Heiligenhof | Atlashofen | Hüttmannsberg | Gattnau | Arensweiler | Selmnau | Hattnau | Nonnenhorn
Westliche Route: Rammetshofen | Unterteuringen | Hepbach | Leimbach | Möggenweiler | Markdorf | Meersburg | Bodensee | Staad | Konstanz | Konstanzer Münster
Auf dem Radwanderweg Donau-Bodensee, einem süddeutschen Fernradweg, durchfährt man ebenfalls die Stadt.
Das Stadtarchiv Bad Waldsee bewahrt die Überlieferung der Stadt und leistet historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.
Bad Waldsee hat kein festes Theater. Allerdings finden in der Stadthalle, dem Haus am See und dem katholischen Gemeindehaus regelmäßig Theaterveranstaltungen statt. So zum Beispiel zwischen Neujahr und Fasnet im Gemeindehaus die Vorführungen der Amateurtheatergruppe der Kolpingsfamilie.
Die Stadtkino Bad Waldsee eG beschloss 2012, das Kino „seenema“ zu eröffnen. Damit beendete die Genossenschaft die 45 kinolosen Jahre der Stadt. Das kleine Kino hat rund 50 Sitze. Auf dem Spielplan stehen künstlerisch wertvolle und in besonderem Maße informative Filme. Zudem soll das seenema ein Ort der Begegnung sein. In den Räumlichkeiten der ehemaligen Getränkehandlung finden unter anderem Kunstausstellungen statt.[32]
Der Bahnhof Bad Waldsee ist eine Station an der Bahnstrecke Herbertingen–Isny. Es bestehen stündliche Verbindungen auf den Linien Lindau–Aulendorf und Memmingen–(Aulendorf)–Sigmaringen. Die Querverbindung verläuft an der Bahnlinie München–Bad Waldsee–Freiburg. Seit Juli 2010 hält dort auch der 3-Löwen-Takt-Radexpress an ausgewählten Sonn- und Feiertagen zwischen Mai und Oktober auf der Fahrt von Aulendorf nach Bad Wurzach. Der geplante Ringzug Bodensee-Oberschwaben wird das Angebot mit Direktverbindungen nach Leutkirch, Lindau, Friedrichshafen und Ravensburg weiter verbessern. Aus nördlichen Richtungen kommend befindet sich Bad Waldsee an der Bahnlinie Ulm–Friedrichshafen (Bodensee) mit Umstieg am zentralen Bahnknotenpunkt Aulendorf. Von Stuttgart, München oder Zürich ist Bad Waldsee je nach Verbindung in etwa 2,5 Stunden erreichbar.
Die Stadt ist mit Regional- und Schnellbuslinien unter anderem mit Bad Wurzach, Leutkirch und Ravensburg verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an. Seit dem Dezember 2022 ergänzt die Schnellbuslinie S30 die bestehende Regiobuslinie R30. Von 6 bis 19 Uhr ist Bad Waldsee damit im Halbstundentakt mit Ravensburg verbunden. Die Fahrt mit dem Bus dauert rund fünf Minuten länger als mit dem eigenen Auto. Ergänzend gibt es einen Stundentakt von 5 bis 24 Uhr. Die Fahrgäste können mit den Linien S30 und R80 von Bad Wurzach nach Ravensburg durchfahren. So gelangen Fahrgäste von Bad Wurzach an den Ravensburger Bahnhof, die innenstadtnahe Haltestelle „Frauentor“ und direkt an die Pforte des St. Elisabethen-Klinikums (Oberschwabenklinik).
Die Hauptverbindung zum überregionalen Straßennetz bildet die stark frequentierte Bundesstraße 30, die in Nord-Süd-Richtung Oberschwaben erschließt. Sie verbindet auf einer Länge von ca. hundert Kilometern den Großraum Ulm mit dem Bodensee und führt an den Städten Laupheim, Biberach an der Riß, Bad Waldsee, Weingarten und Ravensburg vorbei bis nach Friedrichshafen. Weitere Straßenverbindungen bestehen von Bad Waldsee aus nach Mühlhausen, Bad Wurzach, Wolfegg und Bad Schussenried.
