Baglan (Stadt)

بغلان
Baglan
Baglan (Afghanistan)
Baglan (Afghanistan)
Baglan
Koordinaten 36° 11′ N, 68° 45′ OKoordinaten: 36° 11′ N, 68° 45′ O
Basisdaten
Staat Afghanistan
Provinz Baglan
Distrikt Baglan
Höhe 528 m
Einwohner 83.490 (2022[1])

Baglan (auch Baghlan; Paschtu/Dari: بغلان, DMG Baġlān) ist eine Stadt im Norden Afghanistans.

Die Stadt besteht aus drei Ortsteilen entlang der Asphaltstraße zwischen Pol-e Chomri und Kundus: Baghlan-e Kohna (persisch بغلان كهنه, DMG Baġlān-e Kohna, ‚Alt-Baghlan‘) im Norden, Baghlan-e Jadid (بغلان جديد, DMG Baġlān-e Ǧadīd, ‚Neu-Baghlan‘) in der Mitte und Fabrica im Süden. Sie ist bedeutendste Stadt und Namensgeber der gleichnamigen Provinz Baglan im Nordosten des zentralasiatischen Landes. Hauptstadt der Provinz ist jedoch Pol-e Chomri. Die Stadt liegt etwa 60 km südlich der Stadt Kundus im Tal des Flusses Kundus. Die Einwohnerzahl der Stadt beträgt 83.490 (Stand: 2022).[1]

Im Umland von Baglan werden hauptsächlich Zuckerrüben und Baumwolle angebaut. Beim Aufbau der New Baghlan Sugar Company Ltd. beteiligte sich das deutsche Saatgutunternehmen KWS Saat.[2][3] Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützte das Wiederaufbau-Projekt.[4]

Beim Besuch der Zuckerfabrik durch eine Parlamentariergruppe wurde am 6. November 2007 ein Bombenattentat verübt, bei dem mindestens 75 Menschen ums Leben kamen. Darunter waren 60 Kinder und 6 Mitglieder des nationalen Parlaments, die alle dem zehnköpfigen Wirtschaftsausschuss angehörten. Einer der getöteten Parlamentarier war der bekannte Privatsektor-Repräsentant Hajji Muhammad Arif Zarif.[5][6]

Am 15. April 2010 kam es zu einem weiteren Zwischenfall, bei dem gegen 14:30 Uhr Ortszeit eine gemeinsame Patrouille deutscher, belgischer und afghanischer Soldaten attackiert und vier Bundeswehrsoldaten getötet wurden.[7]

Bei einem Selbstmordanschlag am 7. Oktober 2010 wurden ein Bundeswehrsoldat getötet und sechs weitere zum Teil schwer verletzt.[8]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Estimated Population of Afghanistan 2022-23. (PDF; 1,8 MB) National Statistic and Information Authority Afghanistan, April 2022, S. 39, abgerufen am 27. Oktober 2022 (Paschtu, persisch, englisch).
  2. Case Study Afghanistan 3: New Baghlan Sugar Company. Peace Security and Development Network, September 2009, abgerufen am 1. Mai 2020 (englisch).
  3. Katrin Zöfel: Zucker und Zukunft. In: Die Zeit. 15. Januar 2007.
  4. Website des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
  5. Vorsitzender der CRC in Kabul beigesetzt. 10. November 2007.
  6. Soforthilfe von KWS für Baghlan/Afghanistan. (Memento vom 22. März 2008 im Internet Archive) 7. November 2007, KWS Pressemeldung.
  7. Matthias Gebauer, John Goetz: Bundeswehrmission am Hindukusch: Vier deutsche Soldaten in Afghanistan getötet. auf: Spiegel Online. 15. April 2010.
  8. Selbstmordanschlag: Deutscher Soldat in Nordafghanistan getötet. auf: Spiegel Online. 7. Oktober 2010.