Bad Waldsee ist in das Radwegenetz eingebunden mit Verbindungen in alle Richtungen. Besonders hervorzuheben ist die Radverbindung nach Ravensburg. Die Stadt Bad Waldsee und ihre Umgebung hat zum Thema Radwandern Überdurchschnittliches zu bieten. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein hat die Stadt für Mountainbiker einen Parcours, genannt „Saubadtrail“, entwickelt.
Bad Waldsee ist über Fuß-, Wander- und Pilgerwege zu erreichen und europäisch vernetzt. Die nächsten Verkehrsflughäfen befinden sich in Friedrichshafen und Memmingen. In Bad Waldsee gibt es den Flugplatz Bad Waldsee-Reute.
Zu den bekanntesten Firmen in Bad Waldsee gehören Hymer und das Versandhaus Walz. Hymer ist Hersteller von Reisemobilen und Caravans. Im Werk Bad Waldsee sind über 1000 Mitarbeiter angestellt. Die Firma Baby-Walz wurde 1952 von Alfons Walz gegründet. Sie ist spezialisiert auf den Versand von Baby-Artikeln. Daneben gibt es zahlreiche mittelständische Unternehmen. Drittgrößter Arbeitgeber ist der städtische Kurbetrieb mit den Kliniken Maximilianbad, Elisabethenbad und Mayenbad sowie der Waldsee-Therme.
Die St. Elisabeth-Stiftung, eine im Jahr 1999 von den Franziskanerinnen von Reute begründete kirchliche Stiftung privaten Rechtes mit 1600 Mitarbeitern, ist in Bad Waldsee ansässig.
Bad Waldsee verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Ravensburg gehört.
Die Stadt ist Sitz des Ernährungszentrums Bodensee-Oberschwaben (eröffnet 1997), eines von vier solcher Zentren in Baden-Württemberg. Dieses ist dem Landratsamt Ravensburg in dessen Funktion als Untere Landwirtschaftsbehörde angegliedert.
Bad Waldsee besitzt auf dem Döchtbühl
Die 1949 gegründete Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee in Trägerschaft des Landesbauernverbands Baden-Württemberg ist eine von fast fünfzig deutschen „ländlichen Heim-Volkshochschulen“ und bietet landwirtschaftliche, hauswirtschaftliche und musisch-kulturelle Seminare für Landwirte und andere Bewohner des ländlichen Raums an.
Störche gehörten früher in Waldsee selbstverständlich zum Stadtbild. Auf einer Vedute des 17. Jahrhunderts sind Störche auf dem Südgiebel des Rathauses abgebildet und um 1900 auf dem Kornhaus. Selbst das Stadtwappen ist wie der Storch: schwarz, weiß, schwarz auf rotem Grund (Füße). Auch in Michelwinnaden gab es Störche auf der Burg und auch am Riß-Ursprung. Der Osterhofener Storch ist als ausgestopftes Exemplar noch in der Haisterkircher Schule erhalten. Auf Bildern von 1901 ist die ummauerte Waldseer Altstadt von großen, fast baumlosen Feuchtwiesen umgeben. Bei der Storchenzählung 1930 war Waldsee ein weißer Fleck, da der Storch nicht nach Stuttgart gemeldet wurde.
1986 tauchten nach 30 Jahren wieder Störche auf, als Nistplatz wählten sie das Gemeindehaus. Es waren Projektstörche aus der Schweiz und Vorarlberg. Das Männchen überwinterte in Bad Waldsee und wurde im Mühlteich der Riedmühle gefüttert.
Kurz bevor Störche im Waldseer Nest auf dem Brauereikamin im Teilort Steinach eintrafen, wurde 2006 auf dem Kamin eine Webcam angebracht, die einen Blick ins Nest gestattet. Die Investition wurde von der BUND-Ortsgruppe Bad Waldsee ermöglicht.